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Pressemitteilung vom 20.09.2025 |
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Region |
Kopfschmerzen bei Kindern: DRK-Kinderklinik Siegen klärt auf |
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Kopfschmerzen sind nicht nur ein Problem von Erwachsenen. Auch viele Kinder und Jugendliche leiden darunter, oft mit weitreichenden Folgen für ihren Alltag. Die DRK-Kinderklinik in Siegen nimmt den Kopfschmerz- und Migränetag zum Anlass, um auf die Bedeutung dieses Themas aufmerksam zu machen. |
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Siegen. Kopfschmerzen gelten gemeinhin als typisches Erwachsenenproblem - dabei sind auch Kinder und Jugendliche stark betroffen. Bereits im Vorschulalter kennt rund jedes fünfte Kind das unangenehme Pochen oder Drücken im Kopf. Bis zum Ende der Grundschulzeit ist es sogar jedes Zweite. Die DRK-Kinderklinik Siegen ruft dazu auf, kindliche Kopfschmerzen ernst zu nehmen und nicht als "Kleinigkeit" abzutun.
"Kopfschmerzen bei Kindern werden leider noch zu oft unterschätzt", erklärt Dr. Blanca Tro Baumann, Oberärztin in der Neuropädiatrie an der DRK-Kinderklinik Siegen. "Dabei können sie für die Betroffenen sehr belastend sein: Sie mindern die Konzentration, führen zu Schulausfällen und wirken sich auf das gesamte Familienleben aus. Wiederkehrende Beschwerden sind ein Warnsignal und sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden." Dabei leiden Kinder in der Regel unter unspezifischen Kopfschmerzen, Spannungskopfschmerzen oder Migräne. Während Spannungskopfschmerzen meist dumpf-drückend, beidseitig und nicht bewegungsabhängig sind, äußert sich Migräne bei Kindern oft in kürzeren, aber intensiven Schmerzattacken, die mit Übelkeit oder Erbrechen, Licht- und Lärmscheu verbunden sein können. Auch sogenannte Auren - neurologische Begleiterscheinungen wie Sehstörungen, Gefühlsstörungen, Kribbeln oder Schwindel - treten bereits im Kindesalter auf.
Ursachen und Lösungen
Häufige Ursachen sind alltägliche Faktoren, die sich teilweise mit einfachen Maßnahmen beeinflussen lassen: Zu wenig Flüssigkeit (Kinder vergessen im Alltag schnell das Trinken), unregelmäßige Mahlzeiten (Unterzuckerung kann Kopfschmerzen begünstigen), ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus (Bildschirmzeit am Abend oder unregelmäßige Schlafenszeiten verstärken Beschwerden), Stress oder Umweltfaktoren. "Das Gute ist: Wenn Eltern und Kinder die individuellen Trigger kennen, lassen sich viele Kopfschmerzen durch einfache Alltagsanpassungen reduzieren oder sogar vermeiden", sagt Tro Baumann. Und: Nicht jeder Kopfschmerz ist Grund zur Sorge.
Dennoch gilt: Wenn die Beschwerden regelmäßig auftreten, sich über mehrere Tage halten oder von Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, Sprachproblemen, Wesensänderung oder Nackensteifigkeit begleitet werden, sollte unbedingt eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. Auch nach einem Sturz oder Unfall mit anschließenden Kopfschmerzen ist ärztliche Abklärung dringend notwendig. "Bei leichten, gelegentlichen Kopfschmerzen helfen oft schon Ruhe, Entspannung und frische Luft", weiß die Fachärztin aus der täglichen Praxis. Kinder wissen dann häufig intuitiv, was ihnen gut tut. "Auch Hausmittel wie ein kühlender Waschlappen auf der Stirn oder Pfefferminzöl an den Schläfen können Linderung verschaffen."
Aber: "Schmerzmittel sollten nur in Absprache mit dem Kinderarzt eingesetzt werden", betont Blanca Tro Baumann. "Für Kinder eignen sich in der Regel Ibuprofen oder Paracetamol in der richtigen Dosierung. Hierbei gilt, dass diese Substanzen im Bedarfsfall frühzeitig und ausreichend hochdosiert eingesetzt werden. Aspirin ist für Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren tabu."
Ein bewährtes Mittel zum Erkennen möglicher auslösender Faktoren ist das Symptomtagebuch. Darin werden Art, Dauer, Stärke sowie Umgebungsfaktoren der Schmerzepisoden sowie mögliche Auslöser notiert. Dies kann wertvolle Hinweise für die Diagnose und spätere Behandlung liefern und zu effektiver Änderung des Lebensstils führen. Ergänzend können Entspannungstechniken wie progressive Muskelrelaxation oder Verhaltenstherapie, zum Teil auch auch Physiotherapie, langfristig helfen.
"Das Ziel ist es, Kinder nicht nur kurzfristig von Schmerzen zu befreien, sondern langfristig ihre Lebensqualität zu verbessern", fasst Tro Baumann zusammen. "Kopfschmerzen sollten Kinder nicht am Spielen, Lernen und Leben hindern. Deshalb ist es so wichtig, sie ernst zu nehmen und gezielt nach Lösungen zu suchen." (PM/Red)
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Pressemitteilung vom 20.09.2025 |
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