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Nachricht vom 30.09.2025
Rheinland-Pfalz
Fachkraftquote in Kitas: Rheinland-Pfalz zeigt große regionale Unterschiede
In Rheinland-Pfalz arbeiten im Durchschnitt mehr Kita-Beschäftigte mit pädagogischem Abschluss als im Bundesschnitt. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung offenbart jedoch erhebliche regionale Schwankungen innerhalb des Bundeslandes.
Kita. Foto: Boris Roessler/dpaGütersloh/Mainz. Bei der Fachkraftquote in Kindertagesstätten - einem wesentlichen Faktor für die Qualität der Einrichtungen - gibt es innerhalb von Rheinland-Pfalz laut einer Studie deutliche Unterschiede je nach Wohnort. Der "Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme" der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass am Stichtag 1. März 2024 die Stadt Kaiserslautern mit 55,2 Prozent der Kitas eine hohe Fachkraftquote von mindestens 82,5 Prozent aufwies. Es folgten der Landkreis Südwestpfalz mit 47,9 Prozent und der Landkreis Altenkirchen mit 47,6 Prozent. Am Ende der Liste steht der Landkreis Trier-Saarburg, wo nur 12,5 Prozent der Kitas eine hohe Quote an Fachkräften hatten. Die Stadt Frankenthal lag mit 14,8 Prozent knapp davor.

Die Varianz zwischen den Kreisen und Städten in Rheinland-Pfalz beträgt 42,7 Prozentpunkte, was das Bundesland im bundesweiten Vergleich auf den drittletzten Platz bringt. Bremen weist mit 4,3 Prozentpunkten die geringste Differenz auf, während Hessen mit etwa 57 Prozentpunkten die größte hat, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 53 Prozentpunkten. Die Autoren der Studie betonen, dass diese Spannweiten stets vor dem Hintergrund des aktuell erreichten Niveaus betrachtet werden sollten. So hat Bremen auf Landesebene einen relativ geringen Anteil an Kitas mit hoher Fachkraftquote (25 Prozent), während dieser Anteil in Rheinland-Pfalz bei 31,7 Prozent liegt - ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr (31,1 Prozent).

Eine hohe Fachkraftquote gilt als entscheidender Faktor für die Kita-Qualität. Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Erzieher, Erziehungswissenschaftler, Kindheitspädagogen sowie Heilpädagogen und Heilerzieher zählen zu den Berufsgruppen mit formaler pädagogischer Qualifikation. In Rheinland-Pfalz haben im Schnitt 76 Prozent der pädagogisch Tätigen pro Kita diesen Abschluss und liegen damit leicht über dem Bundesschnitt von 72 Prozent. Thüringen führt mit 94,3 Prozent, während Bayern mit 54,5 Prozent das Schlusslicht bildet.

Da Fachpersonal fehlt, der Platzbedarf steigt und viele Kommunen unter Kostendruck stehen, wurden zahlreiche Kitas auch für andere Berufsgruppen geöffnet. Dies führt laut Analyse zu einer "De-Professionalisierung" und "strukturellen Absenkung des Qualifikationsniveaus". (dpa/bearbeitet durch Red)
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