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Pressemitteilung vom 18.10.2025
Kultur
Grafische Erzählungen des Holocaust: Eine Ausstellung in Siegen
Eine besondere Ausstellung im Aktiven Museum Südwestfalen bietet einen Zugang zur Erinnerungskultur. Mit Graphic Novels und Bilderbüchern wird der Holocaust aus einer anderen Perspektive beleuchtet.
"Den Holocaust in Bildern erzählen" heißt die Ausstellung zu aktuellen Graphic Novels und Bilderbüchern im Aktiven Museum Südwestfalen. (Foto: Sabine Nitz)Siegen. Im Aktiven Museum Südwestfalen können Besucher derzeit eine Ausstellung erleben, die sich mit der Darstellung des Holocausts in Comics, Graphic Novels und Bilderbüchern befasst. Diese Ausstellung wurde von Dr. Jana Mikota, Prof. Dr. Daniel Stein und Dr. Jens Aspelmeier entwickelt und ist Teil eines Verbundprojekts zur Holocaust-Erziehung, das im Wintersemester 2024/25 an der Universität Siegen initiiert wurde.

Die Ausstellung zeigt, wie visuelle Medien individuelle Geschichten von Überlebenden des Holocausts erzählen können. Ein Beispiel hierfür ist Art Spiegelmans "Maus", ein Comic, der in den 1980er Jahren erschien und eine kontroverse Diskussion über die Darstellung des Holocausts auslöste. "Das gehört dazu und ist vom Autor gewollt," erklärt Dr. Jens Aspelmeier, Direktor des Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung Siegen und Vorstandsmitglied des Aktiven Museums.

Die Erinnerung aufrecht erhalten
Prof. Dr. Daniel Stein betont die Bedeutung alternativer Vermittlungsformen, um jungen Menschen den Zugang zu diesem schwierigen Thema zu erleichtern. "Die letzten Überlebenden der Schoa werden sterben und wir werden dann keinen Zeitzeugen mehr haben," so Stein. Daher sei es wichtig, neue Wege zu finden, um das Thema auch weiterhin im Unterricht präsent zu halten.

Die Ausstellung umfasst Werke, die durch intensive Gespräche mit Zeitzeugen oder deren Nachfahren entstanden sind. Dr. Jana Mikota ergänzt: "Comics und Bilderbücher können Vergangenheit und Gegenwart durch die Darstellung und die Andersartigkeit des Erzählens miteinander verbinden." Die Ausstellung soll zudem als Grundlage dienen, um Biografien von Nazi-Opfern aus dem Siegerland in Comics zu erzählen. Erste Recherchen hierzu laufen bereits, und eine Tagung im November wird die Umsetzung des Projekts einleiten.

Ausstellung
Die Ausstellung ist bis zum 30. April 2026 zu sehen und richtet sich an alle Schulformen. Geöffnet ist sie dienstags und donnerstags von 15 bis 18 Uhr sowie nach Anmeldung sonntags von 15 bis 18 Uhr. (PM/Red)
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