AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Pressemitteilung vom 07.11.2025
Region
"Ihr seid die Schande unserer Schule": Ausstellung erinnert an jüdisches Geschwisterpaar aus Rosbach
Mit einer bewegenden Eröffnungsveranstaltung wurde an der Berufsbildenden Schule Wissen die Ausstellung "Ihr seid die Schande unserer Schule. Ruth und Artur Seligmann. Szenen einer Spurensuche von Rosbach bis Stutthof" eröffnet.
Eröffnung der Ausstellung "Ihr seid die Schande unserer Schule. Ruth und Artur Seligmann. Szenen einer Spurensuche von Rosbach bis Stutthof" an der BBS Wissen (Foto: BBS Wissen)Wissen. Auf 20 Tafeln zeichnet die vom Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen konzipierte Ausstellung das Schicksal der jüdischen Geschwister Ruth und Artur Seligmann nach, die aus einer angesehenen Familie in Rosbach an der Sieg stammten. Ihr Leben wurde nach 1933 durch die nationalsozialistische Verfolgung zerstört.

Schulleiter Burkhard Schneider betonte in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung der Ausstellung für die schulische Bildungsarbeit: "Ich wünsche mir, dass viele Schüler diese Ausstellung besuchen, in einen guten Austausch über die Themen und gegen das Vergessen treten. Von der BBS Wissen soll auch durch diese Ausstellung ein klares Zeichen ausgehen, dass wir uns gehen rechtsradikale Tendenzen und Strömungen stellen. Wehret den Anfängen, wir müssen wachsam sein und wir müssen mutig sein." Das Leitmotiv der Schule – "Vielfalt erwünscht" – bilde dabei den Rahmen für demokratisches Lernen, Miteinander, Mitmenschlichkeit und gelebte Toleranz, so Burkhard Schneider.

Schulpfarrer Stefan Turk hob in seiner Ansprache die Intention der Ausstellung hervor, junge Menschen zum Nachdenken über Ausgrenzung und Verantwortung anzuregen. Pfarrer und Religionslehrer Jochen Remy aus Herzogenrath ging in seinem Beitrag den Ursachen des Antisemitismus nach, während Schulreferent Pfarrer Dr. Kai Horstmann die Bedeutung von Zivilcourage und Demokratiebildung betonte.

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Schülerinnen der Fachschule für Sozialwesen. Besonders beeindruckte der engagierte Einsatz der Klasse FSS24B unter Klassenleitung von Herrn Björn Rothenpieler, deren Schüler den Besuchern die Inhalte der Ausstellungstafeln erläuterten. Die Ausstellung ist bis zum 13. November an der BBS Wissen zu sehen. Neben Schulklassen sind auch externe Besucher nach vorheriger Anmeldung herzlich eingeladen, sich mit der Geschichte der Familie Seligmann auseinanderzusetzen und damit ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Ein ganz herzlicher Dank für das große Engagement geht an alle beteiligten Organisatoren, an alle Gäste sowie an die Schüler, die die Ausstellung mitgestalten. (PM/Red)

 
Pressemitteilung vom 07.11.2025 www.ak-kurier.de
Quelle: 1762477200