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Pressemitteilung vom 11.11.2025
Region
Gedenken an die Reichspogromnacht in Daaden: eine Verpflichtung zur Erinnerung
In Daaden kamen zahlreiche Menschen zusammen, um der Reichspogromnacht zu gedenken. Die Veranstaltung in der Barockkirche bot bewegende Momente und eindringliche Appelle, die Geschichte nicht zu vergessen.
Gedenkveranstaltung. (Foto: Colin Haubrich)Daaden. Am Abend des 9. November fand in der Barockkirche zu Daaden eine Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht statt, zu der die Landtagsabgeordnete Sabine Bätzing-Lichtenthäler eingeladen hatte. In ihrer Ansprache betonte sie die Bedeutung des Datums als Wendepunkt der Zivilisation in Deutschland.

Im Zentrum der Veranstaltung stand Paul Stahl aus Schutzbach, ein Zeitzeuge, der eindrucksvoll von seiner Kindheit in Altenkirchen berichtete. Er wuchs im Haus der jüdischen Familie Seligmann auf, mit der seine Familie eine enge Freundschaft pflegte. Diese Verbindung durfte während der NS-Zeit nur heimlich bestehen bleiben. Nach der Pogromnacht wurde die Familie Seligmann ins Konzentrationslager Dachau deportiert, konnte jedoch später in die USA fliehen. Jahrzehnte nach dem Krieg kam es zu einem berührenden Wiedersehen durch Briefkontakt, das ein Zeichen bleibender Menschlichkeit und Versöhnung setzte.

Trauer und Hoffnung
Musikalisch begleitet wurde der Abend vom Duo Klezfluentes aus Koblenz. Mit einer Mischung aus traditionellen und modernen Klezmermelodien schufen die Musiker eine Atmosphäre, die Trauer, Hoffnung und Lebensfreude miteinander verband und die Vielfalt jüdischer Kultur eindrucksvoll erlebbar machte.

Zum Abschluss hob Martin Autschbach, Schulreferent im Ruhestand, den Einsatz junger Menschen hervor, die sich in Schulprojekten aktiv für die Erinnerungskultur einsetzen. Der gemeinsam gesungene Choral "Nun danket alle Gott", begleitet vom Duo Klezfluentes, rundete den Abend würdig und hoffnungsvoll ab. (PM/Red)
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