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| Nachricht vom 19.11.2025 |
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| Wirtschaft |
| Intralogistik: Die hohe Kunst der effizienten Steuerung innerbetrieblicher Abläufe |
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| Auch wenn es nicht allen geläufig sein mag, in der Logistik unterscheidet man allgemein zwischen interner und externer Logistik. Während die externe Logistik meist schlicht als Logistik bezeichnet wird, spricht man im Zusammenhang mit den innerbetrieblichen Transportabläufen von Intralogistik. Welche Bereiche umfasst die Intralogistik und welche Bedeutung hat sie für Unternehmen? |
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Klare Abgrenzung zu externen Transportprozessen
Intralogistik umfasst sämtliche Bereiche der Logistik, die innerhalb eines Unternehmens oder eines Betriebsgeländes stattfinden. Der Begriff wurde erst 2004 mit der Absicht geprägt, eine klare Abgrenzung zu den externen Transporten zu schaffen, mittlerweile hat sich der Begriff etabliert. Ganz allgemein lässt sich der interne Materialfluss in folgende Unterbereiche aufteilen:
Wareneingang
Der Wareneingang ist der erste Schritt der Intralogistik. Hier werden alle Bestellungen bzw. Lieferungen wie Retourenware angenommen und für die Lagerung oder weitere Prozesse geprüft, eingebucht und für die Einlagerung vorbereitet. Für die Effizienz des Wareneingangs ist vor allem die Gestaltung entscheidend, bei falscher Planung oder schlechter Organisation sind Verzögerungen im Betriebsablauf vorprogrammiert.
Lagerhaltung
Die Lagerhaltung umfasst sämtliche Prozesse, die mit der Einlagerung, Verwaltung und dem Transport von Waren innerhalb des Lagers zu tun haben. Für eine effiziente Lagerung ist es wichtig, die verfügbare Lagerfläche optimal auszunutzen und entsprechende Lagerplätze einzurichten. Bei der Lagerverwaltung setzen die meisten Unternehmen heutzutage auf Software-Lösungen, welche den Lagerbestand in Echtzeit erfassen können. Ziel der Lagerhaltung ist es, sämtliche Waren und Artikel sicher, effektiv und möglichst schnell erreichbar, einzulagern und zu verwalten.
Innerbetriebliche Transporte
Innerbetriebliche Transporte finden auf unterschiedlichste Weise und in nahezu sämtlichen Bereichen der Intralogistik statt. Vom Ausladen beim Wareneingang, über das Einlagern und Transportieren im Lager und bei der Kommissionierung bis hin zum Verladen der Lieferungen beim Versand. Da sich Lager und Betriebsgelände von Unternehmen zu Unternehmen zum Teil stark unterscheiden, benötigt jedes Unternehmen individuelle Lösungen für innerbetriebliche Transportaufgaben, um die Abläufe so effizient wie möglich zu gestalten.
Neben den obligatorischen Hubwagen und Gabelstaplern, zählen auch Spezial-Flurförderzeuge wie Schubmaststapler oder Seitenstapler, Fließbänder und Hängebahnen oder auch fahrerlose Transportsysteme innerhalb der Intralogistik zum Einsatz.
Kommissionierung
Bei der Kommissionierung werden Waren oder Artikel nach Aufträgen zusammengestellt und aus dem Lager entnommen, um die Bestellungen für den Versand vorzubereiten. Zwar erfolgt die Kommissionierung bei vielen Unternehmen nach wie vor von Mitarbeitern, mittlerweile setzen viele aber auch auf automatisierte Fördersysteme oder Roboter, was die Effizienz enorm steigern kann. Die Kommissionierung umfasst das Lokalisieren entsprechender Artikel aus dem Lager, das Entnehmen der Ware aus den Regalen, das Sammeln der einzelnen Artikel nach Bestellung an einem Bereitstellungsort sowie die anschließende Übergabe zur Verpackung.
Verpackung und Versand
Wenn die zusammengestellten Artikel bei der Verpackung eintreffen, kommt es vor allem auf ein genaues und transportsicheres Zusammenstellen der einzelnen bereits kommissionierten Bestellungen an. Die Waren bzw. Artikel werden geschützt und gemeinsam mit Rechnungen und anderen wichtigen Dokumenten in geeignete Verpackungsmaterialien gelegt. Anschließend wird das Paket mit dem Versandetikett versehen und an den Versand übergeben.
Im Versand werden die versandbereiten Pakete noch einmal kontrolliert, um sicherzustellen, dass sie korrekt etikettiert sind und der passenden Lieferung zugeordnet wurden. Darüber hinaus werden im Versand die für den Transport notwendigen Transportdokumente (Frachtbriefe, Lieferscheine, etc.) erstellt und den Transportfahrern übergeben. Anschließend können die Pakete auf die Transportfahrzeuge verladen werden. Der Versand stellt sozusagen die Schnittstelle zwischen Intralogistik und externer Logistik dar.
Zusammenfassung
Die Intralogistik spielt eine entscheidende Rolle für die reibungslose Versorgung der Produktion, die Lagerhaltung, die Kommissionierung und den Versand. In der heutigen, digitalen Welt ist es wichtig für Unternehmen, durch Automatisierung und Digitalisierung für mehr Effizienz zu sorgen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Daher ist zu erwarten, dass in der Intralogistik in den kommenden Jahren zunehmend automatisierte Systeme zum Einsatz kommen werden. Zudem ist es wichtig, die einzelnen Prozesse der Intralogistik regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf zu optimieren.
Dabei muss jedes Unternehmen eine eigene Strategie verfolgen, die speziell auf die individuellen Anforderungen abgestimmt ist, denn die intralogistischen Prozesse haben einen großen Einfluss auf weitere Bereiche eines Unternehmens. Insbesondere kann eine optimal funktionierende Intralogistik Aufwand und damit auch Zeit und Geld einsparen. Auch können durch eine reibungslose Intralogistik Fehler minimiert und die Kundenzufriedenheit erhöht werden, da Produkte schnell, und unbeschädigt beim Kunden ankommen, was nicht zuletzt auch die Retouren reduziert. Eine optimal organisierte und funktionierende Intralogistik ist eine Grundvoraussetzung für den Erfolg eines jeden Unternehmens. Nur wenn alle Bereiche optimal ineinandergreifen, können Transport- und Lieferprozesse effizient gestaltet und Kosten gesenkt werden. (prm) |
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| Nachricht vom 19.11.2025 |
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