| AK-Kurier |
| Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen |
|
| Nachricht vom 21.11.2025 |
|
| Region |
| Sportstätten: VG hat Sanierungen in Altenkirchen und Weyerbusch im Blick |
|
| Das Sportzentrum auf der Glockenspitze sucht weit und breit seinesgleichen. Viele (auch größere) Städte und Gemeinden blicken mit ein wenig Neid auf den beinahe höchsten Punkt der Stadt Altenkirchen. Um es in Schuss zu halten, sind laufend Investitionen erforderlich. Derzeit eröffnet sich womöglich durch ein Bundesprogramm die Möglichkeit, das Stadion zu sanieren. |
|
Altenkirchen. Der Deutsche Bundestag hat im Wirtschaftsplan 2025 des Sondervermögens „Infrastruktur und Klimaneutralität“ (SVIK) Mittel in Höhe von 333 Millionen Euro für das neue Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Sportstätten“ (SKS) bereitgestellt. Damit werden Kommunen bei investiven Projekten unterstützt, ihre Sportstätten von besonderer regionaler und überregionaler Bedeutung im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu erhalten und zu modernisieren. SKS zielt zugleich darauf ab, den bundesweiten Sanierungsstau bei Sportstätten (einschließlich Hallen- und Freibäder) abzubauen. Gefördert werden können Anlagen, „die primär der Ausübung von Sport dienen sowie deren typische bauliche Bestandteile und zweckdienliche Folgeeinrichtungen“. Dies umfasst neben Gebäuden auch Schwimmbäder sowie Sportplätze oder Leichtathletikanlagen. Vor diesem Hintergrund legte der Sportausschuss der Verbandsgemeinde (VG) Altenkirchen-Flammersfeld bei seiner Zusammenkunft am frühen Donnerstagabend (20. November) mit Stippvisite im Altenkirchener Stadion einstimmig eine Prioritätenliste fest, die zum einen die Sanierung der zentralen VG-Sportanlage in Weyerbusch (Kunstrasenplatz einschließlich 50-Meter-Laufbahn) als auch die der Naturrasen-Arena auf der Glockenspitze (inklusive des Einbaus einer Kunststofflaufbahn) enthält und die in dieser Reihung zur Entscheidung eingereicht wird. Die Kommunen können ihre Projektskizzen, Ratsbeschluss vorausgesetzt (VG-Rat tagt am 16. Dezember), der die Teilnahme am Projektaufruf 2025/2026 beinhaltet, noch bis zum 15. Januar 2026 über ein Förderportal des Bundes ausschließlich online abgeben.
Energetische Sanierung im Fokus
Die Auswahl der zu fördernden Projekte erfolgt nach Durchführung eines Interessenbekundungsverfahrens durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags. Anschließend werden alle ausgewählten Kommunen informiert und erhalten eine Aufforderung, einen Zuwendungsantrag zu stellen. Gefördert werden umfassende bauliche Sanierungen und Modernisierungen; Ersatzneubauten sind nur in Ausnahmefällen förderfähig. Bei Gebäuden steht die energetische Sanierung im Fokus. Die Umwandlung in bzw. Sanierung von Kunstrasenplätzen ist ebenfalls möglich. Der Bundesanteil der Förderung beträgt mindestens 250.000 Euro (bis zu 45 Prozent), der Eigenanteil der Kommune mindestens 55 Prozent (305.555 Euro) der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben. Dies entspricht einer Investitionssumme von insgesamt 555.555 Euro. Finanzielle Beteiligungen Dritter (Stiftungen oder Spenden) können einbezogen werden. Es ist allerdings davon auszugehen, dass im Falle einer Bundesförderung keine zusätzliche Landesförderung erfolgt, auch wenn dies von Seiten des Bundes möglich ist. Dies entspricht der Förderpraxis des Landes der vergangenen Jahre.
„Förderdschungel ufert immer mehr aus“
„Es ist gut und schön, solche Projekte zu haben und auch schön, dass es Mittel für infrastrukturelle Maßnahmen gibt“, sagte Bürgermeister Fred Jüngerich, „es ist nicht schön, dass der Förderdschungel immer mehr ausufert.“ Der kommunalen Familie würde es besser gefallen, wenn die Grundausstattung gerechter ins Gewicht falle und zweckgebundene Dinge mehr in den Hintergrund träten. „Wir müssen auch die Sportstätten ertüchtigen, die in die Jahre gekommen sind“, schloss er an. In Weyerbusch gebe es den Bedarf, etwas zu machen, der Platz werde sehr stark frequentiert, wobei das neue Kleinspielfeld etwas für Entspannung gesorgt habe. Der Kunstrasenplatz geht aufs Jahr 2006 (mit einer der ersten seiner Art in der Region) zurück und bedarf eines Komplettaustausches. Die Verwaltung habe parallel auch über eine Sanierung des Hartplatzes in Flammersfeld nachgedacht, die Variante aber verworfen, weil die Konzentration auf der bereits sanierten Anlage in Oberlahr weiterhin liege, wo „an den Gebäuden noch etwas getan werden muss. Flammersfeld ist aber nicht vom Tisch. Man braucht immer Ausweichmöglichkeiten“.
Mit der Reithalle fing alles an
Die Geburt des Sportzentrums auf der Glockenspitze (in großen Teilen ebenfalls eine zentrale VG-Sportanlage) datiert aus dem Jahr 1966 mit der Einweihung der Reithalle, die sich im Besitz des Zucht-, Reit- und Fahrvereins Altenkirchen befindet. Außenplätze wurden nach und nach ergänzt, 1974 folgte der Turnierplatz. Ende Juni 1968 schloss sich die Inbetriebnahme eines Sportplatzes (rote Asche) als Ersatz für das sagenumwobene Areal an der Karlstraße an, das viele fußballerische Leckerbissen erlebt hatte. Rund zwei Jahre später öffneten die Türen des Hallenbades, das seit 31. Oktober für den öffentlichen Badebetrieb ausgedient hat und durch den um Längen größeren neuen „Bruder“ (Einweihung am 26. November) ersetzt wird. Die Gründung der Tennisabteilung der ASG Altenkirchen im Oktober 1972 hatte zur Folge, dass sowohl Frei- als auch zwei Hallenplätze nach und nach auf städtischem Grund und Boden gebaut wurden. Derzeit werden acht Frei- und zwei Hallenplätze bespielt. Die Großsporthalle und das Stadion (Naturrasen) mit derzeit noch leichtathletischen Anlagen aus vorsintflutlichem roten Sand standen nach einer Sportwoche (31. August bis 6. September 1974) den heimischen Akteuren zur Verfügung. Die „Leckerbissen“ waren die Treffen der Fußballer des 1. FC Kaiserslautern und des MSV Duisburg (Meidericher SV) und der Handballer des VfL Gummersbach und der SG Dietzenbach. Tribüne und „Unterbauten“ mussten aus wassereindringendem Grund mit der Fertigstellung im Jahr 2012 erneuert werden (inklusive Sitzschalen). Seit 2022 rücken LED-Strahler das Areal ins rechte Licht. Aus dem „einfachen“ Sportplatz wurde inzwischen ein Kunstrasenspielfeld (Einweihung im Oktober 2013), die Großsporthalle von Grund auf saniert – auch mit Geld aus dem Konjunkturpaket II (Einweihung am 20. März 2011). Unter dem Strich standen rund fünf Millionen Euro. Auf privatwirtschaftlicher Basis ergänzen der Sportclub „Optimum“ und das Sport- und Seminarhotel Hotel „Glockenspitze“ (unter anderem mit Vier-Platz-Tennishalle als Schauplatz des Frauen-Tennisturniers Rewe-Petz Ladies Open) die Möglichkeiten der Leibesertüchtigungen. Darüber hinaus zählt gleichfalls die kleinere Sporthalle (angrenzend an die August-Sander-Schule) zum Sportzentrum, die sich jedoch in Trägerschaft des Kreises Altenkirchen befindet.
3000 Euro fürs Tennisturnier der Frauen
Mit 3000 Euro unterstützt die VG, so der einstimmige Beschluss bei einer Enthaltung, das Tennisturnier der Frauen um Weltranglistenpunkte, die Rewe-Petz Ladies Open, die vom 15. bis 22. Februar 2026 zum 13-mal im Burgwächter Matchpoint auf der Glockenspitze ausgetragen werden. „Es ist vor allem in Altenkirchen ein Leuchtturmprojekt“, verdeutlichte Jüngerich. Es strahle zudem deutlich über die Grenzen Altenkirchens hinaus, „wenn man die Resonanz betrachtet. Wir sind froh, dass wir das Turnier haben. Wir sehen den Zuschuss als Signal der Wertschätzung und Unterstützung“. (vh) |
|
| Nachricht vom 21.11.2025 |
www.ak-kurier.de |
|
|
|
|
|
|