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| Pressemitteilung vom 22.11.2025 |
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| Helge-Pross-Preis für Prof. Dr. Andrea Maihofer: Auszeichnung für ein Lebenswerk |
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| Die Universität Siegen hat die renommierte Soziologin Prof. Dr. Andrea Maihofer mit dem Helge-Pross-Preis geehrt. Die Auszeichnung würdigt ihr wissenschaftliches Lebenswerk in der Geschlechter- und Familienforschung. |
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Siegen. In feierlichem Rahmen wurde Prof. Dr. Andrea Maihofer im Hörsaalzentrum der Universität Siegen mit dem Helge-Pross-Preis ausgezeichnet. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und würdigt besondere Leistungen in der Familien- und Geschlechterforschung.
Auszeichnung für wissenschaftliche Leistung
Prof. Dr. Petra M. Vogel, Prorektorin der Universität Siegen, begrüßte Andrea Maihofer als achte Preisträgerin des Preises. Die Ehrung wurde begleitet von Birgit Wehrhöfer, Abteilungsleiterin im NRW-Gleichstellungsministerium, und Prof. Dr. Michael Meuser, der die Laudatio hielt. Beide betonten die Bedeutung von Maihofers Forschung für den gesellschaftlichen Diskurs in einer zunehmend polarisierten Zeit.
Ein Leben für die Geschlechterforschung
Andrea Maihofer war von 2001 bis 2020 Professorin für Geschlechterforschung an der Universität Basel. Dort gründete und leitete sie das Zentrum Gender Studies und das Gender-Graduiertenkolleg. Zwischen 2010 und 2018 war sie Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Geschlechterforschung.
Geboren 1953 in Freiburg, studierte sie Philosophie, Germanistik und Pädagogik. Nach ihrer Promotion in Philosophie habilitierte sie sich 1996 an der Goethe-Universität Frankfurt mit dem Thema "Geschlecht als Existenzweise".
Vernetzung und gesellschaftspolitische Relevanz
Laudator Michael Meuser würdigte Maihofers Rolle als Impulsgeberin in der deutschsprachigen Geschlechterforschung. Ihre Arbeiten verknüpfen Familien- und Geschlechterverhältnisse untrennbar miteinander und loten Möglichkeiten für emanzipatorische Praxis aus.
Prof. Maihofer habe dazu beigetragen, die Gender Studies sowohl in der Wissenschaft als auch im gesellschaftspolitischen Raum zu verankern. Mit ihrer Forschung habe sie neue Perspektiven eröffnet und den Weg für eine gerechtere Gesellschaft geebnet.
Kritische Analyse gesellschaftlicher Entwicklungen
In ihrem Festvortrag analysierte Maihofer die Verbindung zwischen Rechtspopulismus und der Zurückweisung geschlechtlicher Vielfalt. Sie beschrieb die Reaktionen rechtspopulistischer Akteure auf die Dekonstruktion traditioneller Männlichkeitsbilder als Ausdruck von Machtverlust.
Dieser führe zu Ablehnung alternativer Lebensentwürfe, Hass und dem Versuch, eine binäre Geschlechterordnung wiederherzustellen. Nicht Männlichkeit, sondern individuelle Freiheit und Demokratie seien dadurch bedroht.
Musikalische Begleitung und Programm
Georg Teichert von der Fernuniversität Hagen moderierte die Veranstaltung. Musikalisch untermalt wurde sie von Stephanie Neigel und Musikstudentin Nelli Luges mit Gesang und Klavier.
Hintergrund des Helge-Pross-Preises
Der Preis wird von einer Jury der Universität Siegen vergeben, bestehend aus Vertretern des Prorektorats, des Zentrums für politische und soziologische Bildung (POLIS), des Gender-Zentrums (Gestu_S), der Gleichstellungsbeauftragten sowie dem Seminar für Sozialwissenschaften.
Der Preis erinnert an die 1984 verstorbene Soziologin Helge Pross, die sich als Professorin an der Universität Siegen mit der Lebenswirklichkeit von Frauen, Bildungsfragen und Rollenbildern befasste. (PM/bearbeitet durch Red) |
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