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Nachricht vom 21.12.2025
Region
23. Weihnachtsmarkt Katzwinkel-Elkhausen: Gemeinschaft statt Konsum
Der 23. Weihnachtsmarkt auf dem Backesdorfplatz in Katzwinkel-Elkhausen setzte ein Zeichen der Gemeinschaft - ganz ohne Konsumdruck: Mit besinnlicher Eröffnung, Kindern, die den Baum schmückten, und einem Markt ohne Verkaufshektik wurde die vorweihnachtliche Stimmung überall versprüht.
Impressionen. (Alle Fotos: SASC)Katzwinkel-Elkhausen. Am späten Nachmittag eröffneten Robert Schaefer, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, und Hubert Becher, Ortsbürgermeister, den 23. Weihnachtsmarkt auf dem Backesdorfplatz. In ihren Begrüßungsworten griffen sie das Motto auf: "Weihnachten ist das Fest der Hoffnung und Zuversicht". Becher erinnerte daran, dass der Markt bewusst ohne Verkaufsstände und entschleunigt gehalten werde, damit die Besucher nach den hektischen Weihnachtseinkäufen mit genüsslichem Essen und Trinken zur Ruhe kommen und das Miteinander genießen können.

Die örtliche Kapelle spielte traditionelle Weihnachtslieder und sorgte so für zusätzliche, stimmungsvolle musikalische Begleitung.

Traditionen und Kinder
Seit vielen Jahren ist es Brauch, dass Kindergarten- und Schulkinder den Weihnachtsbaum auf dem Backesdorfplatz schmücken. Auch in diesem Jahr standen die Kleinen mit Weihnachtschmuck und leuchtenden Augen um den Baum und hängten alles liebevoll an die Zweige. Der traditionelle Akt symbolisiert die Verbundenheit der Generationen und macht den Markt besonders familienfreundlich.

Der Weihnachtsmann und Kinderfreuden

Der Weihnachtsmann (Nikolaus) war persönlich vor Ort und überreichte den Kindern kleine Geschenke. Sein Erscheinen sorgte für strahlende Gesichter und kurze, herzliche Begegnungen zwischen Jung und Alt. Neben den Geschenken gab es für die Kinder kleine Attraktionen, die bewusst spielerisch und nicht kommerziell gestaltet waren.

Markt ohne Verkaufsstände
Ein besonderes Merkmal des Katzwinkeler Weihnachtsmarkts ist, dass es keine Verkaufsstände im klassischen Sinne gibt. Stattdessen werden ausschließlich Essen und Trinken sowie einige kinderfreundliche Angebote bereitgestellt. Diese Entscheidung wurde getroffen, damit der Markt als Ort der Entschleunigung nach den abgeschlossenen Weihnachtseinkäufen erlebt werden kann. Die Besucher sollen verweilen, sich unterhalten und die Atmosphäre genießen, ohne dem Druck des Konsums zu erliegen.

Ehrenamtliche und Frauenspielergruppe
Die Stände und das kulinarische Angebot wurden unter anderem von der Frauenspielergruppe betreut. Die Gruppe sorgte für deftige Speisen und hausgemachte Leckereien. Diese ehrenamtliche Arbeit ist das Rückgrat des Marktes und zeigt, wie viel Engagement in kleinen Gemeinden steckt.

Generationen verbinden
Der Weihnachtsmarkt gilt als generationenübergreifender Verbindungsort. Ein besonders eindrückliches Beispiel ist Mary, eine US-Amerikanerin, die vor Jahren ihren Katzwinkeler Dieter kennengelernt hat, der seit Generationen in der Region verwurzelt ist. Mary, die längst ein Teil der Dorfgemeinschaft geworden ist, steht stellvertretend für viele Menschen, die durch persönliche Geschichten und Beziehungen Brücken zwischen Kulturen und Altersgruppen bauen. Solche Begegnungen machen den Markt zu mehr als einer Veranstaltung: Er ist ein sozialer Treffpunkt, an dem Erinnerungen geteilt und neue Verbindungen geknüpft werden.

Bergbaugeschichte und lokale Institutionen
Katzwinkel-Elkhausen gehört zur ehemaligen Bergbauregion. Die letzte Grube in der Region wurde 1963 geschlossen, doch die Bergbauvergangenheit prägt noch heute das Dorfleben. Einige Institutionen tragen diesen historischen Bezug im Namen: die Barbarakirche und die Barbaragrundschule erinnern an die Schutzpatronin der Bergleute.

Verwendung der Erlöse
Die Erlöse des Weihnachtsmarkts fließen vollständig in Ortsinvestitionen. Becher betonte, dass die Gelder dort eingesetzt werden, wo sie langfristig dem Gemeinwohl dienen: für Ausstattung, Bildungseinrichtungen und kleine bauliche Maßnahmen. Diese transparente Verwendung stärkt das Vertrauen der Bürger und macht den Markt zu einer Investition in die Zukunft des Dorfes.

Preise und Atmosphäre
Ein weiterer Unterschied zu vielen anderen Märkten: Essen und Glühwein wurden zu niedrigen Preisen angeboten. Die Organisatoren wollten damit sicherstellen, dass der Markt für alle erschwinglich bleibt und nicht zu einer zusätzlichen finanziellen Belastung in der Vorweihnachtszeit wird. Die niedrigen Preise trugen zur entspannten Stimmung bei – Menschen unterhielten sich und genossen die einfache, warme Atmosphäre.

Schlusswort
Der 23. Weihnachtsmarkt auf dem Backesdorfplatz in Katzwinkel-Elkhausen war mehr als eine jährliche Tradition. Es war ein bewusst entschleunigtes Fest, das Hoffnung, Zuversicht und Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellte. Mit dem Engagement der Dorfgemeinschaft, der Frauenspielergruppe, dem Einsatz der Kinder und der Unterstützung durch Ehrenamtliche wurde ein Ort geschaffen, an dem Jung und Alt zusammenkamen, Erinnerungen geteilt und Zukunftsinvestitionen ermöglicht wurden.

In einer Zeit, in der Hektik und Konsum oft dominieren, setzte dieser Markt ein klares Zeichen: Weihnachten kann auch anders sein – ruhig, verbindend und fürsorglich. (SASC)
       
       
 
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