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Pressemitteilung vom 30.12.2025
Region
Zehn Jahre ÖPNV-Konzept Nord: Erfolgreich vernetzt in die Zukunft der Mobilität
Vor zehn Jahren wurde im Norden von Rheinland-Pfalz ein neues Kapitel im öffentlichen Nahverkehr aufgeschlagen. Heute zeigt sich, wie sehr das ÖPNV-Konzept die Mobilität in Stadt und Land nachhaltig verändert hat.
Symbolbild. (KI-generiert)Koblenz. Im Jahr 2015 legte der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) gemeinsam mit dem Land Rheinland-Pfalz, dem Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM), dem Verkehrsverbund Region Trier (VRT) und weiteren Partnern den Grundstein für ein umfassendes und zukunftsorientiertes ÖPNV-Konzept. Ziel war es, den Busverkehr neu zu strukturieren und eng mit dem Schienennetz zu verzahnen. Zehn Jahre später zieht der SPNV-Nord eine positive Bilanz.

Neuausrichtung des Busverkehrs als Grundlage
Das Konzept verfolgte von Beginn an das Ziel, lokale und regionale Busverkehre systematisch mit dem Bahnverkehr zu verbinden. Gleichzeitig sollten Schülerverkehre integriert sowie bestehende Angebote gebündelt und modernisiert werden. Daraus entstand ein regionales Hauptliniennetz, das nicht nur innerhalb von Rheinland-Pfalz, sondern auch über Landesgrenzen hinweg Verbindungen schafft.

SPNV-Nord-Verbandsvorsteher Achim Hallerbach, Landrat des Kreises Neuwied, würdigt das Jubiläum als Meilenstein für die Mobilität im Norden des Landes. Durch die enge Verzahnung von Bus und Bahn habe sich der öffentliche Nahverkehr in den vergangenen zehn Jahren deutlich weiterentwickelt und an Attraktivität gewonnen.

Hauptlinien, Expressverbindungen und Radbusse
Ein zentraler Bestandteil des Konzepts ist das regionale Hauptliniennetz. Ergänzt wird dieses durch ein flächendeckendes Radbusnetz mit 22 Linien, das vor allem bei Touristen und Tagesausflüglern großen Zuspruch findet. Hinzu kommen mehrere Expresslinien, die als Rückgrat des überregionalen Busverkehrs fungieren. Beispiele hierfür sind die Linien 120 zwischen Altenkirchen, Horhausen und Neuwied, 410 zwischen Bitburg-Stadt und Luxemburg, 555 zwischen Bernkastel-Kues, Wittlich und Daun, 615 zwischen dem Flughafen Hahn und Koblenz, 645 zwischen Simmern und Bad Kreuznach sowie die Linie 800 zwischen Idar-Oberstein, Thalfang und Trier. Diese Linien verknüpfen Bahn-, Stadt- und Radverkehr auf intelligente Weise.

Leistungsstarkes Netz mit moderner Ausstattung
Das regionale Busnetz umfasst inzwischen rund 25 Millionen Kilometer pro Jahr und zählt damit bundesweit zu den leistungsstärksten Systemen. Im Vergleich zum Startjahr 2015 verkehren heute deutlich mehr und besser ausgestattete Fahrzeuge. Zur Standardausstattung gehören unter anderem kostenfreies WLAN mit Signalverstärkern, USB-Ladebuchsen und Klimatisierung. Dank direkter Linienführungen sind die Reisezeiten mit dem Bus vielfach mit dem motorisierten Individualverkehr vergleichbar.

Die meisten Linien verkehren im Stundentakt von frühmorgens bis Mitternacht, auch an Wochenenden. Zusätzlich sorgen Nachtbusse an Freitag- und Samstagnächten sowie vor Feiertagen dafür, dass auch ländliche Regionen angebunden bleiben. Allein im Oberen Westerwald werden auf diese Weise 32 Orte erreicht.

Bessere Erreichbarkeit und einfache Nutzung
Durch zahlreiche neue Haltestellen konnte die Erreichbarkeit der Buslinien in Städten und Dörfern deutlich verbessert werden. Alle nordrheinland-pfälzischen Regionen verfügen heute über umsteigefreie Direktverbindungen zu den Oberzentren Koblenz und Trier sowie zu deren Bahnhöfen. Von dort aus sind auch überregionale Ziele wie Köln, Bonn, Mainz, Frankfurt, Saarbrücken oder Luxemburg schnell erreichbar. Die Einführung des Deutschlandtickets hat die Nutzung des Gesamtsystems aus Bus und Bahn zusätzlich vereinfacht.

Finanzierung und Ausblick
Die regionalen Hauptlinien werden zu 100 Prozent durch das Land Rheinland-Pfalz finanziert, im Norden über den Haushalt des SPNV-Nord. Die Finanzierung der lokalen Linien übernehmen vollständig die Landkreise als zuständige Aufgabenträger. Mobilitätsministerin Katrin Eder betont, dass der kürzlich verabschiedete Landesnahverkehrsplan einen verlässlichen finanziellen Rahmen für mittlerweile 142 regionale Hauptlinien schafft und damit eine wichtige Grundlage für eine klimafreundliche Mobilitätspolitik bildet.

Verbandsdirektor Thorsten Müller hebt hervor, dass gerade in ländlichen Regionen leistungsfähige Busangebote unverzichtbar seien, um Menschen zuverlässig zur nächsten Bahnverbindung zu bringen. Auch der ehemalige Verbandsdirektor Dr. Thomas Geyer sieht das Projekt als Erfolg einer langfristigen Vision, die seit 2015 schrittweise Realität geworden ist. (PM/bearbeitet durch Red)
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