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Nachricht vom 29.06.2012
Region
Wolfgang Pfeifer verabschiedet
Der langjährige Personalratsvorsitzende bei der Kommunalen Datenzentrale Westfalen-Süd (KDZ) Wolfgang Pfeifer aus Kirchen steht vor dem Ruhestand und wurde jetzt von ver.di Gewerkschaftssekretär Frank Näckel aus seiner Funktion verabschiedet. Er dankte ihm für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement für die Interessen der Beschäftigten.
Wolfgang Pfeifer (links) aus Kirchen wurde von ver.di-Gewerkschaftssekretär Frank Näckel in den Ruhestand verabschiedet. Foto: pr.Kirchen/Siegen. Schon vor der Gründung des Zweckverbandes KDZ war Wolfgang Pfeifer aus Kirchen als Personalrat beim Kreis Siegen-Wittgenstein tätig. Zuletzt hatte er dort den Überleitungsvertrag mit verhandelt, der die Rechte der Beschäftigten beim Wechsel vom Kreis zum eigenständigen Zweckverband sicherte.

Mit Beginn der Eigenständigkeit der KDZ 2001 wurde er Personalratsvorsitzender. Da er zum Jahresende nach Vollendung des 65. Lebensjahres in den Ruhestand geht, trat er bei der aktuellen Personalratswahl nicht mehr an und gibt sein Amt zum 30. Juni ab. „Ich wollte immer mein Arbeitsumfeld mitgestalten und ein faires Miteinander fördern“, so Pfeifer, dem sein christliches Menschenbild immer als Basis diente. Dazu gab es gerade in den Anfangszeiten der KDZ reichlich Gelegenheit. Der neue Betrieb musste seine eigene Struktur finden und die Zusammenarbeit mit Dienstanweisungen und Dienstvereinbarungen geregelt werden. Ein umfangreiches und konfliktträchtiges Tätigkeitsfeld für den Personalrat waren die mehrfach angestrebten, aber nicht erfolgreichen Kooperationsversuche mit anderen Datenzentralen in NRW, die ebenfalls wie der Einsatz einer externen Unternehmensberatung zunächst bei den Beschäftigten zu Verunsicherung führten. Sie sahen dadurch ihre erworbenen Rechte in Frage gestellt.

Deshalb war es Pfeifer immer auch ein besonderes Anliegen den Zusammenhalt der Belegschaft zu fördern. Er führte die Gemeinschaftskasse und richtete Personalfeste und Ausflüge aus. Trotz aller Konflikte ein möglichst menschliches Miteinander zu pflegen ist sein Credo.
Seit über 40 Jahren ist Wolfgang Pfeifer Gewerkschaftsmitglied, zunächst bei der IG-Metall, dann bei der ÖTV, die später in ver.di aufging. Er erinnert sich noch an die Erzählung seines Schwiegervaters, der als Bergmann seinen Urlaub für mögliche Krankheitstage aufbewahrte, weil es noch keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gab. Das hat ihn immer motiviert durch gewerkschaftliches Engagement und aktive Interessensvertretung ein Gegengewicht gegenüber Arbeitgeberinteressen zu bilden. Das möchte er auch seinen Nachfolgern ins Stammbuch schreiben: „Ohne die Gewerkschaft hätte ich mein Amt als Personalrat nicht qualifiziert ausüben können“.

Dem neuen Personalrat wünscht Pfeifer viel Erfolg, Kraft und Ausdauer. Denn bei der KDZ stehen wieder Veränderungen in Form einer sich abzeichnenden Kooperation an. Pfeifer kritisiert, dass einige Zweckverbandsmitglieder zunehmend eigene Interessen verfolgen und den Verband damit schwächen. Dabei sei es wichtiger denn je, die gemeinsame Datenverarbeitung der Kommunen zu stärken. Allein die Anforderung an die Datensicherheit nehme ständig zu und sei schon aus Kostengründen nur im Verbund zu gewährleisten.

Der gelernte Radio- und Fernsehtechniker aus Kirchen wurde 1972 bei der Firma Philips in Eiserfeld zum EDV-Techniker und Systemprogrammierer umgeschult.
1981 wechselte er in dieser Tätigkeit zum Kreis Siegen-Wittgenstein in die Kommunale Datenzentrale. Seit vielen Jahren ist er für die Datennetzwerke in den Rathäusern und die Verbindung zwischen den Rathäusern und der KDZ zuständig. Beim Aufbau des ersten Online-Datennetzes für die Städte und Gemeinden und der Kreisverwaltungen Siegen-Wittgenstein und Olpe hat er maßgeblich mitgearbeitet. Er darf sich als einen der Väter des flächendeckenden Richtfunknetzes im Verbandsgebiet betrachten.
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