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Nachricht vom 31.07.2012
Kultur
Internationales Work-Camp im Hammer Waldschwimmbad
Zwölf junge Erwachsene aus unterschiedlichsten Nationen besuchen das internationale Work-Camp, welches vom 28. Juli bis 11. August im Waldschwimmbad Thalhauser Mühle stattfindet. Im Rahmen des Projektes, welches durch die Youth Action for Peace an die Verbandsgemeinde Hamm/Sieg herangetragen wurde, engagieren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit gemeinnützigem Arbeitseinsatz.
Im Rahmen eines internationalen Work-Camps haben zwölf Teilnehmer unterschiedlicher Nationen im Hammer Waldschwimmbad zur gemeinnützigen Arbeit ihre Zelte aufgeschlagen. (Fotos: Bianca Klüser)Hamm. In der Zeit vom 28. Juli bis zum 11. August haben zwölf junge Menschen aus den Ländern Taiwan, Süd Korea, Russland, der Türkei, Spanien und Italien im Hammer Waldschwimmbad ihre Zelte aufgeschlagen, um im Rahmen eines internationalen Work-Camps gemeinsam einen gemeinnützigen Arbeitseinsatz zu leisten.

Während ihres Aufenthalts in der Verbandsgemeinde Hamm/Sieg werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des internationalen Work-Camps primär in zwei Tätigkeitsfelder eingebunden.
Zum einen werden sie durch Schaffung einer Feuerstelle die Infrastruktur des Geländes des Hammer Waldschwimmbads für Jugendbegegnungen optimieren. Dazu gilt es ein 30 Zentimeter tiefes Loch mit einem Durchmesser von drei Metern auszuheben und dieses anschließend mit zwei Steinringen am äußeren Rand auszustatten, um künftigen Jugendfreizeiten eine Grill- und Lagerfeuerfläche zu gewährleisten. Zum anderen wird die Gruppe in der sozialen Kunstaktion „Talbesetzung“ mitwirken und den beliebten Gewässerlehrpfad im Seelbachtal mit Ruhebänken seniorengerechter gestalten.
Unter fachlicher Anleitung des künstlerischen Leiters Volker Niederhöfer stellen immer jeweils zwei Teilnehmer zusammen die Elemente für eine Ruhebank her, die nach Feritgstellung bei den Schautafeln des Lehrpfads platziert werden sollen. Jede der individuell signierten Bänke soll unsichtbare aber dennoch reale Verbindungslinien zwischen Personen und Regionen darstellen.

„This is my first work camp“, erzählte Jianlusa aus Italien, „Well, I really like it. It’s a great chance to see more from the people all over the world. It’s fine, ‘cause you do it all together.”
(„Das ist mein erstes Work-Camp“, erzählte Jianlusa aus Italien, „Also, es gefällt mir sehr. Es ist eine tolle Möglichkeit, mehr über die Menschen überall auf der Welt zu erfahren. Es ist toll, weil du alles zusammen machst.“)

Das generationsübergreifende Projekt wurde angekurbelt von der Youth Action for Peace, deren Ursprung auf die Entstehung des christlichen Friedendienstes unmittelbar nach dem ersten Weltkrieg zurückgeht. Aus der damaligen Initiative heraus gegründet, die Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich zu stärken, sieht die Organisation ihr heutiges Ziel darin, Aufklärungsarbeit zu leisten sowie einen internationalen Dialog und einen interkulturellen Austausch zu ermöglichen.
Youth Action for Peace war im vergangenen Jahr mit der Anfrage, ein derartiges Work-Camp zu veranstalten, an die Verbandsgemeinde Hamm/Sieg herangetreten, woraufhin sich der dortige Abteilungsleiter Dietmar Henrichs an den Grafiker und Plastiker Volker Niederhöfer wandte. Dieser hatte bereits zuvor auf Wunsch von Kreis, Verbandsgemeinde und DLRG eine Planskizze zum Ausbau des Waldschwimmbads in Thalhauser Mühle zum Jugendzeltplatz erarbeitet. Mit dem internationalen Work-Camp hat man nun eine Art Einstieg in dieses Vorhaben gefunden, das auf eine Initiative des Alt-Landrats Dr. Beth zurück geht und vom jetzigen Landrat Michael Lieber anlässlich des Jubiläums der DLRG-Ortsgruppe Hamm/Sieg mit einer Förderzusage von 30.000 Euro bekräftigt wurde.

„Ich hatte bereits eine Planskizze angefertigt, um aus dem Waldschwimmbad eine Jugendbegegnungsstätte zu machen“, erklärte Niederhöfer, „Sinn und Zweck des Work-Camps ist es, dieses Projekt wieder anzustoßen.

Neben dem künstlerischen Leiter Volker Niederhöfer wird die Gruppe von den beiden Teamleitern Steffen Gabriel und Regina Stürmer, Young Action for Peace, betreut. Die meisten Betreuer der Youth Action for Peace arbeiten ehrenamtlich für die Organisation. Das habe den Vorteil, so Betreuer Steffen Gabriel, dass die Betreuer dann auch den notwendigen Spaß an der Arbeit mitbringen. Auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer seien sehr motiviert. Trotz der unterschiedlichen Herkunft habe sich schnell eine große Gruppe gebildet.

Alice aus Taiwan zeigte sich ebenfalls begeistert: „It’s my first time in a camp in Europe. I like my team mates. They are all nice.“
(Alice aus Taiwan zeigte sich ebenfalls begeistert: „Ich bin zum ersten Mal in einem Camp in Europa. I mag meine Teammitglieder. Sie sind alle nett.“)

Die Anreise haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Work-Camps selbst organisiert. Der Aufenthalt ist, bis auf Freizeitausflüge, im Gegenzug für die ehrenamtliche Arbeit kostenfrei. Die Arbeitszeit pro Tag beträgt etwa sechs Stunden, der Rest des Tages wie auch das Wochenende stehen den Teilnehmern zu freien Verfügung, um Land und Leute kennenzulernen. Jede Woche wird für die Gruppe außerdem eine Tagestour angeboten, an der sie teilnehmen können.
Im Work-Camp kocht die Gruppe in den zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten selbst.
„Es wird auch international gekocht“, so Betreuer Steffen Gabriel und verriet, dass viele Teilnehmer diverse Zutaten aus ihrem Heimatland mitgebracht haben, „Das ist eine schöne Erfahrung für Teilnehmer und Betreuer.“

„I want to see new countries and improve my English“, erklärte Neslican aus der Türkei, „I like to be here.“
(„Ich will neue Länder sehen und mein Englisch verbessern“, erklärte Neslican aus der Türkei, „Ich bin froh, hier zu sein.“)

Auch in Sachen Bildung äußerten die Teilnehmer ihr Interesse und so erklärte Betreuer Steffen Gabriel auf Nachfrage das politische System Deutschlands. Politischen Besuch bekam die Gruppe von der Bundestagsabgeordneten Sabine Bätzing-Lichtenthäler, die über ihre Arbeit im Bundestag berichtete.

Beim Inspizieren der verschiedenen Baustellen wurden bereits erste Arbeitsergebnisse sichtbar, sodass davon auszugehen ist, dass die Gruppe ihre Projekte vor Aufenthaltsende abschließen kann. Und schon jetzt ist deutlich, dass das Ziel für eine gute Kommunikation und einen interkulturellen Austausch zu sorgen, erreicht wurde. (bk)
       
   
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