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Nachricht vom 29.08.2012
Region
Seifenkisten-Rennfahrer trotzten dem Dauerregen auf dem Motodrom
Rasante Flitzer im Rennwagenstil, Serienmodelle und im Eigenbau errichtete Vehikel gingen beim 2. Seifenkistenrennen der Ortsgemeinde Forst und des Heimat- und Sportvereins „Holperbachtal“ im Oberseifener Motodrom an den Start. Über vierzig Teilnehmer waren in der Startliste aufgeführt. Alle waren sich einig: Es machte einen Riesenspaß.
Seinen Vorjahreserfolg wiederholte Udo Gaidosch. Auf die Plätze kamen Frank Gerigh-Lorenz (3.von rechts) und Andreas Dück (rechts). Die Siegerehrungen nahmen Werner Krämer, Ralf Neuhoff und Jürgen Mai, im Bild von links, vor. Fotos: Rolf-Dieter RötzelForst/Seifen. Alle Beteiligten und die Zuschauer waren sich trotz überwiegenden Dauerregens einig, Seifenkisten fahren und auch zuschauen machen einfach Spaß. Man freut sich bereits auf den nächsten großen Renntag in zwei Jahren. Wie im vergangenen Jahr fuhr auch diesmal die Lokalmatadorin Johanna Arnold aus Seifen die schnellste Zeit mit dem „Firepearl“.

Wohl manch einer der Organisatoren blickte am Sonntagmorgen schon früh zum Himmel auf und hatte dabei eine Vorahnung, dass es der Wettergott nach vielen Sonnentagen wohl nicht gut mit den Seifenkisten-Rennfahrern meinen wird. Sie behielten Recht, denn es folgte fast ausnahmslos Regen. Doch alle Anwesenden machten das Beste daraus, so dass die motorlose Rennveranstaltung wieder zu einem tollen Erfolg wurde. Am Ende gab es nur strahlende Gesichter, vor allem, als Pokale und Medaillen überreicht wurden.

Bereits beim Training am Vortage hatten die Fahrer – davon einige hautnah - zur Kenntnis nehmen müssen, dass auf regennasser Fahrbahn das Bremsen und Lenken der Seifenkisten gar nicht so einfach ist. Am Renntag waren die Straßenverhältnisse der 320 Meter langen und mit über dreihundert Strohballen abgesicherten Strecke noch schlechter. Nach den ersten Startern mit "Heuballen-Kontakt" wurde zur Sicherheit die Strecke entschärft, in dem man sie auf 250 Meter verkürzte und auf zwei spektakuläre und zuschauerintensive Kurven verzichtete.

Die nachfolgenden regenreichen Rennen um Bruchteile von Sekunden sowie Platzierungen verliefen alle ohne Blessuren. Dem Dauerregen fiel später die elektronische Zeitmessung zum Opfer, es wurde fortan mit der Hand gestoppt. Über den Rennverlauf wurden die Zuschauer stets aktuell und der nassen Witterung trotzend durch den Streckensprecher Ralf Scheffner informiert, der auch auf fahrerische "Wackler" einging.

Aerodynamisches Chassis waren bei den Seifenkisten schon fast ein "Muss". Wer aufs Treppchen wollte, musste zudem Mut beweisen, denn wer unterwegs die Bremse tritt, hat kaum Chancen ganz vorne zu landen.

Bereits am Tage zuvor waren alle an den Start gehenden Seifenkisten von einer Fachkommission abgenommen worden; Sicherheit wird stets groß geschrieben. Ein besonderer Dank der Organisatoren ging an die vielen helfenden Hände, die den Rennschauplatz und die Streckenabsicherung gestaltet und an den beiden Renntagen weitere Arbeiten übernommen hatten. Der gesamte Aufwand einer solchen Veranstaltung von den ersten Planungen bis zur Siegerehrung ist überaus beträchtlich.

Die Abwicklung der Rennen entsprach den Vorgaben des Deutschen Seifenkisten Derby e.V. (DSKD), dem Dachverband für motorlosen Rennsport in Deutschland. Betriebsamkeit, ohne jedoch in Hektik zu verfallen, offenbarte sich im Fahrerlager. Bis kurz vor dem Start wurden noch Renntaktiken erörtert, hier und dort auch noch geschraubt und die Fahrerinnen und Fahrer auf die regennasse Strecke vorbereitet.

Besonders gespannt war man auf das Rennen "tollkühner Politiker" in rollenden Kisten. Wagemutig stürzten sich Bundestagsabgeordnete Sabine Bätzing-Lichtenthäler, die Verbandsgemeinde-Beigeordneten Wolf-Dieter Stuhlmann und Franz-Rohringer sowie Ortsbürgermeister Armin Weigel (Bitzen) und Ortsbürgermeister Jürgen Mai (Forst) in zur Verfügung gestellten Rennkisten auf die Strecke. Keinem rutschte dabei das Herz in die Hose, wenn auch vorab kein Probelauf absolviert werden konnte. Die vor dem Start abgesprochene gemeinsame Renntaktik war jedoch schnell dahin; trotzdem gab es im Ziel hierüber keine politischen Debatten.

Einen vorbildlichen Dienst verrichteten DRK’ler, samstags vom Ortsverein Hamm und sonntags vom Ortsverein Wissen. Außer kleine Schürfwunden brauchte jedoch nicht eingegriffen zu werden.

Wie im vergangenen Jahr waren auch Rennfahrer der „Flotten Kisten“ aus Overath, die von Samstag auf Sonntag im Gemeindehaus in Forst übernachteten, am Start. Sie hatten erneut ein dickes Lob und viel Anerkennung für die Veranstalter parat. Schließlich ist man bereits mehrmals bei Deutschen Meisterschaften gestartet und hat große Erfahrungen.

Bei der Siegerehrung ging ein besonderer Dank an die beiden Hauptorganisatoren Markus Arnold vom Heimat- und Sportverein Forst-Seifen sowie Ortsbürgermeister Jürgen Mai, die große Helferschar sowie den Spendern, angefangen von Firmen über Institutionen bis hin in den privaten Bereich. (R.-D. Rötzel)

Ergebnisse:
6 bis 9 Jahre: 1. Sophia Römer, 2. Tom Hillert, 3. Jan Dück.
10 bis 16 Jahre: Johanna Arnold, 2. Jonas Gelhausen, 3. Simon Happ.
Damen: 1. Carina Adolph, 2. Rita Adolph, 3. Andrea Gelhausen.
Herren: 1. Udo Gaidosch, 2. Frank Gerigh-Lorenz, 3.Andreas Dück.
       
       
       
     
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