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Nachricht vom 22.09.2012
Region
Aktion zum Weltkindertag in Betzdorf
Die Aktion "Frieden fängt in unseren Köpfen an" des Weltladens Betzdorf sorgte auf dem Wochenmarkt für Beachtung. Denn zum Weltkindertag (20. September) sollten die Besucher über Ursachen der Gewalt, die Kinder und Jugendliche betrifft, am Beispiel Guatemala informiert werden.
Auf dem Wochenmarkt am Stand des Weltladens Betzdorf, der SPD Kreisvorsitzende Andreas Hundhausen, Gisela Boller und Hermann Reeh vom Weltladen (von links). Foto: anna Betzdorf. Den Wochenmarkt nutzte Hermann Reeh vom Weltladen, um eine breite Öffentlichkeit auf die Aktion „Frieden fängt in den Köpfen“ an aufmerksam zu machen. Anlässlich des Weltkindertages (20. September) informierte Reeh die interessierten Wochenmarktbesucher über die Ursachen der Gewalt von Kindern und Jugendlichen in Guatemala und was die Menschen hier zu einer friedlichen Entwicklung in dem mittelamerikanischen Land beitragen können.

Ein erster Schritt dazu war der Verkauf der Solidaritätstasche, ein kleiner Stoffbeutel in dem ein Paket Kaffee und ein Glas Honig aus Guatemala steckten. Mit dem Kauf einer solchen Tasche im Wert von 10 Euro leistete der Käufer einen kleinen Beitrag zur Unterstützung der Kleinbauern des lateinamerikanischen Landes. Damit kann die Landflucht verhindert und die zunehmende Gewalt durch Kinder in den Städten eingedämmt werden. Im informativen Handzettel zur Aktion heißt es: "Viele Vorstadtviertel von Guatemala-Stadt hat die Regierung als „rote Zone“ markiert. Dort wird keine Post ausgetragen, Ärzte werden abgezogen, Gemeinschaftszentren geschlossen. „Hier töten Kinder Kinder“, klagt der Polizeikommissar. 36 Jahre Bürgerkrieg ließen Millionen von Waffen und eine Generation zurück, die mit der Gewalt groß geworden war. Entsprechend niedrig ist die Hemmschwelle, eine Waffe einzusetzen. Die Justiz hat längst kapituliert. Getrieben von Armut und Perspektivlosigkeit brechen Jugendliche die Schule ab und schließen sich einer der schwer bewaffneten Straßengangs an. Von da an beherrschen Kriminalität und Schießereien ihren Alltag".

Diesem Problem möchte die „Grupo Ceiba“ entgegenwirken, sie bietet Alternativen zur Bandenkriminalität an. Inzwischen konnten 7.200 Jugendliche in Schulen und Ausbildung gebracht werden. Der Vorsitzende der „Grupo Ceiba“ Marco Castillo möchte aber mehr erreichen, er ist überzeugt, dass nur ein Umdenken der ganzen Gesellschaft die Situation verbessern kann. Mit zwei Bussen fährt die Grupo Ceiba im Halbjahrestakt in die Problemviertel und hat mit den Banden vereinbart, dass dort wo die Busse auftauchen nicht geschossen wird. Denn auch die Bandenchefs möchten für ihre jüngeren Familienangehörigen eine bessere Zukunft haben. In den Bussen finden die Kinder Zuflucht und es wird an Lösungen gearbeitet, wie der Gewalt und Kriminalität auf Dauer entkommen werden kann. Meist sind es Flüchtlinge vom Land, die in den „roten Zonen“ leben. Sie erhofften sich in der Stadt eine bessere Zukunft, eine Hoffnung, die nicht erfüllt wurde. Soweit hätte es nicht kommen müssen, wenn die Landbevölkerung von ihrer Arbeit und dem Ertrag ihrer Ernten hätte leben können.

Faire Preise für ihre Produkte sind also die Grundlage dafür, dass die Landbevölkerung nicht in die Städte zieht und dort verelendet. Der Weltladen Betzdorf verkauft unter anderem fair gehandelte Produkte aus Guatemala. Neben Kaffee und Honig auch traditionell gefertigte Handarbeiten und Spendenzertifikate. Die Aktion auf dem Wochenmarkt wurde im Verlauf des Vormittages auch noch lautstark unterstützt von Kindern der Christophorus Grundschule aus Betzdorf, die für die Kinderrechte in Guatemala trommelten.

Außerdem stellte Hermann Reeh die Aktion am Abend des gleichen Tages in Neitersen auf der SPD KreisKonferenz vor, auf Einladung von Sabine Bätzing-Lichtenthäler, die diese Aktion ebenfalls unterstützt. (anna)

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