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Nachricht vom 24.09.2012
Region
Neue Wohnformen im Alter vorgestellt
Der Vortragsabend "Wohnen im Alter" mit anschließender Diskussion im Kulturwerk Wissen war informativ und interessant und hätte mehr Besucher verdient gehabt. Wer sich rechtzeitig informiert kann sein Leben im Alter auch selbstbestimmt fortführen.
Im Anschluss an die Vorträge wurde lebhaft diskutiert. Foto: VerwaltungWissen. So lange wie möglich zu Hause wohnen – das möchten immer noch die meisten Menschen. Was jedoch bringt dieser Wunsch an Herausforderungen mit sich – und wie kann man diese bewältigen und finanzieren? Dies und mehr wurde kürzlich den Besuchern des Themenabends der Wissener Zukunftsschmiede (Arbeitskreis Ehrenamt) nähergebracht.

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Michael Wagener und AK-Leiter Horst Rolland sprach zunächst die Sozialwissenschaftlerin Ursula Kremer-Preiß zum Thema „Aktuelle und zukunftsträchtige Wohnformen für das Alter“. Sie ist Referentin im Fachbereich „Architektur und Wohnen“ beim Kuratorium Deutsche Altershilfe, Köln. Nur wenige Prozent der Bevölkerung können sich nach ihrer Aussage vorstellen, im Alter neue Wohnformen zu suchen. Dies bedeutet klar, dass sich mit altersgerechter Gestaltung des vorhandenen Wohnraumes beschäftigt werden muss – gleiches gilt auch für die Infrastruktur und soziale Angebote in den Städten und Gemeinden.

Die Stadtplanerin Kerstin Roßbach (Bauamt der VGV Wissen) machte anschließend deutlich, wie sich die demografische Situation in der Stadt und Verbandsgemeinde Wissen darstellt. Die statistischen Zahlen hatten es in sich: rund 260 Häuser (also über 9 Prozent) in der Stadt Wissen werden schon heute von Bürgern bewohnt, die älter als 75 Jahre sind. 530 Häuser (knapp 20 Prozent) haben Bewohner über 65 Jahre. In den Ortsgemeinden ergibt sich ein gleiches Bild. Da das sogenannte Medianalter steigt (heute in der VG Wissen bei 44 Jahren, im Jahr 2030 bei 49 Jahren), gibt es viel zu tun in diesem Sektor – auch in der Verbandsgemeinde Wissen. Die Unterstützung des Bauamtes gibt es hierzu jedenfalls, so Roßbach. Auf dem Gelände der ehemaligen Kistenfabrik in Wissen gibt es laut der Stadtplanerin ebenfalls positive Entwicklungen in Richtung „altersgerechtes Wohnen“.

Thomas Preuß (Kreissparkasse Altenkirchen, selbst Mitglied der Wissener Zukunftsschmiede) informierte danach anschaulich zum Thema „Finanzierungen/finanzielle Möglichkeiten“. Die KfW-Programme "Altersgerecht umbauen" unterstützen den Abbau von Barrieren in bestehenden Wohngebäuden durch zinsgünstige Finanzierungsmittel. Überhaupt gebe es eine ganze Reihe von Finanzierungsmöglichkeiten. Preuß riet den Interessierten immer zunächst den Gang zu den örtlichen Banken, hier gebe es kompetente Beratung. Mit Erstaunen wurde die Information aufgenommen, dass heutzutage sogar Senioren (z.B. 70 Jahre und älter) die Chance haben, Finanzierungen für Umbaumaßnahmen bekommen zu können. Hier gibt es neue und zeitgemäße Möglichkeiten.

Nach den informativen Vorträgen schloss sich eine lockere Talkrunde an, in deren Verlauf die Anwesenden ihre Fragen stellen konnten. Hiervon wurde rege Gebrauch gemacht. Allerdings hätte der hochinteressante Themenabend den einen oder anderen Besucher mehr verdient gehabt.
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