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Nachricht vom 25.09.2012
Vereine
MGV "Germania" Betzdorf feierte 140. Geburtstag
1872 schlug die Geburtsstunde des MGV "Germania" betzdorf und eine lange und wechselvolle Geschichte prägt den Verein. Heute zählt der Chor 34 aktive Sänger und der Nachwuchsmangel zeigt sich deutlich. Zum Geburtstagsfest kamen zahlreiche Gratulanten und befreundete Chöre, die das Fest verschönerten.
Der MGV \"Germania\" begrüßte die Gäste musikalisch. Fotos: annaBetzdorf. Ein 140er Geburtstag ist schon eine runde Sache und ein guter Grund diesen gebührend zu feiern. Der MGV Germania Betzdorf tat dies in diesem Jahr mit zwei Veranstaltungen. Im März fand in der Stadthalle Betzdorf ein Konzert statt, an dem Martin Krasnenko, Susanna Frank, Hedayet Djeddikar und CHORisma aus Nauroth mitwirkten.
Von diesem Konzert hatte der MGV sogar CDs produzieren lassen und ein kleiner Restposten wurde am Wochenende beim Geburtstagsfest an der Grillhütte in Bruche noch angeboten. Zur Feierstunde an der Grillhütte begrüßte Karl-Heinz Mohr die Gäste, darunter Barbara Wickler, die Beigeordnete der Stadt Betzdorf, Marita Ganser vom Kreischorverband Altenkirchen, Werner Hollmann (CDU Fraktion), Bernd Rödder (Beigeordneter der Verbandsgemeinde Betzdorf), Paul Schwan (Ortsbürgermeister Alsdorf) und Ernst-Helmut Zöllner.

Da der MGV seit August ohne Vorsitzenden ist, Hans Schumacher legte das Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder, übernahm Mohr die Moderation des Tages. Er erinnerte nochmals an die wechselvolle Geschichte des Vereins, der 1872 hauptsächlich von Heimkehrern aus dem deutsch-französischen Krieg gegründet worden war. In den ersten Jahren übten die Herren zweimal in der Woche in der Wohnung des Dirigenten. Anlässlich der 25 Jahrfeier wurde die erste Vereinsfahne geweiht. An Vereinslokalen hatte der MGV im Verlauf der Jahre viele verschiedene und wurde erst nach dem zweiten Weltkrieg „sesshaft“.

Das 40. Stiftungsfest konnte der MGV 1912 im Zelt des Schützenvereins feiern, ein gutes Beispiel kooperativer Zusammenarbeit. Von 1914 bis Februar 1919 erlag das Vereinsleben auf Grund des ersten Weltkrieges. Danach konnte wieder gesungen werden, bis das Vereinsleben 1942 wieder total zum Erliegen kam. Es dauerte sieben Jahre, bis das der MGV Germania wieder in Aktion treten konnte. Ein erster Auftritt erfolgte 1951 und ein Jahr später wurde der 80. Geburtstag gefeiert. In den 50er Jahren war dann auch die Blütezeit des MGV, der zeitweise über 100 aktive Sänger zählte. Freundschaften mit Chören in Weibersbrunn, Mettlach und Blankenberg wurden geschlossen. In den 60er Jahren gab es sogar mehrere Rundfunkaufnahmen des MGV Germania und 1971 nahm der Gesangverein am internationalen Chor Fest in Wien teil. Der 100. Geburtstag wurde wieder groß von den Sängern gefeiert und ab da begann das Problem des Nachwuchsmangels.

Eine Werbeaktion brachte im Jahr darauf Erfolg und vom aufgelösten MGV Concordia Dauersberg kamen einige Sänger zum MGV Germania. Im Jahre 1976 nahm der Chor am Bundeschorfest in Berlin teil und zwei Jahre später erhielt er sogar den Titel des Meisterchores. In 1983 fuhr der Chor zum Bundeschorfest nach Hamburg. Das 125 jährige Jubiläum wurde mit dem Hornquartett der Kölner Philharmonie und weiteren Chören aus Betzdorf in der Stadthalle gefeiert. In den folgenden Jahren nahm das Problem mit dem mangelnden Nachwuchs immer stärkere Formen an, so dass 1998 der MGV Germania und der MGV Flügelrad Betzdorf eine Chorgemeinschaft gründeten. Zwei Jahre später wurde fusioniert, der Name Germania blieb. In 2004 löste sich der MGV Cäcilia Betzdorf auf und einige Sänger traten dem MGV Germania bei.

Heute zählt der Gesangverein 34 aktive Sänger und ob es noch ein fest zum 150 jährigen Bestehen des MGV geben wird, das steht laut Mohr in den Sternen. Einen Dank sprach Mohr an alle aus, die den Verein geprägt haben, an die heute noch aktiven und alle die den Verein auf unterschiedliche Weise unterstützen. Grüße und Glückwünsche überbrachten Wickler und Ganser.
Gesangsbeiträge gab es vom MGV Alsdorf, geleitet von Hans-Josef Greb, vom MGV Germania Betzdorf, dem CHORisma Nauroth, dem gemischten Chor Birnbach und dem Frauenchor Steinebach, die alle von Bernhard Kaufmann geleitet werden, sowie dem Männer- und Frauenchor „Frohsinn“ Bruche, den Paul Hüsch dirigiert. Zur Einstimmung auf das Fest hatte zu Beginn die Stadtkapelle unter der Leitung von Thomas Nolden aufgespielt. (anna)
   
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