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Nachricht vom 05.11.2012
Region
Stürmischer Erfolg bei der Hubertusjagd
Jäger, Treiber und Hunde trotzten Wind und Wetter bei der diesjährigen Hubertusjagd. Beim "Schüsseltreiben" wurde es dann feierlich. Die Jungjäger wurden ausgezeichnet und der Jagdkönig geehrt.
Fünf Jungjäger wurden nach der Hubertusjagd des Hegerings Altenkirchen feierlich zu Jägern geschlagen. Von links: Siegfried Lanfermann, Peter Bigus, Martin Raneck, Manfred Eckardt, Benjamin Prinz, Dr. Kai Zimmermann, Jagdkönig Jochen Heinemann und Hegeringleiter Franz Kick. Foto: Klaus HollMammelzen. Exakt am Namenstag des wilden Jägers, Bischofs, Heiligen und Schutzpatrons der Jagd eröffnete die Bläsergruppe des Hegerings Altenkirchen die Hubertusjagd. 55 Schützen und rund 30 Treiber ließen sich weder vom lautstark tosenden Wind noch von heftigen Regengüssen aus der Fassung bringen. 25 Rehe, vier Sauen und zwei Füchse – eine Spitzenstrecke war am Ende des Tages beim Sportplatz Obererbach zu verblasen.

Entsprechend die Wortwahl des Hegeringleiters Franz Kick beim abendlichen Schüsseltreiben im Dorfgemeinschaftshaus Mammelzen. „Eine sensationell gute Strecke, auf die wir alle stolz sein dürfen“, lautete seine Bilanz. Schon der Start im staatlichen Eigenjagdbezirk Marienthal, wo zwei Sauen und zwei Rehe erlegt wurden, war verheißungsvoll.
Die Jungjäger Siegfried Lanfermann (eine Sau, zwei Rehe) und Benjamin Prinz (vier Rehe) zeigten sich der Realität Drückjagd erstaunlich gut gewachsen, was Kick nicht zuletzt dem Training mit der Büchse auf bewegliche Ziele zuschrieb. „Glück war auch dabei“, meinte Lanfermann bescheiden. Als Jagdkönig erwies sich wieder einmal Jochen Heinemann. Er streckte zwei Sauen und ein Reh, woran ihn eine Medaille mit Gravur erinnern wird. In seinen Dankesworten mahnte er zu jagdlicher Eintracht und Gemeinsamkeit. Erfolgreich auch Hans Drumm (zwei Rehe, ein Fuchs) und Jürgen Bitzer (zwei Rehe).

In einer feierlichen Zeremonie wurden Martin Raneck, Peter Bigus, Benjamin Prinz, Siegfried Lanfermann und Manfred Eckardt mittels Hirschfänger zu Jägern geschlagen. Jochen Heinemann verwies traditionell auf das Recht des Bauern, denn schließlich jage man meist auf fremdem Grund. Respekt und Anstand seien da Ehrensache. Dr. Kai Zimmermann erinnerte an die Stärken des zarten Geschlechts. Sauen und Rehe blieben erhalten, doch die persönliche Partnerin könnte für immer verloren sein, wenn die Jägerei über alles gestellt werde. Franz Kick gab zu bedenken, dass das edle Waidwerk nur von einer kleinen Minderheit von 0,3 Prozent der Bevölkerung ausgeübt werde. Fehlverhalten könne daher leicht die Akzeptanz der Mehrheit kosten und in einer politischen Sackgasse münden.

Kick dankte der bescheidenen Karin Ströder und ihrem Team für ein ebenso köstliches wie reichliches Mahl sowie die zum Anlass passende Dekoration, gestaltet von Franziska Fasel. Sein Gruß galt Ortsbürgermeister Dieter Rütscher und Gattin Jutta. Gute Schützen, so Kick, seien für den Erfolg des Tages ebenso maßgeblich wie unermüdliche Treiber und brauchbare Hunde. Ohne die Mitwirkung der Jagdpächter hätte es die Hubertusjagd aber nicht gegeben. Herzlicher Dank also an Ewald Schnug, Klaus Zimmer, Stephan Schnura, Matthias Schieweck, Michael Sammel, Harald Sasserath und Richard Walter.

Bei Hörnerklang, die Bläsergruppe unter Rainer Zeuner befindet sich spürbar im Aufwind, fanden die stürmischen Ereignisse des Tages gebührende Würdigung. Niemand hätte bei diesem lärmerfüllten Szenario, beim Krachen wild wogender Äste und mitunter peitschendem Regen mit einer solchen Strecke gerechnet.

„Nass bis aufs Unterhöschen“ wurde Manuela Schnura, die dieses Los sicher mit vielen Mitwirkenden teilte. Mittags stand die Hubertusjagd auf der Kippe. Optimismus war angesagt und pünktlich zum Verblasen der Strecke gab sich die Sonne dann doch noch kurz die Ehre. (ho)
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