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Nachricht vom 26.12.2012
Region
Wäschenbach setzt auf Zusammenarbeit mit Kirche
Der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Wäschenbach begrüßte kürzlich in seinem Wahlkreisbüro in Betzdorf vier Vertreter der evangelischen Kirche. Der Politiker sieht eine wichtige Aufgabe darin, bei verschiedenen Projekten eng mit den Kirchen zusammenzuarbeiten.
Michael Wäschenbach MdL (zweiter von rechts) begrüßte kürzlich vier Vertreter der evangelischen Kirche in seinem Wahlkreisbüro in Betzdorf. (Foto: Gaby Kölschbach)Betzdorf/Kreis Altenkirchen. Die Freude des Landtagsabgeordneten Michael Wäschenbach war groß, als ihn vier Vertreter der evangelischen Kirche in seinem Wahlkreisbüro in Betzdorf besuchten. Der CDU-Landtagsabgeordnete sieht eine wichtige Aufgabe darin, mit den Kirchen zusammen zu arbeiten. „Es gibt wichtige Projekte und Aufgaben, die Politik und Kirche gemeinsam zu erledigen haben“, so Wäschenbach.

Diese Auffassung unterstützt der Beauftragte der evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz,
Dr. Thomas Posern, gerne. Er koordiniert in Mainz die Meinungsbildung der Landeskirchen zu politischen Vorgängen und vertritt deren Interessen gegenüber der Landespolitik. Eine gemeinsame Aufgabe sieht er unter anderem darin, weiterhin die Qualität des Kindertagesstättenangebotes zu stärken. Für die Kindertagesstätten müssen ausreichende finanzielle Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Bereits im August 2013 tritt das Gesetz in Kraft, welches den Familien den Kindergartenplatz garantiert. Die Teilnehmer stellten fest, dass die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt im Kreis Altenkirchen gut ist, offensichtlich besser als in manchen anderen Landkreisen oder Städten.

Pfarrerin Jutta Braun-Meinecke, die in Vertretung der Superintendentin Frau Pfarrerin Andrea Aufderheide an dem Gespräch teilnahm, arbeitet im DRK-Krankenhaus Kirchen unter anderem für die Seelsorge. Sie sieht den Rahmen des Ausbaus der Kitas und die daraus resultierenden Veränderungen in den Familien mit Sorge entgegen. Es sei der Stellenwert der Familie und die Aufnahme der Kinder in sehr frühem Alter von den Betroffenen zu überdenken. Die Wahlfreiheit der Eltern solle erhalten bleiben. In diesem Zusammenhang betont der CDU Politiker die Notwendigkeit einheitlicher Qualitätsstandards auch im Hinblick darauf, dass im Kreis Altenkirchen viele Tagesmütter ausgebildet werden, um den Familien eine Alternative für den frühen Kindergarten anzubieten.

Er lobt auch das ehrenamtliche Engagement der Helferinnen und Helfer der Tafeln. Dem kann sich der Pfarrer der evangelischen Kirche in Betzdorf, Heinz-Günther Brinken, nur anschließen. Denn die Zahlen der Bedürftigen haben sich in den letzten Jahren stark erhöht. In zahlreichen Gesprächen versucht Pfarrer Markus Aust mit vielen ehrenamtlichen Helfern Hilfe zur Selbsthilfe zu vermitteln. So werden beispielweise Kurse zur Zubereitung gesunder Gerichte angeboten. Um Menschen zu helfen, die keine ausreichenden eigenen Mittel mehr haben um ihr Leben wieder auf eigene Beine zu stellen, setzen sich auch die Wohlfahrtverbände und karikative Einrichtungen im Wahlkreis dafür ein, verschiedene Lehrgänge, Finanzberatungen und Aufgaben an die bedürftigen Menschen zu vermitteln.

Pfarrer Steffen Sorgatz, der in seiner evangelischen Kirchengemeinde in Daaden generationsübergreifend arbeitet, sieht auch im demografischen Wandel eine große Herausforderung für Politik und Kirche. „Wir steuern auf eine Entwicklung hin, in der die Lebenssituationen älterer Menschen eine große Rolle für die Gesellschaft spielen wird“. Dabei sei es wichtig, dass sich die Politik auf die verschiedenen Phasen im Alter der Menschen einstellt und die Selbstbestimmung in Bezug auf das Wohnen der Senioren respektiert wird.

Michael Wäschenbach, der im Landtag dem Ausschuss Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie angehört, lobte mit den Anwesenden das große Engagement der Menschen, die sich hauptberuflich und ehrenamtlich für die Pflege und Betreuung in der Region engagieren. Das Angebot und die Formen werden stetig erweitert, so z. B. die Eröffnung der neuen Tagespflege „Giebelwald“ der ökumenischen Sozialstation in Kirchen. Die Gesprächspartner waren sich einig, dass aufgrund des Pflegekräftemangels ein nachbarschaftliches Engagement künftig nicht schwinden darf, sondern verstärkt notwendig wird. Es besteht die Chance für junge Alte adäquate Einsatzfelder entsprechend vorhandener Kompetenzen zu finden und regionale Netzwerke des Helfens zu bilden.

Ein gemeinsamer Wunsch wurde auch an Wirtschaft, Politik und die Gesellschaft allgemein gerichtet: Man solle sich nicht nur von der Ökonomie leiten lassen, so seien großzügige Ladenschlusszeiten an Wochenenden und sonntägliche Märkte nicht geeignet, den Menschen die notwendigen Möglichkeiten zur Entschleunigung zu geben.
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