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Nachricht vom 24.01.2013
Vereine
Heimatfest in Schönstein macht Sorgen
Die St.-Sebastianus Schützenbruderschaft vom Heister zu Schönstein hielt Rückblick und Ausblick im Rahmen des "Bästjestages", der traditionellen Mitgliederversammlung. Dabei wurde deutlich, dass die Bruderschaft vor neuen Herausforderungen steht. Sorgen macht das Schützenfest, dessen rückläufige Besucherzahlen liegen nicht nur am Wetter. In die Versammlung eingebetten waren Ehrungen und Neuaufnahmen.
Brudermeister Mathias Groß und Protector Nicolaus Graf Hatzfeldt (von links) nahmen die Ehrungen für langjährigen Mitglieder, die gekommen waren, vor. Fotos: Helga Wienand-SchmidtWissen-Schönstein. Das Schönsteiner Schützenfest der St.-Sebastianus Schützenbruderschaft vom Heister zu Schönstein macht dem Vorstand schon lange Sorgen. Die Besucherzahlen sind rückläufig, das Minus in der Kasse wächst seit geraumer Zeit.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung der Schützenbruderschaft wurde dies in allen Berichten des Vorstandes deutlich. Allein die Zahlen von Rendant Johannes Marciniak zeigten dies beeindruckend. Auch wenn es im Gesamtkassenbericht einen leichten Überschuss für das Jahr 2012 zu verzeichnen gab, die Minusbeträge des Schützenfestes machen Sorgen.
Schützenmeister Mathias Groß hatte im Grußwort an die Versammlung in nachdenklichen Worten auf die Veränderungen hingewiesen. „Wir müssen als Wertegemeinschaft zusammenhalten, auch wir haben Probleme mit dem Zeitgeist, es gilt Altes zu bewahren und Neuem aufgeschlossen sein, dafür braucht es engagierte Mitstreiter“, so Groß.

Im Vorstandsbericht ging Bernhard Baur im Rückblick auf das Schützenfest ein und die rückläufigen Besucherzahlen. Seine Kritik galt auch den eigenen Mitgliedern, er appellierte an die Versammlung, das Heimatfest stärker zu besuchen. Auch sei die Teilnahme am Herbstpreisschießen rückläufig gewesen, führte Baur aus.

„Die Vorbereitungen für das Schützenfest in diesem Jahr sind im Gange, es wird unter dem Zeichen „50 Jahre Jungschützenabteilung“ stehen. Aber ein Schülerprinz wird voraussichtlich fehlen, da es keine entsprechenden jungen Schülerschützen gibt“, sagte Baur.
Jungschützenmeister Heiko Landwehr, der sein Amt kommissarisch ausübt, will dies auch noch weiterhin ausüben, da das Jubiläum ansteht. Aktuell gibt es elf Jugendliche in der Abteilung. „Wir müssen attraktiver werden, damit Kinder und Jugendliche zu uns kommen“, so sein Appell an Vorstand und Mitglieder. Ein junger Schütze, Noah Seidel, der für die St.-Sebastianus Bruderschaft Sieger bei den Bundesmeisterschaften wurde, erhielt viel Applaus und ein Geschenk.

Der Schießmeister Lothar Schneider beleuchtete die Aktivitäten im Wettkampfbereich und warb für mehr Beteiligung an den Rundenwettkämpfen, den Trainingsabenden und dem Herbstpreisschießen.
Protector Nicolaus Graf Hatzfeldt hatte im Grußwort nicht nur für die besondere Ausgestaltung des Bästjestages mit Musik und Messe gedankt, er wies auch auf die Möglichkeiten der Weiterentwicklungsmöglichkeiten der Bruderschaft laut Satzung hin.
Aber eine vorgeschlagene Umgestaltung der Satzung ließen dann die Mitglieder nicht zu. Nach einer ausführlichen Debatte und einer beantragten geheimen Wahl wurde eine vom Vorstand gewünschte Satzungsänderung zum Thema Schützenfest mehrheitlich abgelehnt. Obwohl der Schützenmeister mehrfach betonte hatte, dass es keine Veränderung des Schützenfestes nur durch den Vorstand geben werde, misstrauten die Mitglieder diesen Worten und lehnten die Änderung ab. Dabei ging es in Paragraph 15 der Satzung: „:..Schützenfest-Sonntag findet nachmittags der Schützenzug mit Parade statt.“ um die Streichung der Worte Sonntag und nachmittags. Es wurde ein Ausschuss für das anstehende Schützenfest gebildet.

Zu den Regularien gehörte der Bericht der Kassenprüfer, Wahlen, Neuaufnahmen und Ehrungen. Die Entlastung des Vorstandes erfolgte einstimmig, in Abwesenheit wurde Gerhard Buchen erneut in den Vorstand dem er 21 Jahre angehört, gewählt. Neu dabei ist Thomas Schilling, dem nach eigenen Worten die Schönsteiner Bruderschaft eine Herzensangelegenheit ist. Neuer Kassenprüfer wurde Albert Rödder.

Der ergiebige Schneefall sorgte scheinbar mit dafür, dass nicht alle Schützenbrüder, die geehrt werden sollten, kamen. Seit 60 Jahren ist Peter Brendebach in der Bruderschaft, seit 50 Jahren treue aktive Mitglieder sind Georg Schmidt, Werner Zirbes, Franz Reinery und Stephan Schumacher .
Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Johannes Marciniak, Michael Schmidt, Andreas Weller und Claus Becker geehrt.
Vier neue Schützenbrüder hatten den Aufnahmeantrag gestellt. Hubert Kemper, Martin Rötzel, Eric Schenk und Christoph Selbach.

Die Schützenbruderschaft steht in diesem Jahr auch vor der Herausforderung der Sanierung der Heisterkapelle. Fenster und Fassade einer der ältesten Fachwerkkapellen im Land müssen für rund 10.000 Euro saniert werden, um dieses markante Bauwerk zu erhalten. (hws)
   
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