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Nachricht vom 16.02.2013
Region
Wirtschaft gewinnt wieder Zuversicht
Wie die Konjunkturumfrage der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz zum Winter 2012/2013 ergab, sieht man sich zum Jahreswechsel 2012/2013 mit einer Auflösung der vorangegangenen Eintrübung des Konjunkturklimas konfrontiert und erwartet verstärkt eine positive Entwicklung.
Kreisgebiet/Rheinland-Pfalz. Die zum Herbst des vorigen Jahres in Rheinland-Pfalz zu beobachtende Eintrübung des Konjunkturklimas scheint sich zum Jahreswechsel 2012/2013 wieder aufzulösen. Während die aktuelle Geschäftssituation quasi unverändert von 33 Prozent der Unternehmen als gut sowie von weiteren 55 Prozent als befriedigend beurteilt wird, verbessern sich die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate merklich. Hatten in der Vorumfrage noch 27 Prozent der Firmen mit einer negativen Entwicklung ihrer Geschäfte gerechnet, äußern sich gegenwärtig nur noch 21 Prozent dahingehend. Gleichzeitig steigt der Anteil von Firmen mit explizit positiven Erwartungen von 17 auf nun 20 Prozent.

Vor dem Hintergrund der sich aufhellenden Geschäftserwartungen steigt der IHK-Konjunkturklima-Indikator gegenüber der Herbstumfrage um sechs auf nun wieder 110 Punkte. Für den Jahresverlauf 2013 ist beim Ausbleiben gesamtwirtschaftlicher Schocks daher mit einem moderaten Anziehen der Wirtschaftstätigkeit in Rheinland-Pfalz zu rechnen.

Maßgeblich für die aktuelle Erholung der Geschäftserwartungen dürfte neben dem anhaltend hohen Konsumentenvertrauen die zunehmende Anpassung der Unternehmen an die unverändert schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sein.

Trotz des Zusammenspiels besserer allgemeiner Geschäftserwartungen und anziehender Exporte bleibt die gesamtwirtschaftliche Investitionsneigung unverändert im leicht negativen Bereich. Im Detail rechnet weiterhin etwa jedes vierte Unternehmen damit, sein Investitionsengagement in den kommenden zwölf Monaten zu reduzieren. Demgegenüber planen noch 21 Prozent der Firmen eine Ausweitung der Investitionstätigkeit. Insbesondere der Bedarf an Erweiterungsinvestitionen wird durch die noch bestehenden freien Kapazitäten begrenzt. Auch hinsichtlich ihrer Beschäftigungsabsichten für die kommenden zwölf Monate äußern sich die rheinland-pfälzischen Unternehmen aktuell zurückhaltend. Diese Entwicklung dürfte im Kern allerdings saisonaler Natur sein, sodass für 2013 eine stabile Arbeitsmarktsituation bei moderat wachsender Beschäftigung erwartet werden kann.

„Die aktuelle Entspannung hinsichtlich der Geschäfts- und Exporterwartungen bleibt vorerst ohne positive Rückwirkungen auf die Investitions- und Beschäftigungsabsichten der rheinland-pfälzischen Wirtschaft. Das ist wenig überraschend, wenn man bedenkt, vor welchen Marktunsicherheiten und potenziellen Belastungsszenarien im Vorwahlkampf die Unternehmen mittel- und langfristige Entscheidungen treffen sollen“, so der Präsident der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, Peter Adrian. „Die Landes- und Bundespolitik würde gut daran tun, mehr auf die Signalwirkung ihrer Äußerungen und Diskussionen zu achten. Gerade im Jahr der Bundestagswahl wird die Planungssicherheit der Unternehmen maßgeblich beeinträchtigt, wenn jede Woche eine neue Belastung für die Wirtschaft diskutiert wird.“

Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK Koblenz ergänzt: „Die langjährige robuste wirtschaftliche Entwicklung und der stabile Arbeitsmarkt dürfen nicht als gegeben hingenommen werden. Anstelle von Ideen für immer neue Abgaben und zusätzliche Regularien brauchen wir politische Entscheidungen, die die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes stärken.“

Tatsächlich treibt die Unternehmen die Sorge um, dass zu der Vielzahl von wirtschaftlichen Risiken – der Zusammenhalt des Euros, die Entwicklung der Weltwirtschaft, die Stabilität der Binnennachfrage und der Preisanstieg insbesondere bei Energie – auch noch politisch verursachte Belastungen treten. 42 Prozent aller Unternehmen sehen denn auch die Entwicklung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als nennenswertes Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung.

In die Auswertung der Konjunkturumfrage der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz flossen über 1.000 Unternehmensantworten aus Industrie, Baugewerbe, Einzel- und Großhandel sowie aus dem Dienstleistungssektor ein. Die antwortenden Unternehmen beschäftigen aktuell mehr als 220.000 Arbeitnehmer. Die Ergebnisse der Umfrage fließen in die aktuelle Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) für Deutschland ein, die am 12. Februar der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
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