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Nachricht vom 26.02.2013
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645 Meisterbriefe in 22 Handwerksberufen verliehen
Die große Meisterfeier in 22 Handwerksberufen der Handwerkskammer Koblenz zeigte eines deutlich: Der Trend zur Qualifikation in den Handwerksberufen ist ungebrochen, 645 Meisterbriefe wurden in einer zentralen Feierstunde überreicht.
Die Besten 22 Meisterinnen und Meister wurden geehrt. Fotos Piel Media/HwkKoblenz. „645 Meisterbriefe für 645 Handwerkerinnen und Handwerker aus 22 Berufen – das steht nicht nur für handwerkliche Vielfalt und die Lust auf Leistung. Das sind auch 645 individuelle Lebensläufe mit einem Ziel: Den Meisterbrief erreichen!“, begrüßte Werner Wittlich, Präsident der Handwerkskammer (HwK) Koblenz auch im Namen von Hauptgeschäftsführer Alexander Baden die jüngste Meistergeneration bei der großen HwK-Meisterfeier am 24. Februar vor über 1.500 Gästen in der bis auf den letzten Platz voll besetzten Koblenzer Rhein-Mosel-Halle.
Zusammen mit ihren Familien, Freunden und zahlreichen Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft feierten die 645 Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister, die 2012 vor der HwK die Meisterprüfung abgelegt haben, diesen besonderen Tag.
Festrednerin Julia Klöckner lobte Fleiß, Ausdauer und die Leistung, die hinter jedem einzelnen der Meisterbriefe stehen: „Sie können stolz auf das sein, was Sie erreicht haben! Mit dem Meisterbrief verbinden sich umfangreiche Möglichkeiten für die Gestaltung ihrer weiteren beruflichen und persönlichen Lebensplanung – ob Selbstständigkeit, Aufstieg als Angestellter oder Studium. Machen Sie etwas daraus, nutzen Sie die Chancen, die sich mit dem Meisterbrief verbinden!“, motivierte die CDU-Fraktionsvorsitzende im rheinland-pfälzischen Landtag die jüngste Meistergeneration.

Zahlreiche Ehrengäste aus dem In- und Ausland machten mit ihrem Kommen deutlich: Der Meisterbrief zählt etwas! Er steht nicht nur für „eine jahrhundertealte Tradition im Handwerk, sondern ist ein Stück Zukunft, die Sie prägen und mitgestalten“, unterstrich HwK-Präsident Werner Wittlich. An die Jungmeisterinnen und Jungmeister aus allen Teilen der Bundesrepublik – die weiteste Anreise nahm ein Augenoptikermeister aus Hamburg auf sich – und den Geburtsländern Tunesien, Irak oder Kasachstan gewandt, lobte Wittlich auch „das Können, berufliche Perfektion, sowie soziale Kompetenz und Einsatzwillen, der sich mit dem Meisterbrief auf einzigartige Weise verbindet. Sie haben hart dafür gearbeitet, haben Zeit und Geld investiert“, sprach der gelernte Elektroinstallateur und Handwerksmeister den Handwerkskollegen ein großes Kompliment aus.

Julia Klöckner lobte die Werte hinter dem Meisterbrief und hob die Rolle des Handwerks als Garant für nachhaltiges Wachstum hervor: „Handwerk ist nicht an der Abschöpfung kurzfristiger Gewinne interessiert. Vielmehr steht nachhaltiges Wachstum im Zentrum der Arbeit. Geht es doch darum, bleibende Werte zu schaffen. Das ist Nachhaltigkeit.“ Die aktuelle Diskussion um schulische Bildung als Voraussetzung für Berufsreife aufgreifend, stellte die CDU-Politikerin klar: „Verlässlich müssen auch die Schulabschlüsse sein. Eine Schulausbildung muss Ausbildungsreife garantieren. Wer die Schule verlässt, muss über elementare Grundkenntnisse verfügen. Dies zu gewährleisten, ist Aufgabe der Landesregierung. Wenn diese das Sitzenbleiben abschaffen will, ist das ein Schritt in die falsche Richtung.“

Wie der Weg von der Schule über Ausbildung und Qualifikation hin zur beruflichen Krönung gestaltet werden kann, zeige die Meisterfeier mit ihren Hauptakteuren: „Die Jungmeisterinnen und Jungmeister haben sich entschieden, an ihrer Kompetenz und ihrem Wissen zu arbeiten. In unserer Gesellschaft, in der immer mehr Wissen in immer kürzerer Zeit angehäuft wird, hat man auch nach dem Ende der Lehre nicht ausgelernt.“

Für die handwerkliche Vielfalt und die Möglichkeiten, die sich mit der Meisterqualifikation verbinden, spricht auch das „bunte“ Feld der Absolventen: Jeder fünfte Meisterbrief geht an eine Frau, mit 19 Jahren ist Friseurin Jana Jung aus Mudenbach die Jüngste, der 48-jährige Gerüstbauer Ralf Steffens der Älteste. In 22 Handwerksberufen wurden Prüfungen abgelegt, darunter sogar bei den Metallblasinstrumentenmachern, bei denen mit Holger Block (Mainz) für nur einen Teilnehmer die Meisterprüfung organisiert wurde, „wofür ich der Handwerkskammer Koblenz sehr danke und allen Beteiligten für ihren Einsatz ein Kompliment ausspreche“. Block wird mit seinem Meisterbrief als Angestellter in einem 200 Jahre alten Familienbetrieb weiter arbeiten, dagegen planen 24 Prozent aller Absolventen die Selbstständigkeit, bereits jeder Zehnte hat einen Betrieb gegründet, in dem durchschnittlich drei Mitarbeiter beschäftigt sind und ein Lehrling ausgebildet wird.
„Sie übernehmen Verantwortung, stellen sich der Herausforderung als Unternehmer, bilden aus, stellen Mitarbeiter ein und leisten ihren Beitrag für mehr Wirtschaftskraft“, lobten Wittlich, Klöckner und Baden bei der Überreichung der Meisterbriefe.
Die Besten ihres Handwerks durch Klöckner, Wittlich und Baden geehrt
Die besten HandwerksmeisterInnen ihres Gewerks erhielten traditionell auf der Bühne vor allen Gästen der Feier ihre Meisterbriefe. 22 Handwerkerinnen und Handwerkern wurde der Große Befähigungsnachweis durch Julia Klöckner, Werner Wittlich und Alexander Baden überreicht. Steven Jax, Straßenbauermeister aus Müllenbach (Eifel) erhielt mit einem Scheck für das beste aller 645 Prüfungsergebnisse eine besondere Auszeichnung. Die drei besten Prüfungsergebnisse wurden mit Geldprämien im Gesamtwert von 3.000 Euro honoriert, gestiftet durch die Finanzgruppe der Volks- und Raiffeisenbanken. Die 22 Besten erhielten außerdem personalisierte Briefmarken, alle 645 Meister eine Umhängetasche im Design der Bundesimagekampagne „Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan.“
Die Meisterfeier, durch die SWR-Moderator Holger Wienpahl auf unterhaltsame und humorvolle Art führte, wurde – wie auch in den Vorjahren – vom Heeresmusikkorps 300 unter Leitung von Oberstleutnant Robert Kuckertz musikalisch umrahmt.

Die besten Handwerksmeister ihrer Gewerke der Meisterfeier (geordnet nach Gewerken)

Augenoptikermeister Remo Jahnke ist 25 Jahre alt und kommt aus Waren
Bäckermeister Marc Reimann ist 22 Jahre alt und kommt aus Kasbach
Elektrotechnikermeister Alexander Weidert ist 32 Jahre alt und kommt aus Nimshuscheid
Feinwerkmechanikermeister Jan-Robert Struth ist 22 Jahre alt und kommt aus Ochtendung
Fleischermeister Thomas Hübinger ist 36 Jahre alt und kommt aus Limburg
Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister Stefan Fuchs ist 26 Jahre alt und kommt aus Montabaur
Friseurmeisterin Gülüzar Tulun ist 37 Jahre alt und kommt aus Grafschaft
Gebäudereinigermeister Stefan Bräuer ist 29 Jahre alt und kommt aus Kaltenengers
Gerüstbauermeister Sascha Deurer ist 41 Jahre alt und kommt aus Koblenz
Gold- und Silberschmiedemeisterin Andrea Nicola Grimm ist 26 Jahre alt und kommt aus Berlin
Informationstechnikermeister Peter Spier ist 23 Jahre alt und kommt aus Enkirch
Installateur- und Heizungsbauermeister Christian Fischer ist 29 Jahre alt und kommt aus Wissen
Karosserie- und Fahrzeugbauermeister Martin Schleich ist 26 Jahre alt und kommt aus Köln
Konditorenmeister Daniel Worf ist 32 Jahre alt und kommt aus Bodenheim
Kraftfahrzeugtechnikermeister Kai Kloft ist 26 Jahre alt und kommt aus Gückingen
Maler- und Lackierermeisterin Jutta Michels ist 29 Jahre alt und kommt aus2 Cochem
Metallbauermeister Thomas Hargittay ist 26 Jahre alt und kommt aus Waldböckelheim
Metallblasinstrumentenmachermeister Holger Block ist 34 Jahre alt und kommt aus Mainz
Steinmetzen- und Steinbildhauermeister Markus Andres ist 29 Jahre alt und kommt aus Kempenich
Straßenbauermeister Steven Jax ist 23 Jahre alt und kommt aus Müllenbach
Tischlermeister Dominic Hallier ist 22 Jahre alt und kommt aus Hattert
Zimmerermeister Florian Schneider ist 28 Jahre alt und kommt aus Kirburg.
 
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