AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 04.03.2013
Region
Drogen auf dem Land
Die Drogenpolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion Nicole Müller-Orth und die heimische Landtagsabgeordnete Anna Neuhof besuchten kürzlich die Drogenberatung der Diakonie Altenkirchen, um sich über die speziellen Ausprägungen der Drogenabhängigkeit auf dem Land wie auch Suchtberatung und -prävention auszutauschen.
Altenkirchen. Zu einem Gespräch über die Drogenproblematik auf dem Land haben die Drogenpolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion Nicole Müller-Orth und Anna Neuhof, heimische Landtagsabgeordnete, die Drogenberatung der Diakonie Altenkirchen besucht. Themenschwerpunkte waren die speziellen Ausprägungen der Drogenabhängigkeit auf dem Land und die Suchtberatung und -prävention.
Die Zeiten sind lange vorbei, dass Drogenkonsum in den Metropolen angesiedelt war. Die Verfügbarkeit und der Konsum sind längst auf dem Land angekommen. Aber auf dem Land ist das nicht so sichtbar und besonders der Handel und Konsum illegaler Drogen ist ein gerne verschwiegenes Thema im öffentlichen Diskurs.
So auch die Information des Leiters der Drogenberatung, Timo Schneider. Eine besondere Qualität des Gesprächs war, das auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Selbsthilfegruppe aus eigenen Erfahrungen und der Schwierigkeit, Gesprächsräume für Abhängige zu eröffnen, berichten konnten.
Die Schwelle, die Drogenberatung überhaupt aufzusuchen, ist auf dem Land sehr hoch, sowohl für Anhängige als auch für Angehörige. Dazu kommt die schwere Erreichbarkeit: die Betroffenen wohnen über den Landkreis verteilt. Für eine aufsuchende Beratung und Prävention sind weder die finanziellen Mittel noch genügend Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vorhanden. „Der Konsum illegaler Drogen ist eine Seite, die andere ist die, dass wegen der Kleinräumigkeit das Problem aus Scham oft verschwiegen wird, die Menschen und deren Angehörige sich aus Scham oft isolieren“, so Anna Neuhof. „Dabei ist Prävention und Beratung so wichtig, um den Menschen aus dem Teufelskreis der Sucht und der Hilflosigkeit der Angehörigen Auswege und Hilfe anzubieten“, so Müller-Ort.
Aktive Prävention, Aufklärung und Hilfsangebote sind die Möglichkeiten, um Drogenkonsum und -handel wirksam zu begegnen. „Wir wollen uns dafür einsetzen“, so die beiden Abgeordneten.
Nachricht vom 04.03.2013 www.ak-kurier.de