AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 12.07.2013
Vereine
Fichten können im Klimawandel bestehen
Der Waldbauverein Altenkirchen in Kooperation mit der Holzvermarktungsgesellschaft Westerwald ließ sich zum Thema Fichten und Klimawandel informieren. Um Fichten gewinnbringend anbauen zu können, gibt es ein Konzept, das Dr. Jens Borchers vorstellte.
Dr. Jens Borchers stellte das Konzept zur Behandlung der Fichte vor. Foto: WaldbauvereinWeyerbusch. Die Fichte, der Brotbaum der deutschen Forstwirtschaft, kann im Klimawandel bestehen. Das war das Fazit einer Vortragsveranstaltung zu der der Vorsitzende des Waldbauvereins Altenkirchen und der Gesellschafterversammlung der Holzvermarktungsgesellschaft Westerwald Sieg GmbH, Forstwirtschaftliche Vereinigung, Friedrich Freiherr von Hövel über 100 Teilnehmer aus Gemeinschaftswaldbetrieben und Vertreter des Forstamtes Altenkirchen kürzlich in Weyerbusch begrüßen konnte.

Dr. Jens Borchers als Leiter des Forstbetriebes Fürst zu Fürstenberg aus Donaueschingen stellte dabei in einem reich bebilderten und mit vielen Fakten angereicherten Vortrag das Behandlungskonzept der Baumart Fichte in seinem Betrieb vor.

Dieses Konzept lässt sich mit folgenden Kernaussagen beschreiben:
Reduzierung der sogenannten Umtriebszeit, also der Zeit vom beginnenden Wachstum des Baumes bis zu seiner Ernte.

Lenkung des Holzzuwachses auf eine nicht zu geringe Anzahl von dauerhaft markierten Zukunfts-Bäumen (300-400 St. /ha) durch regelmäßige Auslesedurchforstung.

Sukzessive Ernte ab einem Zieldurchmesser von 45 cm in Brusthöhe.

Naturverjüngung und Förderung (bzw. Einbringung) von Mischbaumarten.

Vorteile:
Geringere Kosten durch Ausnutzung der Naturverjüngung.

Verringerung des Betriebsrisikos durch Einzelbaumstabilisierung (Förderung des Wurzel- u. Kronenwachstums) und Nutzung der Bäume bevor diese eine zu große Höhe erreichen und dadurch sturmanfälliger werden.

Der für die Vermarktung optimale Durchmesser des Holzes wird früher erreicht.

Die Förderung von Mischbaumarten und der gezielte Erhalt von starkem stehendem Totholz berücksichtigt auch wichtige Aspekte von Arten- u. Biotopschutz.

Zweifellos ein anspruchsvolles Konzept, das größere Nachlässigkeiten nicht verzeiht, aber gleichzeitig die Möglichkeit bietet, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Forstbetriebe zu steigern und die schon jetzt hohen und durch den prognostizierten Klimawandel zunehmenden Risiken des Fichtenanbaus zu mindern, heißt es in der Pressemitteilung des Waldbauvereins.
Nachricht vom 12.07.2013 www.ak-kurier.de