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Nachricht vom 28.10.2013
Wirtschaft
8000 Euro für das "Eselchen des Friedens"
Kürzlich eröffnete die Firma Evertz Hydrotechnik in Betzdorf-Dauersberg ihre neue Werkhallen. Das Unternehmen wollte keine Geschenke zur Eröffnung, bat stattdessen um eine Spende. Jetzt wurden 8000 Euro für das Misereor-Projekt: Frieden beginnt in den Köpfen" übergeben.
8000 Euro spendete die Firma Evertz Hydrotechnik für das Projekt \"Freiden beginnt in den Köpfen\", von links: Geschäftsführer Matthias Krieger, Hermann Reeh vom Weltladen und Geschäftsführer Thomas Rosenbauer. Foto: prBetzdorf. Für Hermann Reeh vom Weltladen Betzdorf war es eine große Überraschung als die Firma Evertz Hydrotechnik 8000 Euro für das Projekt „Frieden beginnt in den Köpfen“ überreichte.
Matthias Krieger und Thomas Rosenbauer haben vor Kurzem ihre neuen Werkhallen im Gewerbepark Dauersberg bezogen. „Zur Eröffnungsfeier haben wir die Gäste gebeten, auf Willkommensgeschenke zu verzichten und stattdessen für das Projekt, zu spenden“, erläutern die geschäftsführenden Gesellschafter Matthias Krieger und Thomas Rosenbauer. Zur Eröffnung und zum Tag der offenen Tür hatten sie eine Spendenbox aufgestellt und das Projekt genannt, dem das Geld zugute kommen sollte.
Das Anliegen des Projektes überzeugte Geschäftspartner, Kunden, Nachbarn und Freunde, so dass die stolze Summe von achttausend Euro zusammen kam.
Der Weltladen Betzdorf leitet den gesamten Spendenbetrag an das katholische Hilfswerk Misereor weiter.
Misereor wiederum stellt das Geld für das Projekt „Frieden beginnt in den Köpfen“ in Guatemala City zur Verfügung. Dort kümmert sich die „Grupo-Ceiba“ um Kinder und Jugendliche, die in Straßengangs organisiert sind und ganze Stadtviertel unsicher machen, so dass dort keine Post mehr ausgetragen wird, Ärzte abgezogen, Gemeinschaftszentren geschlossen werden. Guatemala hat eine der höchsten Mordraten der Welt. Über neunzig Prozent der Morde werden nicht strafrechtlich verfolgt.
Ein wichtiges Mittel, um die kriminellen Kinder und Jugendlichen zu erreichen, sind Grupo-Ceiba die „Burrita de la Paz“(Eselchen des Friedens). Dabei handelt es sich um Busse, die als mobile Friedensplattform dienen. Sie bieten Kindern und Jugendlichen Zuflucht vor Gewalt auf der Straße. Vor allem bieten sie Raum, um sich auszutauschen und gemeinsam Lösungen zu finden, die aus Gewalt und Bandenkriminalität führen. Wo das Eselchen auftaucht, wird nicht geschossen, das ist die Vereinbarung, die Ceiba mit den Banden schließt.
Grupo-Ceiba bietet inzwischen mehr als 7000 Jugendlichen Schule und Ausbildung an.
Ein Mitarbeiter von Grupo-Ceiba merkt aber ergänzend an: „Weder Arbeitsplätze noch Bildung allein lösen das Problem, es muss an der Mentalität der Menschen und am gesamten Umfeld gearbeitet werden - Frieden muss in den Köpfen beginnen.“

Im Pressegespräch weist Hermann Reeh vom Weltladen darauf hin, dass viele der gewalttätigen Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien kommen. Diese Familien haben ihre Dörfer verlassen, weil sie dort ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten konnten oder während des dreißigjährigen Bürgerkrieges vertrieben wurden. Sie hofften, in der Stadt Sicherheit und Arbeit zu finden.
Dieser Landflucht wirke der Faire Handel entgegen, da er existenzsichernde Preise bezahle und damit Gerechtigkeit, eine wesentliche Voraussetzung für Frieden schaffe.
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