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Nachricht vom 16.04.2008
Region
Aufpassen beim Waffentransport
Eindringliche Warnung vor Sorglosigkeit beim Transport von Waffen, besonders im Auto. Schießobmann Otto Bugnagel zeigte in der Versammlung des Hegerings Altenkirchen, wie man es richtig macht. In Fluterschen hatte Hegeringleiter Franz Kick zuvor 49 heimische Jäger begrüßt.
hegering altenkirchenFluterschen. "Sie werden Jagd- und Führerschein los", warnte Schieß-Obmann Otto Bugnagel in der Versammlung des Hegerings Altenkirchen im Landgasthof Koch in Fluterschen vor Sorglosigkeit beim Transport von Waffen, speziell im Auto. Grundregel: Das Gewehr gehört ungeladen und auch nicht unterladen sowie keinesfalls zusammen mit der Munition in Koffer oder Futteral. Zuvor hatte Hegeringleiter Franz Kick 49 heimische Jäger begrüßt, unter ihnen Kreisjagdmeister Josef Weitershagen und den Referenten des Abends, Wildmeister Helmut Hilpisch.
Bugnagel informierte über Termine: Am 26. April, 14 Uhr, ist Hegeringschießen im Johannistal; 13. Juni, 19 Uhr, Schießen mit Faustfeuerwaffen bei den Altenkirchener Sportschützen; 30. August, 14 Uhr, Seniorenschießen (ab 60) im Johannistal; 26. September, 13.30 Uhr, Abfahrt ab Schützenhaus zum Schießkino Cramberg; 8. November Hegeringjagd.
Hegeringleiter Franz Kick setzte das Ziel, die Veranstaltungen des Hegerings Altenkirchen, mit derzeit 147 Mitgliedern stärkster Hegering der Kreisgruppe Altenkirchen, auf einem attraktiven und hohen Niveau zu halten. Rainer Zeuner (Brauchtum) lobte die zehn Mitglieder der Bläsergruppe: "Auf die alten Knaben ist Verlass." So war es zum Beispiel bei einem Golden-Retriever-Meeting mit 100 Hunden oder beim Dorffest in Schöneberg.
Kreisjagdmeister Josef Weitershagen informierte, dass im Jagdjahr 2005/06 von insgesamt 407 Rehen nicht weniger als 102 durch den Straßenverkehr ums Leben kamen, was einer Quote von 25 Prozent entspricht. Im folgenden Jagdjahr sank der Anteil der Verkehrsopfer auf 16,5 Prozent. Altenkirchen kam mit knapp elf Prozent noch gut weg.
Bei steigenden Bestandszahlen wurden im Kreis bis Ende März 722 Sauen erlegt – davon zum Beispiel in Altenkirchen 97, in Berod 16, in Gieleroth/Amteroth 18, in Ingelbach 13 und in Oberwambach 10. Kick verglich die Zahlen mit dem Jahr 1978 als im Hegering Altenkirchen ganze drei Sauen zur Strecke kamen. Weitershagen sprach von örtlich unterschiedlichen Schadensbildern, warnte jedoch vor panischen Reaktionen. Die Entscheidung über den Einsatz eines vom Bauern- und Winzerverband empfohlenen Zusatzstoffs in der Mais-Kirrung möchte der Kreisjagdmeister den Pächtern überlassen. Dieses Additiv enthält unter anderem tierische Eiweiße, die dem Schwarzwild den Verzehr von Würmern vorspiegeln und vom aufwühlenden Besuch der Wiesen abhalten sollen. Franz Kick möchte den Bestand auf einem "nicht Schweinepest-fängischen" Niveau einreguliert halten. Die Frage nach einer Mitwirkungspflicht der Landwirtschaft bei der Beseitigung wurmhaltiger Dunghaufen wurde von Weitershagen verneint. Wohl aber, so merkte ein Teilnehmer an, könnte dieser Fall bei Ernterückständen eintreten.
Eindringlich fragte Josef Weitershagen nach dem Verbleib der so genannten Jagdabgabe. Löst der Jäger einen Dreijahres-Jagdschein, muss er 180 Euro zahlen. Nur 30 davon bleiben beim Kreis, der Rest von 150 Euro geht in die Landeskasse. Von diesem Geld, immerhin knapp 40.000 Euro pro Jahr aus der Kreisgruppe, sehe man "keinen roten Fuchs" wieder. Dabei sei dieses Geld zur Förderung der Jagd und der Verhütung von Wildschäden vorgesehen. Der Kreisjagdmeister räumte jedoch ein, dass es entscheidend darauf ankomme, die entsprechenden Anträge nach Mainz zu richten. Bei landesweit einer Million Euro Jagdabgabe lohne es sich durchaus, Projekte zu entwickeln und zu melden. Dazu seien übrigens nicht nur Jäger, sondern alle Einzelpersonen und Organisationen berechtigt.
Den besten Bock des Jagdjahres streckte Frank Fischer im Revier Mammelzen. Das Gehörn kann sich sehen lassen. Es bringt 320 Gramm auf die Waage und bekam von der Jury 90,7 Punkte. "So einen Bock schießt man nicht alle Tage", bemerkte Franz Kick zur Verleihung der Goldmedaille. Den Silber-Bock hatte Thomas Müller im Revier Almersbach/Fluterschen nach einem Verkehrsunfall von seinen Qualen erlöst. Das Gehörn erhielt für 269 Gramm 75 Punkte. H.G. Hasselbach lieferte das 259 Gramm schwere Gehörn eines Bocks, der sich in einem Weidezaun verfangen und bis zur tödlichen Erschöpfung um die Freiheit gekämpft hatte. Ein stark lahmender Damhirsch (Spießer) erhielt von Thomas Müller den Fangschuss.
Nachdem die Strecke waidgerecht verblasen war, ehrte Hegeringleiter Kick Frank Fischer und Rainer Zeuner für 25-jährige Mitgliedschaft im Landesjagdverband mit Urkunde und Treuenadel. Schließlich wählte die Versammlung Rainer Lock neben H.G. Hasselbach zum Kassenprüfer. (ho)
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Frank Fischer erlegte in Mammelzen den stärksten Bock des Jagdjahres im Hegering Altenkirchen. Für 320 Gramm gab es 90,7 Punkte. Fotos: Holl
 
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