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Nachricht vom 14.11.2013
Region
Syrische Kriegsflüchtlinge brauchen mehr Hilfe
"Über 2,5 Millionen Menschen sind vor dem Krieg in Syrien auf der Flucht", so beschrieb Axel Geerlings-Diel die Situation in Syrien beim Themenabend Syrien der Flüchtlingshilfe des Diakonischen Werks Altenkirchen. Die Kriegsflüchtlinge brauchen deutlich mehr Hilfe.
Axel Geerlings-Diel vom Caritasverband Mainz berichtete beim Diakonischen Werk Altenkirchen zur Situation syrischer Kriegsflüchtlinge. Foto: prAltenkirchen. Kürzlich verfolgten über 20 Personen in den Räumen der Jugendkunstschule Altenkirchen den Bericht von Axel Geerlings-Diel, Referent des Caritasverbandes Mainz, und von einer syrischen Flüchtlingsfamilie die in Altenkirchen lebt.

Geerlings-Diel zeigte in seinem Bericht die Situation von Flüchtlingen aus Syrien, die in Flüchtlingslager in Jordanien und in den Libanon geflohen sind. In dem Bericht zeigte sich, dass die Lage der Flüchtlinge aus Syrien verzweifelt ist. Über 2,5 Millionen Menschen sind bereits vor dem Bürgerkrieg in die Nachbarländer geflohen. Die Hälfte von ihnen sind Kinder. Nahrungsmittel und Trinkwasser sind oftmals Mangelware.

"Deutschland selbst möchte 5.000 Syrer aufnehmen. Eine sehr geringe Zahl im Vergleich zu der Vielzahl der Menschen die vor dem Krieg fliehen", so Timo Schneider, Leiter des Diakonischen Werks Altenkirchen.

Syrer, die sich auf eigene Faust nach Deutschland durchgeschlagen haben, laufen Gefahr in andere europäische Länder abgeschoben zu werden, sollten sie dort registriert worden sein. Nur nach Griechenland wird derzeit nicht abgeschoben. Gerichte hatten bei früheren Asyl-Fällen Abschiebungen nach Griechenland untersagt, weil es de facto kein Asylsystem dort gibt.

"Unser ältester Sohn ist noch in Syrien. Wir haben seit 11 Monaten nichts mehr von ihm gehört.", erzählt die Mutter, die über ihre mehrmonatige Odyssee durch mehrere Staaten berichtete, bis sie endlich nach Deutschland gelangt ist. Die Situation in Syrien ist für ihre Familie letztendlich untragbar geworden. Regierungstruppen haben ihr Kleidungsgeschäft zerstört, Oppositionstruppen ihre Wohnung. Flucht war die einzige Möglichkeit ihre Familie in Sicherheit zu bringen.

"Wir erleben in unserer Arbeit immer wieder schwere traumatische Störungen der Menschen, die aus Krieggebieten fliehen" berichtet Kirsten Liebmann, die Flüchtlinge und deren Familien im Diakonischen Werk Altenkirchen betreut.

Das Diakonische Werk Altenkirchen ist nur eine von drei Stellen in Rheinland-Pfalz, die mit Psychotherapeuten Flüchtlinge und Folterüberlebende behandelt. Die Förderung erfolgt durch den Europäischen Flüchtlingsfonds.

Das Angebot der Flüchtlingsberatung des Diakonischen Werks richtet sich an Flüchtlinge mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus: Begleitung und Unterstützung während des laufenden Asylverfahrens und anderen aufenthaltsrechtlichen Fragen sowie Vorbereitung und gegenenfalls Begleitung bei Behördengängen sind die Aufgaben der Beratungsstelle.
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