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Nachricht vom 25.01.2014
Region
Kulinarische Filmwelt im Seniorenzentrum
Das Team und die Leitung im Seniorenzentrum St. Josef in Windeck-Dattenfeld hatten eine grandiose Idee umgesetzt. Filme und Geschichten aus der vergangenen Zeiten, entsprechend den Erinnerungen und Vorlieben der Bewohner wurden gezeigt, und dazu gab es die Spezialitäten für Gaumen und Magen. Getreu dem Motto: "Es muss nicht immer Kaviar sein!" stand der besondere Tag.
Eine grandiose Idee war da im Seniorenzentrum Windeck-Dattenfeld umgesetzt worden. Die handelnden Personen waren zum Teil im Stil der Filme gekleidet. Fotos: Erwin HöllerWindeck-Dattenfeld. Der vergangene Mittwoch war im Seniorenzentrum St. Josef in Windeck-Dattenfeld als Thementag „Kulinarische Filmwelt“ angelegt. Idee war dabei, die Bewohner mit Filmen aus ihrer Jugend und der Erwachsenenzeit zu konfrontieren und damit vor allem freudige und angenehme Erinnerungen zu wecken und letztendlich auch eine besondere Wohlfühlatmosphäre zu schaffen.

Im Rahmen der Einzelbetreuung haben die Mitarbeiter des Sozialen Dienstes und der Betreuungsassistenz mit Hilfe von Filmplakaten Filme thematisiert. In der Gruppenbetreuung wurde von den Mitarbeitern des Sozialen Dienstes die Filmwelt im Rahmen eines Gedächtnistrainings thematisiert.
Heimkoch Peter Schramm hatte mit seinem Küchenteam zum Thementag entsprechende besondere Gerichte zubereitet. Beginn war morgens mit dem „Frühstück bei Tiffany“. Dieser Kurzroman von Blake Edwards wurde 1958 veröffentlicht und 1961 verfilmt. In der Hauptrolle brillierte damals Audrey Hepburn.
Heimleiter Friedbert Röhrig begrüßte die Heimbewohner/innen mit einem Glas Sekt und es gab Rührei mit Speck, Gekochtes Ei, Nürnberger Würstchen, Räucherlachs , Pfannkuchen mit Ahornsirup, Aufschnitt und Brotauswahl. Dabei gab es Köstlichkeiten, die sonst nicht unbedingt regelmäßiger Frühstücksbestandteil sind. Tischdekoration waren Glassteine, die die Juwelen des Juweliers Tiffany symbolisieren.

Das Mittagessen stand unter dem Filmmotto „High Noon – 12 Uhr Mittags". Dieser Western von Fred Zinnemann aus dem Jahr 1952 mit Gary Cooper und Grace Kelly wird von Kritikern als einer der besten Filme aller Zeiten bezeichnet. Zum Film wurde eine Maissuppe, die eigentlich auf einem Rezept aus einem Karl-May-Buch basiert, Bohnen und Speck und anschließend Kaffee und Kekse gereicht.

Dabei bezeichnete einer der Heimbewohner das Gericht mit Bohnen und Speck als norddeutsche Spezialität, die er das erste Mal nach 16 Jahren wieder esse. So kamen also genussvolle Erinnerungen wieder auf.

Höhepunkt des Thementages war ein Vier-Gang-Gala-Dinner frei nach „Es muss nicht immer Kaviar sein“. Hierzu wurden Ausschnitte des Films mit Siegfried Rauch in der Hauptrolle stumm im Hintergrund gezeigt. Im Roman von Mario Simmel, der auch den Untertitel hat: „Die tolldreisten Abenteuer und auserlesenen Kochrezepte des Geheimagenten wider Willen Thomas Lieven. In Simmels Roman werden Rezepte und Gerichte beschrieben, so u.a. Königsberger Klopse und verzaubertes Corned Beef. Erstsendung der dreizehnteiligen Fernsehreihe war am 11. Mai 1977.

Beim Galadinner wurde das Filmmotto wörtlich genommen. Es gab keinen Kaviar – aber Roastbeef auf Pumpernickel als Vorspeise, Karottencremesuppe, Lendchen vom Schwein an Ingwerrahm, Kohlrabispalten, Kartoffelplätzchen und letztendlich helles Mousse mit roten Früchten als Vier-Gang-Menü wurden von allen mit Genuss verzehrt.
Danach entzündete Heimleiter Friedbert Röhrig angelehnt an den mit Heinz Rühmann und Erich Ponto verfilmten Heinrich Spoerl Roman „Die Feuerzangenbowle" Zuckerhüte auf einer Feuerzangenbowle. Jeder Heimbewohner erhielt ein Glas der Feuerzangenbowle als Betthupferl.
Der Film „Die Feuerzangenbowle“ wurde vor fast 70 Jahre in den Berliner Ufa Palästen Königstedt und Tauentzien uraufgeführt worden. Der Film hatte bei der westdeutschen Erstausstrahlung im ZDF am 26.12.1969 eine Einschaltquote von 53 Prozent und besitzt absoluten Kultstatus.

Der Thementag „Kulinarische Filmwelt“ wird den Bewohnern des Seniorenzentrums St. Josef, dem Betreuerteam, Sozialem Dienst und der Heimleitung in guter Erinnerung bleiben. Besonderen Beifall gab es für das Küchenteam von Peter Schramm für die schmackhaften Gerichte.
 
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