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Nachricht vom 20.02.2014
Region
Finanzamt zeigt sich zufrieden mit Arbeitsergebnis 2013
Am Donnerstagnachmittag präsentierte der Vorsteher des Finanzamts Altenkirchen-Hachenburg, Hans-Dieter Wirth, das Arbeitsergebnis aus dem Jahr 2013. Die Zufriedenheit mit dem Ergebnis resultiert unter anderem aus dem Steueraufkommen, das mit rund 638 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahresniveau liegt.
Hans-Dieter Wirth, Vorsteher des Finanzamtes Altenkirchen-Westerwald, präsentierte am Dienstag das Arbeitsergebnis aus dem Jahr 2013. (Foto: Bianca Klüser)Altenkirchen/Hachenburg. Zu einem persönlichen Gespräch, in welchem er das Arbeitsergebnis des Jahres 2013 präsentierte, hatte der Vorsteher des Finanzamts Altenkirchen-Hachenburg, Hans-Dieter Wirth, am Dienstagnachmittag in die Geschäftsstelle nach Altenkirchen eingeladen. Dabei zeigten sich sowohl Wirth als auch Geschäftsstellenleiterin Gerlinde Krünkler zufrieden mit dem Ergebnis, das im abgelaufen Kalenderjahr erzielt wurde.

Mit Blick auf die Steuereinnahmen des Finanzamts sei ein Steueraufkommen von rund 638 Millionen Euro zu verbuchen, dass im Vergleich zum Vorjahr (600 Millionen Euro) deutlich gestiegen ist. Der Löwenanteil an diesen Einnahmen entspringe 2013 der Umsatzsteuer mit mehr als 268 Millionen Euro (2012: 243 Millionen Euro) sowie der Lohnsteuer mit rund 220 Millionen Euro (2012: 214 Millionen Euro). „Da stehen wir sehr gut dar und sind sehr zufrieden“, teilte Finanzamtsvorsteher Hans-Dieter Wirth mit.

Mit diesem Ergebnis liegt das Finanzamt Altenkirchen-Hachenburg im Trend und reiht sich im Vergleich der insgesamt 26 rheinland-pfälzischen Finanzämter, die insgesamt ein Steueraufkommen von 22 Milliarden Euro zu verbuchen hatten, auf dem 13. Platz ein. Den Grund für dieses positive Ergebnis sieht Finanzamtsvorsteher Hans-Dieter Wirth insbesondere im wirtschaftlichen Boom des Jahres 2013.

Das Finanzamt Altenkirchen-Hachenburg beschäftigt derzeit 248 Bedienstete in elf Abteilungen. Das Durchschnittsalter der Belegschaft liegt bei 46 Jahren. Mit einer Teilzeitquote von 25 Prozent sind guten Bedingungen für flexible Arbeitszeiten gegeben. Auch den Nachwuchsförderung wird durch die Beschäftigung von 21 Auszubildenden genüge getan.

Im Einzugsbereich des Finanzamtes Altenkirchen-Hachenburg leben rund 223.000 potenzielle Steuerzahler. Mit Blick auf das Thema Steuerhinterziehung habe man im Jahr 2013 insgesamt 126 Selbstanzeigen verbuchen können, davon 120 Selbstanzeigen auf Basis des Kapitalvermögens aufgrund von Einkünften aus dem Ausland. Der Verkauf von Steuer-CDs wie auch die offizielle Bekennung von bekannten Persönlichkeiten habe in diesem Zusammenhang einen richtigen Schwung herbeigeführt. Bereits jetzt seien für das Jahr 2014 insgesamt 29 Selbstanzeigen eingegangen. Im Zeitraum von 2010 bis 2014 seien insgesamt knapp 2,9 Millionen Euro an Mehrsteuern festgesetzt worden, der höchste Einzelfall erforderte dabei eine Nachzahlung von rund 400.000 Euro Steuern.

In diesem Zusammenhang verwies Hans-Dieter Wirth darauf, dass es bei Selbstanzeigen einige Fallstricke zu beachten gebe. Daher sei es empfehlenswert in einem solchen Fall stets einen sachkundigen Steuerberater oder Rechtsanwalt hinzuzuziehen, um Fehler oder Unvollständigkeit der Unterlagen zu vermeiden.

Erfreulich gestaltet sich auch die Nutzung des Programms Elster, welches eine Steuererklärung auf elektronischem Wege ermöglicht. 2013 habe der Anteil der elektronisch eingegangenen Steuererklärungen rund 40 Prozent betragen. Mit Blick auf die Arbeitsnehmerfälle sei dabei eine Nutzung von 33 Prozent zu verbuchen, bei der allgemeinen Veranlagung von rund 55 Prozent.

Der Starttermin für die Steuererklärungen 2013 steht auf Anfang März. Die Abhandlung der einzelnen Fälle erfolgt dabei nach Eingangsdatum. Die Durchlaufzeit vom Eingang bis hin zum Bescheid beträgt bei den Arbeitsnehmerfällen durchschnittlich 33 Tage, bei der allgemeinen Veranlagung durchschnittlich 45 Tage. Im Vergleich mit den übrigen Finanzämtern habe das Finanzamt Altenkirchen-Hachenburg mit diesen Zahlen recht gute Zeiten aufzuweisen und befinde sich unter dem Landesdurchschnitt, wie Vorsteher Hans-Dieter Wirth mitteilte.

Mit Blick auf den Außendienst hat das Finanzamt Altenkirchen-Hachenburg im Rahmen der Betriebsprüfung (427 mittlere, kleine und Kleinst-Betriebe) ein Mehrergebnis von vier Millionen Euro erzielt, bei der Lohnsteueraußenprüfung (212 Betriebe) wurde ein Mehrergebnis von 1,1 Millionen Euro erzielt und bei der Umsatzsteuersonderprüfung (358 Betriebe) ein sattes Mehrergebnis von über 10,5 Millionen Euro. Natürlich gibt es auch immer wieder Betriebe, sogenannte Null-Fälle, bei denen alles in Ordnung ist. Hans-Dieter Wirth räumte aber ein: „Der Anteil der Fälle mit Mehrergebnis ist deutlich höher als der der Null-Fälle.“ Insgesamt könne man im Bereich des Finanzamtes Altenkirchen-Hachenburg pro Steuerprüfer ein Mehrergebnis von 258.000 Euro verbuchen.

Dennoch äußerte Finanzamtsvorsteher Hans-Dieter Wirth in diesem Zusammenhang seine Sorge. Der Jahresbericht des Bundesrechnungshofs habe mit Blick auf die Personalentwicklung gezeigt, dass es zunehmend schwerer werde, qualifizierte Nachwuchskräfte zu gewinnen. Dies betreffe vor allem die Einstiegsebene II (früher: Mittlerer Dienst). Hier habe auch das Finanzamt Altenkirchen-Hachenburg einen quantitativen und qualitativen Rückgang der Bewerbungen zu verzeichnen. Gleichzeitig stünden für die kommenden Jahre einige Pensionierungen an, sodass jährlich etwa vier bis acht Stellen, sowohl auf Einstiegsebene II als auch Einstiegsebene III (früher: Gehobener Dienst), neu zu besetzen sind.

Für 2014 wagte Vorsteher Hans-Dieter Wirth noch keine Prognose. Nach dem stetigen Aufstieg des Steueraufkommens in den letzten Jahren befinde man sich aktuell auf einem rekordverdächtigen Niveau. Ob man dieses halten kann, bleibe abzuwarten. (bk)
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