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Nachricht vom 02.03.2014
Kultur
Junges Ensemble der Villa Musica im Hüttenhaus
Das junge "flex-Ensemble" gastiert mit dem berühmten Brahms-Quartett am Sonntag, 9. März im Hüttenhaus in Herdorf. Die jungen Stipendiaten der Villa Musica haben internationale Tournee-Erfahrung und wurden mehrfach ausgezeichnet. Der Kreis der Kulturfreunde Herdorf lädt ein.
Foto: VeranstalterHerdorf. Das dramatische dritte Klavierquartett von Johannes Brahms ist am Sonntag, 9. März, 20 Uhr im Hüttenhaus Herdorf zu hören. Es ist das Finale eines Konzerts, das mit Musik aus Amerika unkonventionell beginnt und mit tschechischer Romantik fortfährt.
Drei junge Streicherinnen und ein Pianist aus vier Nationen haben sich zum "flex-Ensemble" zusammengeschlossen. Das junge Klavierquartett wurde 2013 im Wettbewerb um den Schumann-Kammermusikpreis Frankfurt mit dem ersten Preis prämiert – nicht die einzige Auszeichnung für die vier jungen Kammermusiker. Seit zwei Jahren werden sie von der Landesstiftung Villa Musica Rheinland-Pfalz gefördert und stellen sich auf der Homepage der Stiftung in einem sympathischen Video vor.

Darin präsentieren sich der albanische Pianist Endri Nini und seine drei Kolleginnen als lebensfrohe, international bunt gemischte Gemeinschaft: Die Geigerin Kana Sugimura wurde in New York geboren und wuchs in Japan auf, die Bratschistin Anna Szulc-Kapala stammt aus Polen, die Cellistin Martha Bijlsma aus den Niederlanden. Für Villa Musica spielten sie im Mai 2013 eine umjubelte Tournee in China.

Beim Kreis der Kulturfreunde in Herdorf beginnen sie ihr Programm mit einem Stück aus den USA. Stephen Hartke schrieb 1988 eine Suite nach Gemälden des Spaniers Joan Miró mit dem Titel „The King of the Sun“, ein bizarres Tongemälde aus gewundenen Schneckenspuren und Anklänge an Altniederländische Musik. Hundert Jahre früher entstand das Klavierquartett a-Moll Opus 1 von Josef Suk. Der junge Tscheche schrieb es 1891, als er bei Antonín Dvořák studierte. Er verliebte sich in die Tochter seines Lehrers und wurde Dvořáks Schwiegersohn. In seinem schönen a-Moll-Quartett ist die aufkeimende Liebe nicht zu überhören, auch nicht die Nähe zur Musik des Lehrers.
Höhepunkt des Abends ist das c-Moll-Quartett Opus 60 von Brahms, eines der dramatischsten Werke des Hamburger Meisters. In den stürmischen ersten Sätzen verarbeitete der junge Brahms 1855 seine unglückliche „Wertherliebe“ zu Clara Schumann. Erst 20 Jahre später fügte er das herrliche Andante mit dem schwärmerischen Cellothema hinzu und das weit ausholende, quasi-sinfonische Finale. Ihr außergewöhnliches Programm haben die vier Musiker des "flex-Ensembles" mit Günter Pichler, dem legendären Primarius des Alban-Berg-Quartetts aus Wien, einstudiert.

Die Karten kosten 12 Euro. An der Abendkasse gibt es eine Ermäßigung von 50 Prozent für Schüler, Studenten und Schwerbehinderte. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre zahlen nur 6 Euro. Im Vorverkauf gibt es Karten beim Kreis der Kulturfreunde (02744-744), der Stadtverwaltung Herdorf, Geschenke Wagner Herdorf oder bei Villa Musica in Mainz (06131 / 9251800).
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