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Nachricht vom 03.03.2014
Region
Früherer Hammer Arzt feierte den 106. Geburtstag
Landarzt Dr. Karl Heinz Dorsch feierte den 106. Geburtstag. Ein Anlass für offizielle Geburtstagsgratulanten. Landrat, Bürgermeister und natürlich die Familie gratulierten und würdigten den früheren Arzt, der 37 Jahre in Hamm tätig war.
Dr. Karl Heinz Dorsch hat seinen 106. Geburtstag gefeiert. 37 Jahre war er praktischer Arzt in Hamm gewesen. Neben seinen drei Töchtern gratulierten Bürgermeister Rainer Buttstedt (hinten rechts) und Ortsbürgermeister Bernd Niederhausen (hinten links). Foto: Silvia PattAltenkirchen. Ein 106. Geburtstag – das ist selbst im Altenheim eine außergewöhnliche Feier. Dr. Karl Heinz Dorsch aus Hamm hat dieses biblische Alter erreicht. Das DRK-Seniorenzentrum Altenkirchen gab für ihnen einen kleinen Sektempfang. Gäste waren seine Töchter mit Familien, der Landrat sowie die Bürgermeister von Orts- und Verbandsgemeinde Hamm.

Karl Heinz Dorsch wurde am 2. März 1908 in Rössel, nicht weit von den Großen Masurischen Seen, geboren. Er studierte Medizin in München, Königsberg und Graz, während Deutschland noch an den Folgen des Weltkriegs trug – des Ersten Weltkriegs wohlgemerkt.

Doch es waren die Wirren des Zweiten Weltkriegs, die Karl Heinz Dorsch, seine Frau und die beiden älteren Kinder zur Flucht trieb. 1945 musste die Familie die Heimat verlassen und kam über Zwischenstationen in Gotha (Thüringen), Koblenz und Vallendar die Familie nach Hamm an der Sieg. Schon 1946 konnte das Ehepaar Dorsch dort eine Arztpraxis eröffnen – auch Erika Dorsch war Ärztin, selten genug in jener Zeit.
37 Jahre war Dr. Karl Heinz Dorsch Hausarzt in Hamm, seine Frau sogar 39 Jahre. Die Praxis gibt es immer noch: Dr. Hubert Michel und Dr. Stefanie Michel, die jüngste Tochter der Dorschs, übernahmen sie 1985 und führen sie bis heute.

Karl Heinz Dorsch ist „seinem Alter entsprechend gut drauf“, wie Heimleiter Andreas Artelt berichtet. „Er liebt sein tägliches alkoholfreies Bier und seine warme Decke.“ Seit 2010 lebt der Senior auf eigenen Wunsch im Heim, nachdem Dr. Stefanie Michel, die einzige der drei Töchter, die noch im Westerwald lebt, ihn eine zeitlang neben Praxis, Haushalt und Familie versorgt hatte.

Geburtstagsgrüße und ein Geschenk der Verbandsgemeinde Hamm überbrachte am Morgen Bürgermeister Rainer Buttstedt, und auch Ortsbürgermeister Bernd Niederhausen kam mit Blumen vorbei. Landrat Michael Lieber machte dem Geburtstagskind am Nachmittag seine Aufwartung und überreichte auch das Präsent der Ministerpräsidentin. (spa)
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