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Nachricht vom 11.03.2014
Region
Tierschutzverein Altenkirchen meldet sich zu Wort
Der Tierschutzverein für den Kreis Altenkirchen bekam wegen des Tierquälervideos, das eine riesige Anteilnahme am Schicksal des so grausam malträtierten Hundes, aber auch eine Facebook-Hetzjagd auslöste, an die 100 Telefonanrufe und über 40 E-Mails und äußert sich dazu.
Kreis Altenkirchen. Das Tierquälervideo, das bereits über die bundesdeutschen Grenzen hinaus eine überwältigende Anteilnahme am Schicksal des so grausam malträtierten Hundes ausgelöst hat, ist weiterhin in aller Munde.

Auch im Tierschutzverein für den Kreis Altenkirchen gingen von Donnerstag bis Samstag an die 100 Telefonanrufe und über 40 E-Mails ein. Meistens waren es Hilferufe „holt das arme Tier da raus“, häufig verbunden mit dem Angebot es in die eigene Obhut nehmen zu wollen. Die Aufmerksamkeit und enorme Hilfsbereitschaft der vielen Tierfreunde war wirklich erfreulich, denn nicht immer erfahren Tierschutzangelegenheiten so viel Beachtung wie diese.

Andererseits beängstigend sind die hasserfüllten Aufrufe zur unmittelbaren körperlichen Gewaltanwendung durch Schläge bis hin zu „Kopf ab“ gegen den Tierquäler. Man muss sich fragen, welche Einstellungen sich hinter derartigen Drohungen verbergen und fühlt sich in nicht allzu lange vergangene Zeiten versetzt.
Was ist das für eine Werteverschiebung: Tierschutz vor Menschenschutz? Nein, Tierschutz ist gleichzeitig auch Menschenschutz! Dieser Mensch, der seinen Hund so unglaublich brutal behandelt hat, braucht selber Hilfe. Der irre Blick auf dem Video, die hasserfüllten sprachlichen Entgleisungen weisen auf ein ungeheures von ihm nicht beherrschtes Aggressionspotenzial hin. Der Hund konnte zum Glück recht schnell seinem Peiniger entzogen werden und der wird hoffentlich mit einem lebenslangen Tierhalteverbot rechnen müssen.
Aber die Facebook-Hetzjagd wird an seinem Verhalten nichts ändern. Vermutlich wird er irgendwann mal eine Frau und vielleicht Kinder haben…schon dieser Gedanke macht deutlich, wie notwendig qualifizierte Hilfestellung wäre.

Unsere Stellungnahme zu diesem für jeden Tierfreund so emotional aufwühlenden Vorgang soll zeigen, dass wir als Tierschützer immer auch den Menschen hinter jedem noch so krassen Tierschutzvergehen sehen müssen, auch wenn wir solche leider weit verbreiteten Tierquälereien zutiefst missbilligen. Insofern ist nachhaltiger Tierschutz nur denkbar durch Verhaltens- und Einstellungsänderungen bei den Tierhaltern.
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