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Nachricht vom 24.04.2014
Region
Tagespflege-Einrichtung hat Probleme
Die Betreiber der Tagespflege-Einrichtung in Betzdorf, konzipiert auch als Betreuungs- und Begenungsstätte, erhielt Besuch von der Betzdorfer SPD. Probleme gibt es, denn die Einrichtung wird nicht nachgefragt. Erklärungen, warum dies so ist, gibt es nicht.
Beim Rundgang durch die Tagespflegeeinrichtung gewannen die Sozialdemokraten einen sehr positiven Eindruck. Das lag auch daran, dass Cornelia und Andree Löschke (rechts im Bild) die Details erläuterten, die sie bei der Gestaltung der Räume berücksichtigt hatten. Betzdorf. Cornelia und Andree Löschke bemühten sich beim Besuch der SPD erst gar nicht, ihre Enttäuschung zu verbergen: Ihre Tagespflege-Einrichtung wird nicht in dem gewünschten Maße nachgefragt, so dass sie auf Dauer nur bestehen kann, wenn die Gästezahlen deutlich besser werden. Das machten sie schon zu Beginn des äußerst informativen Gesprächs klar.

Dabei bietet die Betreuungs- und Begegnungsstätte Betzdorf (www.bbb-tagespflege.com) eigentlich alles, was eine moderne Einrichtung braucht. Man sei sogar in der Lage, Patientinnen und Patienten der Pflegestufe 3 zu betreuen und dies bei einem Betreuungsschlüssel von 1 zu 4 ( 1 Pflegefachkraft für 4 Besucher). Um die Zulassung zu erreichen, hätten zahlreiche Auflagen erfüllt werden müssen. Die Stadt Betzdorf habe sehr gute Unterstützung geleistet, damit diese erfüllt werden konnten. Sogar an Markttagen ist die Zufahrt zum barrierefreien Eingang gewährleistet.

Eine eindeutige Erklärung ließ sich im Gespräch mit den Vertretern der SPD nicht finden, warum die Einrichtung nicht die gleiche Akzeptanz wie die umliegenden Einrichtungen habe. Dabei entspricht sie nach Auffassung der Sozialdemokraten den Anforderungen, eine Betreuung in der Familie auch unter schwierigen Bedingungen zu ermöglichen und könne so helfen, die Einweisung in ein Pflegeheim zu verhindern.
Gerade angesichts des demografischen Wandels sei man der Auffassung, dass eine Tagespflege-Einrichtung, die zentral in Betzdorf gelegen ist, im hohen Maße nachgefragt werden müsste. Fachpersonal steht zur Verfügung, eine gemütlichen Sitzecke, die eigene Küche, in der täglich das Essen zubereitet wird, bis hin zu speziellen Gerätschaften, um schwer pflegebedürftige Menschen versorgen zu können, stehen bereit. Ein großer Flachbildschirm und eine Beschallung, die auf die Bedürfnisse der Gäste ausgerichtet sei, vervollständigten den positiven Eindruck, den die Genossen bei ihrem Besuch gewinnen konnten.

An den Kosten für die Tagespflege könne es auch nicht liegen, legte Ehepaar Löschke dar, weil man sich mit den Preisen an den Sätzen der Pflegekasse orientiere und auch hier ohne weiteres konkurrenzfähig mit den bewährten Einrichtungen vor Ort sei. Ursprünglich habe man gar nicht geplant, eine eigene Einrichtung im Haus zu eröffnen. Vielmehr habe man mit dem Altenzentrum in Kontakt gestanden und im Sinne einer Kooperation die Tagespflege in der Innenstadt anbieten wollen. Aber die Gespräche seien zum Erliegen gekommen.

Nach wie vor sehen sich Cornelia und Andree Löschke nicht als Konkurrenz, sondern vielmehr als diejenigen, die zu einer Kooperation bereit stehen und mit ihrer Tagespflege-Einrichtung das Angebot erweitern wollen. Sie sind der Auffassung - und dieser Eindruck vermittelte sich auch den Vertretern der SPD sehr deutlich - dass die Betzdorfer Betreuungs- und Begegnungsstätte ein hervorragendes, nicht nur zeitgemäßes, sondern auch zukunftsweisendes Angebot vorhalte.

Keine Frage, dass sich bei den Sozialdemokraten angesichts dieser Informationen gewisse Ratlosigkeit breit machte. „Wir werden“, so versicherte Dr. Matthias Krell, „weitere Gespräche führen und insbesondere mit Bürgermeister Brato die Angelegenheit besprechen und ausloten, welche Möglichkeiten seitens der Politik bestehen, das attraktive Angebot in der Bahnhofstraße zu erhalten.“

So blieb ihnen beim Besuch nur, gegenüber den beiden Inhabern der Tagespflege-Einrichtung ihrer Hoffnung Ausdruck zu geben, dass die Akzeptanz für die Einrichtung alsbald steigen werde.
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