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Nachricht vom 09.05.2014
Region
Kriminaldirektion ermittelt wegen Schwerem Landfriedensbruch
Die Ermittlungen zum Vorfall mit den "Black Jackets" im Neuwieder Raum und in Höchstenbach hat die Kriminaldirektion Koblenz übernommen. Es wird wegen Schwerem Landfriedensbruch ermittelt. Die Polizei sucht dringend Zeugen, vor allem ein BMW-Fahrer könnte wichtige Angaben machen.
Symbolfoto: Archiv AK-KurierNeuwied/Höchstenbach. Nach der vorläufigen Festnahme von 16 Mitgliedern der „Black-Jackets“ am vergan­genen Sonntag, 4. Mai, hat nun die Kriminaldirektion Koblenz die Ermittlungen über­nommen.

Zur Erinnerung:
Vier Männer waren an diesem 4. Mai, gegen 19.30 Uhr, auf der Wache der Polizeiinspektion Neuwied erschienen und hatten Anzeige gegen eine Gruppe „Black­Jackets“ erstattet, wegen Straßenverkehrsgefährdung und Nötigung. Zudem fühlten sich die Anzeigenerstatter bedroht.
Daraus resultierend waren vier Pkw, besetzt mit Mitgliedern dieser rockerähnlichen Gruppierung „Black Jackets“, gegen 20.30 Uhr in Höchstenbach/ Westerwald durch die Polizei angehalten und insgesamt 16 Personen (in der ersten Pressemeldung war irrtümlich von 17 Festgenommen die Rede) vorläufig festgenommen worden.
Bei der Durchsuchung von Autos und Personen hatte die Polizei unter anderem Schlagringe, einen Gas­revolver, Schlagstock und Baseballschläger sichergestellt. Die Männer selbst wurden nach den polizeilichen Maßnahmen entlassen. (Die Kuriere berichteten)

Aufgrund zwischenzeitlich erlangter weiterer Erkenntnisse ermittelt die Kripo Koblenz nun gegen diese Gruppe „Black-Jackets“ zudem wegen Verdacht des schweren Land­friedensbruchs.

Derzeit ist von zwei zeitlich und räumlich getrennt verlaufender Ereignisse auszuge­hen, die aber im Zusammenhang stehen dürften:
Zunächst waren gegen 19 Uhr die vier Anzeigenerstatter mit einem Pkw VW Polo, älteres Modell, auf der L 258 (Alteck) aus Richtung Anhausen in Richtung Neuwied unterwegs. Nachdem sie das „Haus am Pilz“ passiert hatten sollen vier Pkw, alle mit SI-Kennzeichen, zu dem Polo aufgeschlossen haben. Die Insassen dieser Autos ver­suchten nun, so die Zeugen, den Polo auszubremsen und den Fahrer zum Anhalten zu zwingen. Dabei soll es auch zu Schlägen mit einem Baseballschläger aus einem der Verfolgerautos heraus auf den VW Polo gekommen sein.

Absolut schuldlos involviert in einen Beinahe-Unfall wurde dabei der Fahrer eines Pkw BMW, der den Vorfall selbst beobachtet haben und für die Polizei ein wichtiger Zeuge sein dürfte.

Nachdem es den Insassen des VW Polo nach Einfahrt in die Neuwieder Innenstadt gelang, den Verfolgern zu entkommen, ereignete sich wenige Minuten später der zweite Vorfall:
Eine Gruppe von etwa 20 dunkel gekleideten Kuttenträgern, nach derzeitigen Erkenntnissen die Männer, die vorher in den vier Pkw mit SI-Kennzeichen saßen, fiel mehreren Zeugen im Neuwieder Innenstadtbereich auf. Diese waren teilweise mit Baseballschlägern und Stangen bewaffnet und zogen vom Luisenplatz über die Mittel­straße, Schlossstraße, Langendorfer Straße und die Straße Am Schloss, offensichtlich auf der Suche nach den vier Anzeigeerstattern.

Noch vor der Umsetzung bereits angelaufener polizeilicher Maßnahmen im Stadtgebiet Neuwied entfernte sich die Gruppierung mit ihren Autos in Richtung Westerwald, wo sie schließlich gegen 20.30 Uhr in Höchstenbach angehalten und kontrolliert werden konnten.

Zu den Motiven der Straftaten liegen der Polizei bisher keine gesicherten Erkenntnis­se vor. Es dürfte sich allerdings nicht um eine Auseinandersetzung im Rockermilieu gehandelt haben. Die Anzeigenerstatter gehören nach derzeitigem Erkenntnisstand keiner Gruppierung aus diesem Bereich an.

Gleichwohl liegt der Verdacht einer wie auch immer gearteten Vorbeziehung nahe, in der auch der Grund des Vorfalls zu suchen sein dürfte.

Die Polizei ist bei der Aufklärung der Straftaten unbedingt auf die Aussage und auf Hinweise von Zeugen angewiesen, die Angaben zu den beiden oder sonstigen mit dem bisher bekannten Sachverhalt in Verbindung stehenden Vorfällen machen kön­nen. Insbesondere der unbeteiligte BMW-Fahrer dürfte viel zur Aufklärung der Ereignisse auf der L 258 beitragen können.

Hinweise bitte an die Kriminalpolizei in Koblenz unter Telefon 0261/ 103-2690 oder die Polizeiinspektion Neuwied, Telefon 02631/ 878-0.
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