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Nachricht vom 25.07.2014
Region
Historische Sitzung des VG-Rates Herdorf-Daaden
Die konstituierende Sitzung des neuen Rates der Verbandsgemeinde Herdorf-Daaden fand im Bürgersaal in Biersdorf statt. Die Veranstaltung, die ja nach außen hin wichtig erscheint, um die neu geschaffenen Verbandsgemeinde handlungsfähig zu gestalten. Dazu zählte die Wahl der Beigeordneten und die Vereidigung des Bürgermeisters Wolfgang Schneider. Letztlich wird aber ein Gericht entscheiden, ob dieses Konstrukt der Verfassung des Landes entspricht.
VG-Bürgermeister Wolfgang Schneider stehen Anneliese Heß, Detlef Stahl und Roswitha Denker (von links) als Beigeordnete zur Seite. Foto: annaBiersdorf. Im Saal des Bürgerhauses fand die konstituierende Sitzung des neuen VG-Rates Herdorf-Daaden statt, die vom ersten Beigeordneten der VG Daaden, Rainer Gerhardus eröffnet wurde. Gerhardus sprach von einer besonderen, durchaus historischen Sitzung.

Nach fast 60 Jahren saßen Ratsmitglieder von Herdorf und Daaden wieder an einem Tisch. Die historische Bedeutung der Sitzung werde nicht zuletzt auch durch die Anwesenheit des Landrates Michael Lieber unterstrichen. Gerhardus begrüßte weiterhin den VG-Bürgermeister Wolfgang Schneider, sowie dessen Frau Karin und Sohn Pascal, den ersten Beigeordneten der Stadt Herdorf, Georg Beck, die Vertreter der Feuerwehren, der Schulen, der Verwaltungen, der Bauhöfe und interessierte Bürger.

Stadtbürgermeister Uwe Erner war der Veranstaltung aus Protest fern geblieben, wie er im persönlichen Gespräch erläuterte. Er sieht das Konstrukt der neuen Verbandsgemeinde als verfassungswidrig an und wollte somit ein Zeichen Richtung Mainz setzen. Erner hofft nach wie vor darauf, dass das Verfassungsgericht die Argumentation seitens der Stadt Herdorf gegen die Zwangseingliederung, bestätigt. Eine Hoffnung die zumindest auf Seiten der Herdorfer Bürgerschaft von einem Großteil mit getragen wird. Bisher werten alle Beteiligten die jetzige Situation als eine Interimslösung, also ein Zurück soll jederzeit machbar sein.

Gerhardus verpflichtete die versammelten Ratsmitglieder in deren Amt per Handschlag. Im Anschluss ernannte und vereidigte er dann Bürgermeister Wolfgang Schneider. Des Bürgermeisters erste Amtshandlung war seinerseits die Verpflichtung des Ratsmitgliedes Rainer Gerhardus per Handschlag.

Landrat Lieber freute sich über die Eintracht, in der der neue VG-Rat Herdorf-Daaden zusammensitzen würde und meinte eigentlich auch nichts anderes erwartet zu haben. Er befand dass die Wähler am 25. Mai klug gewählt hätten und dass dieses Gremium auch die anfallenden Aufgaben in Eintracht erledigen werde. Dem Bürgermeister gratulierte der Landrat und fand dass die Bürger dessen bisherige Leistung mit seiner Wiederwahl anerkannt hätten. Schneider habe als Führung der größeren Verbandsgemeinde nun einiges zu meistern, versicherte den Zuhörern aber auch: „Er kann es“.

Schneider bedankte sich bei seinen Wählern für deren Vertrauensvorschuss. Es sei einerseits eine Freude, eine solche Bestätigung zu finden, andererseits empfinde er aber auch Anspannung hinsichtlich der zusätzlichen Herausforderungen, die auf ihn zukommen würden. Hier nannte er die Schlagworte Demografie, Konversion und Daseinsvorsorge. Der zuvor erfolgte Handschlag des ersten Beigeordneten Rainer Gerhardus mit allen Ratsmitgliedern symbolisiere nicht nur die förmliche Verpflichtung, sondern auch das Zusammenführen des neuen VG-Rates zu einer Verantwortungsgemeinschaft. "Ich werte dies als ernst gemeinte Handreichung zu einer verständnisvollen, vertrauenswürdigen, fairen und transparenten Zusammenarbeit“, so Schneider.

Worte des Dankes richtete Schneider an die aktuellen Ratsmitglieder, sowie die ausgeschiedenen Ratsmitglieder, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung und nicht zuletzt natürlich an seine Familie. „Liebe Karin, die Zeit für uns selbst wird nicht üppiger werden.“ Anschließend standen die Wahlen der künftigen Beigeordneten der neuen Verbandsgemeinde Herdorf-Daaden an. Das Gremium (31 Stimmberechtigte) wählte Detlef Stahl (SPD) zum ersten Beigeordneten – mit 23 Ja-, 6 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen.

Zweite Beigeordnete wurde Anneliese Heß (CDU) mit 29 Ja- und 2 Nein-Stimmen. Als dritte Beigeordnete wird Roswitha Denker (FWG) dem Bürgermeister zur Seite stehen, sie erhielt 20 Ja-, 7 Nein-Stimmen und 4 Enthaltungen.

Die Fraktionssprecher des neuen VG-Rates sind: für die SPD - Walter Strunk, dessen Stellvertreter Hans Georg Sayn und Lena Daub. Für die CDU - Uwe Geisinger, Stellvertreter Manfred Rosenkranz und Thomas Seyfarth. Für die FWG - Günter Knautz, Stellvertreter Stefan Strunk und für die FDP - Peter Bosbach, Stellvertreter Jörg Fries. Nun geht der Rat erst einmal in die Sommerpause, die nächste Zusammenkunft ist auf den 25. September terminiert. (anna)
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