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Nachricht vom 28.07.2014
Wirtschaft
Richtfest bei proRZ in Wallmenroth gefeiert
Das alte Lampertz-Gelände in Wallmenroth ist nicht wiederzuerkennen. Es herrscht seit rund vier Monaten rege Bautätigkeit, die Firma proRZ feierte nach vier Monaten Richtfest. Das Unternehmen Datacentergroup baut ein Verwaltungsgebäude und ein IT-Kompetenzzentrum. Eventuell soll noch in diesem Jahr Einweihung gefeiert werden.
Die Geschäftsführer von ProRZ, Ralf Siefen und Thomas Sting, mit dem Grundstein des Gebäudes, der in die Wand des Foyers eingesetzt wurde. Fotos: Daniel PirkerWallmenroth. Die Verbandsgemeinde Betzdorf mit dem Silicon Valley zu vergleichen wäre sicher mehr als gewagt. Schließlich steht die Region um das US-amerikanische San Francisco wie keine andere für Giganten des Internets und der Hightech-Industrie wie Apple oder Google. Aber ein bisschen hat man sich dann doch beim Richtfest des neuen Verwaltungsgebäudes von ProRZ auf dem ehemaligen Lampertz-Gelände in Wallmenroth an Steve Jobs und Steve Wozniak erinnert gefühlt, die Apple in einer Garage gründeten.

So erzählte Thomas Sting, einer der beiden Geschäftsführer, davon, wie vor kaum zehn Jahren das Betriebsfest ihrer noch so jungen Firma mit gerade mal fünf Mitarbeitern stattfand – und zwar in einer Garage. Mittlerweile hat sich proRZ bzw. deren Unternehmensgruppe Datacentergroup zu einer Vorzeigefirma gemausert, die in einer Region, die in den letzten Jahren immens unter Arbeitsplatzverlust litt, expandiert.

Vor fast vier Monaten hatte man den Spatenstich auf dem ehemaligen Lampertz-Gelände in Wallmenroth begangen, nun fand das Richtfest statt. Halbzeit, denn in weiteren vier Monaten soll das neue Verwaltungsgebäude bezugsfertig sein für rund 75 Mitarbeiter des Unternehmen, das IT-Sicherheitslösungen anbietet. Perspektivisch soll die Belegschaft um 20 bis 25 Beschäftigte am Standort anwachsen im 1500 Quadratmeter großen IT-Kompetenzzentrum.
Sting gibt sich hier optimistisch: „Unser Markt wird sich in den Jahren rasant weiter entwickeln.“ Und ProRZ will an diesem Wachstum teil haben, indem es selbst wächst. Für Sting stellt da das neue Gebäude inklusive der Produktionshalle, die man ein paar Meter weiter ebenfalls von dem kommunalen Eigentümer erworben hatte, der Regionalen Entwicklungsgesellschaft Betzdorf, nur einen Anfang dar. Zusammen mit der Uni Siegen wird hier außerdem ein Labor zur Produktionsentwicklung eingerichtet werden. Ab 2015 bietet ProRZ daneben in Kooperation mit dem Gymnasium Betzdorf ein Duales Studium an. Schließlich stellte Sting auch klar: Ein Hindernis beim Wachstum ist ein möglicher Fachkräftemangel.

Aber Sting und sein Co-Geschäftsführer Ralf Siefen glauben an den Standort Betzdorf. Das liegt auch der Abdeckung mit schnellem Internet, das die Regionale Entwicklungsgesellschaft in Kooperation mit Netcologne durchgesetzt hatte. Für Sting ein „ganz wesentlicher Antrieb, das Grundstück hier zu kaufen“.
Und so viel sei bereits jetzt verraten: Die Anbindung an das schnelle Datennetz könnte auch die Grundlage sein für ein Projekt, das in den Hallen zwischen Verwaltungsgebäude und Produktion umgesetzt werden könnte. Für dieses Areal hat ProRZ eine zweijährige Kaufoption.

Aber Schritt für Schritt: Jetzt gilt es, das Verwaltungsgebäude bis Weihnachten fertig zu stellen. Anscheinend liegt man hier gut im Zeitplan, wie der Architekt Oliver Schmidt betonte. Das Ziel ist, unter drei Millionen Euro auszugeben, sagte Geschäftsführer Sting.

Zur Erinnerung: Damit überhaupt freie Fläche für ProRZ auf dem Gelände zur Verfügung steht für den Neubau, musste die Regionale Entwicklungsgesellschaft erst die alten Lampertz-Hallen abreißen. Wie teuer das für die Anstalt des öffentlichen Rechts war, wurde beim symbolischen Spatenstich im Frühling verschwiegen.

Aber Kosten oder auch Politik spielten auf dem Richtfest eher eine kleine Rolle. Schließlich setzt man Hoffnungen in den Standort. Das wurde auch in der Rede der Wallmenrother Beigeordneten Manuale Meyer deutlich. Die Gemeinde habe noch viele freie Bauflächen. Vielleicht würde sich der ein oder andere Mitarbeiter ja entschließen, hier – ganz in Arbeitsplatznähe – zu bauen und sich häuslich niederzulassen. (ddp)
       
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