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Nachricht vom 04.08.2014
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72.000 Besucher bei Nature One - Polizei fand 1.000 Ecstasytabletten und 1 Kilo Haschisch
Die 20. Rave-Veranstaltung „Nature One 2014“ (The Golden 20.) auf der ehemaligen Raketenbasis Pydna bei Kastellaun im Hunsrück zog wieder eine Vielzahl meist junger Besucher an. Mit 72.000 Teilnehmern übertraf die Veranstaltung alle bisherigen Besucherrekorde. Leider nahm auch die Menge der von der Polizei sichergestellten Drogen deutlich zu.
Hier wurde schön gefeiert und getanzt - aber leider von vielen auch ganz schön Drogen konsumiert. Foto: Natur OneWie schon in den vergangen Jahren bemühte sich die Polizei in einem gemeinsam mit dem Veranstalter und weiteren nichtpolizeilichen Organisationen (Bundeswehr, Verbandsgemeindeverwaltung Kastellaun, Straßenverkehrsbehörde Rhein-Hunsrück, THW, DRK, Feuerwehr - um nur die Wichtigsten zu nennen) abgestimmten Gesamteinsatzkonzept um einen reibungslosen Ablauf.

Am ersten Anreisetag (Donnerstag, 31.8.) wurden Polizei und Veranstalter durch den unerwartet starken Strom anreisender Festivalbesucher überrascht. Da war Geduld gefragt; bis zu mehreren Stunden standen die Festivalbesucher, aber auch alle übrigen Verkehrsteilnehmer, im Stau Richtung Pydna-Gelände. Die meisten trugen es aber mit Humor: Es wurde gegrillt, Pizza bestellt oder einfach nur „geschlafen“.

Die über 700 Einsatzkräfte (Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte aus Rheinland-Pfalz, Kolleginnen und Kollegen vom Zoll und der Bundespolizei) sorgten rund um die Veranstaltung für Sicherheit. Auch die Polizeipräsidien Mainz und Trier waren mit jeweils eigenen Maßnahmen vor und nach der Veranstaltung am Gelingen des Gesamteinsatzes beteiligt. Aber auch Bundes- und Landeskriminalamt sowie Kollegen aus benachbarten Ländern leisteten ihren Beitrag dazu.

Bereits zum zweiten Mal hat sich die Polizei mit aktuellen Infos über Facebook und Twitter direkt an die Festivalbesucherinnen und -besucher gewandt. So wurde in den Einträgen beispielsweise auf „Langfinger“ hingewiesen, die sich auf Diebstähle aus Zelten und Taschendiebstähle „spezialisiert“ haben, verbunden mit konkreten Präventionshinweisen.

Es wurden auch Hinweise zur Verkehrslage, Wetterwarnungen, Bilanzen polizeilicher Maßnahmen, Fotos aus dem Bereich des Einsatzes und Vieles mehr „gepostet“ und „getweetet“. Als echter Renner entpuppte sich ein Eintrag
vom Stau am Donnerstag im Bereich der Bahnhofstraße in Kastellaun. 14.500 „Gefällt-mir-Angaben“ auf Facebook und 800 „Follower“ auf Twitter zeigen, dass die jungen Leute die Seiten der Polizei gut angenommen haben.

Der Veranstaltungsverlauf gestaltete sich, wie schon in den Jahren zuvor friedlich. Besonders erwähnenswerte Ereignisse gibt es aus Sicht der Polizei nicht.

Auch bei der Abreise am Sonntag (3.8.) waren Verkehrsstaus kaum vermeidbar, weil alle Festivalbesucher gleichzeitig in einem engen Zeitfenster die Heimreise antraten. Wegen der gegenüber den Vorjahren nochmals angestiegenen Besucherzahl haben auch die Verkehrsbeeinträchtigungen zugenommen. Extreme Wartezeiten in den Staus gab es aber, dank der professionellen Verkehrslenkungsarbeit der Polizei nicht.

Zentraler Punkt der polizeilichen Maßnahmen bleibt die Arbeit an den Kontrollstellen (mobil und stationär). Hier werden die Festivalbesucher durch erfahrene und professionell arbeitende Kräfte selektiert und anschließend intensiven Kontrollen unterzogen.
Bei den Anzeigen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und wegen Fahren unter Drogeneinfluss spielen, wie auch schon in den Jahren zuvor, Cannabisprodukte (Haschisch und Marihuana) und die sogenannten Partydrogen (Ecstasy und Amphetamin) die größte Rolle.

Obwohl die Gesamtanzahl der Anzeigen gegenüber den beiden Vergleichsvorjahren leicht abgenommen hat, sind die Sicherstellungsmengen an Betäubungsmitteln gegenüber dem Vorjahr durchgängig angestiegen:

Vorläufiges Ergebnis vom Sonntag (3.8.) 18 Uhr; das abschließende Ergebnis wird erst am Mittwoch mitgeteilt:
Jahr 2014 Jahr 2013 Jahr 2012
Strafanzeigen (gesamt) 766 808 800
davon Strafanzeigen gg. das Betäubungsmittelgesetz 659 715 742
Fahren unter Drogen- und/oder Alkoholeinwirkung 171 198 171
Sicherstellungsmengen (Auszug)
Ecstasy (Stückmenge) 1140 904 1107
Amphetamine und Derivate (in Gramm) 697 593 959
Haschisch und Marihuana (in Gramm) 1106 862 1395
LSD-Trips (Stückmenge) 14 33 328

Für die Jahre 2012 und 2013 sind zum direkten Vergleich auch die vorläufigen Ergebnisse von Sonntagabend und nicht die endgültigen Zahlen nach Beendigung des Gesamteinsatzes aufgelistet, die Zahlen für 2014 sind die vorläufigen Ergebnisse von Sonntag, 18 Uhr. Die Gesamtzahlen für 2014 werden erfahrungsgemäß höher sein, als sie sich zurzeit darstellen.
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