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Nachricht vom 25.08.2014
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425 Jahre Protektorat werden mit Schlossfest gefeiert
Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1402 vom Heister zu Schönstein feiert das Jubiläum „425 Protektorat des Hauses Hatzfeldt“ am 13. und 14. September mit einem Schlossfest in Wissen-Schönstein. Zwei Tage lang wird die Schlossfreiheit mit Landsknechten, Gauklern, Spielleuten und Vagabunden gefüllt sein.
Gaukler und Spielleute werden zum mittelalterlichen Schlossfest erwartet. Foto: VeranstalterWissen-Schönstein. Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1402 vom Heister zu Schönstein erinnert an das seit 425 Jahren bestehnde Protektorat des Hauses Hatzfeld-Wildenburg.
Das Protektorat über die Schützenbruderschaft in Schönstein übernahm das Geschlecht derer von Hatzfeldt-Wildenburg im Jahre 1589. Im Vertrag vom 27.Juli 1589 wurde Hermann von Hatzfeldt nach Ende des „Truchsessischen Krieges“ (1582-1589) für seinen Einsatz und Verdienste das Schloss Schönstein vom Kölner Kurfürsten Ernst als Lehen übertragen. Somit wurde ein altes Ziel der Herren von Hatzfeldt-Wildenburg erreicht, die Herrschaft Schönstein ihrer Herrschaft Wildenburg hinzuzufügen.
Graf Hermann ließ das gotische Gebäude von Grund auf restaurieren und fügte hufeisenförmig umfangreiche Neubauflügel an, sodass sich das Schloss bis heute als Rundschloss zeigt.

1714 erfolgte durch Reichsfreiherr Hermann Werner Georg Ferdinand von Hatzfeldt die Wiederaufrichtung der Schützenbruderschaft Schönstein. Die Adelsfamilie hatte die Aufsicht über die Bruderschaft übernommen und trat für deren Belange ein. Nach einer dreijährigen Unterbrechung übernahm Fürst Alfred von Hatzfeldt-Wildenburg 1871 wieder das Protektorat. Dieser war im selben Jahr wegen seiner Verdienste im „Deutsch-Französischen Krieg“ in den preußischen Fürstenstand erhoben worden, was große Begeisterung in der Bevölkerung auslöste, da jeher ein gutes Verhältnis zwischen dieser und dem Adelshaus bestand.

Nachdem seit dem Jahre 1864 Schützenfeste gefeiert wurden übernahm im Jahre 1872 Prinz Franz, Sohn des Fürsten Alfred, das Protektorat und wurde sogar Schützenkönig. Fürst Alfred, der seinen Sohn überlebte, gab 1911 die Standesherrschaft an seinen Neffen, Fürst Hermann, weiter.
Dieser starb 1941 und seine Gattin, Fürstin Maria, übernahm das Protektorat. Diese erwarb sich den Titel „Mutter des Wildenburger Landes“ dadurch, dass sie sich in den Kriegs- und Nachkriegszeiten für die Menschen einsetzte und half bittere Not zu lindern. Nach ihrem Tode im Jahr 1954 übernahm deren Tochter, Gräfin Ursula, den Besitz und die Verwaltung des fürstlichen Hauses.

Nach dem viel zu frühen Tod von Gräfin Ursula im Jahre 1969 trat deren Neffe Hermann Graf Hatzfeldt-Wildenburg das Erbe und somit auch das Protektorat an. Die enge und freundschaftliche Verbundenheit zwischen dem Hause Hatzfeldt und der Schönsteiner Schützenbruderschaft zeigte sich besonders in Jubiläumsjahren. Für mittelalterliche Spektakel mit historischen Kostümen wurde immer wieder das Schloss zur Verfügung gestellt.
Besonders zu erwähnen ist die gute Unterstützung von Hermann Graf Hatzfeldt-Wildenburg bei der umfassenden Restaurierung der Heisterkapelle von 1992-1994.

Es kann jedoch nicht alles aufgeführt werden, was die Bruderschaft mit Dank verbindet.
Seit 2004 steht Nicolaus Graf Hatzfeldt-Wildenburg der Schützenbruderschaft als Protektor zur Verfügung. Er ist sehr interessiert an allen Angelegenheiten der Bruderschaft und für seine Unterstützung wurde ihm beim diesjährigen Schützenfest das Silberne Verdienstkreuz verliehen.
Das mittelalterliche Schlossfest wird von der Schützenbruderschaft in Kooperation mit dem Haus Hatzfeldt veranstaltet, das Programm und die Öffnungszeiten für das Fest werden gesondert veröffentlicht.
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