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Nachricht vom 02.09.2008
Region
Glitzernde Rolls Royce bewundert
Ein besonderes Erlebnis hatten jetzt Burglahrer Senioren das Rolls-Royce-Museum von Hans-Günter Zach in Mülheim besuchten. Dorthin hatte sie Zach, der in Burglahr ein Wochenendhaus bewohnt, eingeladen.
rolls royce museumBurglahr. Der Wahl-Burglahrer Hans-Günter Zach und seine Frau Erika hatten ihre Burglahrer Mitbürger der älteren Semester zu einem Besuch im ihrem Mühlheimer Rolls-Royce Museum eingeladen. Hans-Günter Zach, der seit langen Jahren in Burglahr ein Wochenendhaus bewohnt, fühlt sich nicht nur inzwischen als Burglahrer, obwohl an seinem Dialekt nicht zu überhören ist, dass er aus dem Hessischen kommt, er ist auch Mitglied im Karnevalsverein "Burggrafen". Bereits vor acht Jahren spendete Zach der Verbandsgemeinde Flammersfeld, noch zu DM-Zeiten, 10.000 Mark für hilfsbedürftige Menschen. Wenn Not am Mann/Frau in einer Familie, nicht nur in Burglahr, sein sollte, dann war das Spendengeld dafür gedacht, diesen Personen zu helfen. Auch seine Leidenschaft, die Rolls-Royce- und Bentley Sammlung ,hat er voll und ganz in den Dienst der Nächstenhilfe gestellt. Jeder Cent, der durch die Autos reinkommt, kommt Hilfsbedürftigen Menschen zu. So unterstützte er in den zurückliegenden Jahren mit weit über 200.000 Euro die an der Glasknochenkrankheit leidenden Menschen. Schirmherr der Deutschen Gesellschaft für Osreogenesis imperfecta Betroffene ist Alfred Biolek.
Zach hatte sich in seinem 24. Lebensjahr in den Kopf gesetzt, einmal einen Rolls-Royce zu fahren und wenn möglich auch zu besitzen. Ende der 60ger war es dann soweit, er kaufte sich einen Rolls. In Berlin sah er in einer Werkstatt einen solchen Wagen stehen und den wollte er haben. Er bestieg in Frankfurt das Flugzeug mit einem Hinflugticket, kaufte in der Werkstatt den Rolls und fuhr mit ihm zurück nach Mühlheim. "Da hat mich der Rolls-Virus gepackt und bis heute nicht mehr losgelassen", erzählte Zach seinen Burglahrern. Und an diesen schönen Fahrzeugen wollte er sie teilhaben lassen.
Als die Burglahrer, von Thomas Rüth aus Horhausen gefahren, auf dem Zach-Gelände eintreffen, ist sowohl für Zach selber, aber auch für die Westerwälder die Überraschung perfekt. Kurz zuvor sind am Museum drei neue Rolls-Royce eingetroffen, darunter zwei aus der Phantom-Reihe, ein Phantom 6, Baujahr 1969, aus gräflichem Besitz und ein Phantom 5, Baujahr 1961. Alle drei Fahrzeuge kamen aus Engeland. "Mit diesen Fahrzeugen", so strahlt Zach, "ist meine Sammlung fast perfekt komplett." In Fachkreisen spricht man bei Zach von der schönsten und spektakulärsten Rolls-Sammlung. Das Begrüßungszeremoniell vergisst er fast vor lauter Begeisterung und Schilderung der drei neuen Fahrzeuge. Mit großen Augen betreten die Burglahrer die riesige Museumshalle, die früher einmal eine Werkzeughalle war. Der Eindruck der dort stehenden, chromblinkenden Fahrzeuge ist überwältigend. Riesig groß wirken diese Personenwagen nicht nur, sie sind es. Im Halbkreis steht man um den Gastgeber und hört ihm aufmerksam zu. Und der kommt richtig ins Schwärmen, erzählt den Beginn seiner Leidenschaft und die Lebensgeschichten der einzelnen Fahrzeuge. Nach einer Stunde wird eine Kaffeepause eingelegt. Zachs Ehefrau Erika hat die langen Tischreihen gedeckt, Kaffee und Kuchen aufgefahren. Eine halbe Stunde später befinden sich die Westerwälder wieder in der Führung. Jetzt gehen wir in die "höhere Gehaltsklasse". Man hat das Gefühl, in einen indischen Palast zu treten. Und nun geht es erst richtig los. Hatte man zuvor schon den R-R 20 H.P, Baujahr 1926, den Silver Ghost von 1910 und den Phantom I. Baujahr 1925 "Torpedo Roadster" gesehen, kommt nun der absolute Höhepunkt der Sammlung in den Mittelpunkt des Geschehens, der "Stern von Indien", ein Phantom II, Baujahr 1934 - das Staats-Cabriolet von "Seiner Hoheit Maharadscha von Rajkot". Mit diesem Fahrzeug fuhr Zach in der Parade anlässlich des Goldenen Thronjubiläums Ihrer Majestät Königin Elisabeth II. von England mit. Im Raum steht zudem der Phantom II, Baujahr 1929, Jagdwagen vdes Maharadschas von Rewa. Und auch das Phantom III, Baujahr 1937, das Flaggschiff von Rolls-Royce, ist hier zu sehen. Die Blaue Mauritius, sagt Zach strahlend, gibt es mehrfach, aber den "Stern von Indien" nur einmal. Die Westerwälder Gäste sind hin und weg ob dieses Glanzes von prachtvollen Karossen. Noch auf der Heimfahrt erzählen und unterhalten sich die Senioren über diese Fahrzeuge. Die Ausstellung wurde noch gerahmt von einer Reihe alter und uralter Möbelstücke, überwiegend Schränke. Aber auch andere Gegenstände wie Sitzpolster, Geschirr, Motorräder, Grammophone, Schellackplatten, Automodelle, asiatisch Schnitzereien, Kutschen, Schlitten, Seekoffer und kleine Statuen sind zu finden. Zur Überraschung der Burglahrer kommt in die Führung auch noch der Bürgermeister Mühlheims, Bernd Müller, und begrüßt die Westerwälder. Für die karitative Initiative Zachs sammelten die Senioren einen nennenswerten Betrag, den sie ihm beim Abschied überreichten. Zu Beginn hatte sich Ortsbürgermeister Wilfried Wilsberg bei Zach und seiner Frau Erika mit einem Westerwälder Blumenstrauß für die Einladung und die Kostenübernahme der Reise bedankt. Burglahrer waren nicht zum ersten Mal bei Zach. Die Karnevalisten besuchten ihn vor einigen Jahren, Bürgermeister Josef Zolk war mit einer Burglahrer Abordnung zum 60. Geburtstag von Zach in Mühlheim und vor zwei Jahren war man Zeuge der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande an Zach. Am gleichen Tag trat er mit seinen Rolls und den Mainzer Hofsängern in der Offenbacher Synagoge auf und spendete 10.000 Euro. (wwa)
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Die drei "Neuen". Fotos: Wachow
       
 
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