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Nachricht vom 29.03.2015
Region
Konversionsprozess Stegskopf macht Fortschritte
Wirtschaftsministerin Evelin Lemke informierte die Anrainer des ehemaligen Truppenübungsplatzes Daaden beim Besuch in Emmerzhausen zu den Fortschritten im Konversionsprozess. Es gab Informationen zu den anstehenden Arbeiten des Kampfmittelräumdienstes.
Der ehemalige Truppenübungsplatz Stegskopf im Konversionsprozess. Archiv: AK-KurierEmmershausen. Die Anwohner rund um den aufgegebenen Truppenübungsplatz Daaden/Lager Stegskopf sollen schon bald wieder am Stegskopf entlang wandern können. Dies gab Wirtschaftsministerin Eveline Lemke auf einem Informationstermin in Emmerzhausen als erstes Ziel aus.

„Wir wollen Teile der früheren Militärfläche in absehbarer Zeit wieder der Bevölkerung zugänglich machen“, sagte Lemke. Die Ministerin begrüßte zudem die Ergebnisse einer vom Wirtschaftsministerium mitfinanzierten Machbarkeitsstudie. Demnach könnten die Bürogebäude und Lagerhallen im 4,5 Hektar großen Mobilmachungsstützpunkt am Rande des Platzes künftig von Gewerbetreibenden genutzt werden. „Das bietet der Gemeinde Emmerzhausen interessante Perspektiven, um Arbeitsplätze in der Region zu halten und neue Unternehmen für den Standort zu gewinnen“, sagte Lemke.

Die Ministerin hatte zu der Veranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus Emmerzhausen eingeladen, um zusammen mit dem Landrat des Landkreis Altenkirchen, Michael Lieber, und dem Gelände-Eigentümer, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben vertreten durch Vorstandsmitglied Axel Kunze, die Möglichkeiten der zivilen Nachnutzung des Geländes aufzuzeigen. Zudem informierten Experten die Bürgerinnen und Bürger über den Stand der Kampfmittelräumung.

Der ehemalige Truppenübungsplatz umfasst 2016 Hektar. Der überwiegende Teil besteht aus einer Freifläche, die in das Nationale Naturerbe eingegliedert werden soll. Am Geländerand liegen der Mobilmachungsstützpunkt sowie ein 40 Hektar großes Truppenübungslager. Das Lager könnte der Machbarkeitsstudie zufolge in Teilen für den naturkundlichen Tourismus und die Naherholung erschlossen werden. Das gesamte Gelände ist zurzeit gesperrt und wird vom Kampfmittelräumdienst erkundet. In einem ersten Schritt sollen zwei Randstraßen entlang des Stegskopfes geräumt und freigegeben werden.

Die Bedingungen für eine Nachnutzung sind, dass die Erschließung gesichert werden kann und die zukünftigen Nutzungen im Einklang mit den Schutzzielen des Landschaftsraums rund um den Stegskopf stehen.

Der Stegskopf wurde durch den 1914 erstmals erwähnten und 1958 von der Bundeswehr übernommenen Truppenübungsplatz Daaden (Lager Stegskopf) bekannt, der sich als vormaliger militärischer Bereich südlich von Derschen und Emmerzhausen über die Landkreise Altenkirchen und Westerwald erstreckt. Über Jahrzehnte diente das Areal der Ausbildung von Soldaten und anderen Sicherheitskräften an Schusswaffen, Granaten und Sprengmitteln.

Nach ursprünglicher Ankündigung der Streitkräftereform 2011 sollte der Standort Emmerzhausen im ersten Quartal 2015 freigegeben werden. Entgegen dieser Ankündigung gab das Bundesverteidigungsministerium die Liegenschaft bereits zum 30. Juni 2014 frei. Mit der Schließung des 2.016 Hektar großen Standorts ging ein Verlust von etwa 120 Arbeitsplätzen einher.
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