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Nachricht vom 01.04.2015
Region
Eine Kirche darf kein Verfallsdatum haben
Schock bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins St. Micael in Kirchen. Eventuell sind die Holzbankpodeste von einem Hausschwamm befallen, eine Sanierung wird mit rund 150.000 Euro zu Buche schlagen. Die St. Michael Kirche ist 125 Jahren alt und Sanierungen am hinteren Turm und dem Dach sind anvisiert.
Foto: VereinKirchen. In der Mitgliederversammlung des Fördervereins der Kirche St. Michael Kirchen (Sieg) e. V. eröffnete der Vorsitzende Pastor Helmut Mohr. Er dankte allen Spenderinnen und Spendern sowie allen Akteuren und Helfern für ihre Arbeit und Unterstützung im Jubiläumsjahr der Pfarrkirche St. Michael. Kassenwart Paul Eisel appellierte an die Anwesenden, für den Erhalt des Gotteshauses zu sorgen, indem er betonte, dass eine Kirche kein Verfallsdatum haben dürfe.

Vorsitzender Mohr stellte in den Mittelpunkt seines Jahresberichts die Arbeit aller Helferinnen und Helfer im Jahr der 125-Jahr-Feier. Konzerte und Veranstaltungen hätten das Werk der Kirchenerbauer in Erinnerung gerufen und Wert geschätzt. Umso gewichtiger sei er von der Nachricht des Bistumsarchitekten Dipl.-Ing. R. Mitchell in der vergangenen Woche überrascht worden, dass die Holzbankpodeste in der Kirche eventuell einen Schwammbefall aufweisen würden.

Entsprechende Proben wurden entnommen und zur Analyse in ein Fachlabor weitergeleitet. Vom Ergebnis der Laboruntersuchung werde es abhängen, ob es sich um einen echten Hausschwamm handelt. Die vorhandenen Holzbankpodeste wurden seinerzeit bodengleich eingebaut und haben deshalb keine Hinterlüftung. Sollte eine Erneuerung der Bankpodeste erforderlich sein, so müsse mit dem Amt für kirchliche Denkmalpflege die weitere Vorgehensweise abgesprochen werden. Mit Kosten von circa 150.000 Euro sei zu rechnen. Die Teilnehmer der Versammlung waren von dieser Nachricht sichtlich schockiert, wird doch so der Zeitplan für die geplante Außensanierung hierdurch eventuell in Verzug gebracht.

Kassenwart Paul Eisel erinnerte in seinem Jahresbericht daran, dass am 12. September 2012 genau 27 Förderer den Verein mit dem Vorsatz gegründet hätten, den Verfall der Kirche zu verhindern. Zwischenzeitlich gebe es 120 Mitglieder und weitere 6 Förderer, die allein im abgelaufenen Jahr für ein Spendenaufkommen von 50.258,23 Euro gesorgt hätten, sodass die zweckgebundene Rücklage zum Jahresende 2014 den Guthabenstand von 110.832,07 Euro aufweisen könne.

Eisel favorisierte einen ersten Bauabschnitt der kirchlichen Außensanierung für das Jahr 2016, indem er das Hauptdach und die Sanierung des hinteren Turms angehen möchte. Es sei realistisch, dass bis zum Beginn dieser Maßnahme die 200.000-Euro-Spendenmarke erreicht werden könne. Hierzu bedürfe es allerdings weiterer Anstrengungen und nicht nachlassender Spendenbereitschaft.

Auch ging der Kassenwart auf die Aussagen des Generalvikars Dr. Georg Bätzing ein: „Das Bistum schulde Rechenschaft und Transparenz über die Haushalts- und Vermögenssituation der Kirche“. Ob die Kirche reich sei, könne nicht so einfach beantwortet werden. Vielmehr ging es um weitsichtiges und verantwortungsvolles Handeln. Schließlich sorgten Vermögenswerte (kirchliche Immobilien) auch für enorme Risiken. Der Bistumshaushalt für das aktuelle Jahr schließe mit einem Defizit von 18 Millionen Euro ab. Der aus Niederfischbach stammende Generalvikar äußerte sich vor kurzem in einem Pressebericht wie folgt besorgt: „Nachlassendes Vertrauen in die Kirche, zurückgehende Katholikenzahlen und sinkende Nachfrage nach den Sakramenten seien mit ursächlich.“

Im Ausblick auf die weitere Arbeit im laufenden Jahr wurde besonders auf die am 26. Juni auf dem Rathausvorplatz stattfindende Schlagerparade mit DJ Hansi aufmerksam gemacht. Ferner findet am 7. Juni für Kinder eine geführte Lama-Wanderung statt. Am Patronatsfest St. Michael am 4. Oktober soll es begleitend den „Suppensonntag“ geben. Schließlich beteiligt sich der Förderverein in Erweiterung seiner Tätigkeiten fortan an der Mitgestaltung des Fronleichnamsfestes mit anschließender Veranstaltung.

Im weiteren Verlauf der Mitgliederversammlung wurde durch die Kassenprüfer Kathrin Meyer und Hans-Joachim Buchen dem Kassenwart und dem Vorstand Entlastung erteilt. Vorstandswahlen waren in diesem Jahr nicht erforderlich. Eine Änderung der Vereinssatzung wurde mehrheitlich beschlossen. Mit einer motivierenden Video-Einspielung zur Schlagerparade dankte Vorsitzender Mohr allen Anwesenden für ihr Engagement und ihr Kommen und beendete die Versammlung mit der abschließenden Bitte, für weitere Mitglieder und Spenden zu werben.

Spendenkonto bei der KSK Altenkirchen, IBAN: DE72 5735 1030 0050 0476 79
Weitere Informationen unter www.foerderein-st-michael-kirchen.de
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