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Nachricht vom 14.06.2015
Region
Natursteig Sieg im AK-Land freigegeben
Nun wurde die Streckenfreigabe des Fernwanderwegs Natursteig Sieg in Mudersbach gefeiert. Mit dabei war neben Landrat Lieber auch sein Amtskollege aus dem Rhein-Sieg-Kreis, dem Vorreiter in Sachen Natursteig. Nicht ohne Grund übergaben die beiden den Staffelstab an den Landrat von Siegen-Wittgenstein.
Die beiden Landräte vom Rhein-Sieg-Kreis, Sebastian Schuster (links), und vom Kreis Altenkirchen, Michael Lieber (rechts), gaben den Staffelstab in Form eines Wanderstocks an ihren Amtskollegen vom Kreis Siegen-Wittgenstein, Andreas Müller, weiter. 2016 soll die Weiterführung des Natursteigs Sieg bis zur Siegquelle im Siegerland realisiert sein. Mudersbach/ Kreisgebiet. Es ist vollbracht, zumindest gilt das für die Kreise Altenkirchen und Rhein-Sieg. Nun wurden die 85 Kilometer des Natursteig Sieg im AK-Land offiziell im feierlichen Rahmen freigegeben. Kein Zufall, dass der Landrat von Siegen-Wittgenstein der Eröffnung an prominenter Stelle beiwohnte. Und kein Zufall, dass die Eröffnung auf dem Festplatz in Mudersbach stattfand, an der Grenze zum Siegerland. Denn perspektivisch soll der Wanderweg, der im Siegburger Stadtteil Wolsdorf beginnt, bis ins Siegerland führen, von der Mündung der Sieg bis zur Quelle. So reichten die Landräte der Kreise Altenkirchen und Rhein-Sieg, Michael Lieber und Sebastian Schuster, den Staffelstab in Form eines Wanderstocks mit Trinkflasche an ihren Siegerländer Amtskollegen Andreas Müller weiter.

Aber im Vordergrund der Feierlichkeiten in Mudersbach stand das bisher Erreichte. Mit der Verlängerung des Wanderwegs um die 85 Kilometer samt sechs Etappen im AK-Land ist der Natursteig Sieg nun auf rund 200 Kilometer angewachsen. Insgesamt gibt es jetzt 14 Wanderetappen, deren Anfangs- und Endpunkte stets so gewählt sind, dass man mit öffentlichen Verkehrsmitteln bequem an- und abreisen kann, sprich Bahnhöfe sind in der Nähe.

Landrat Michael Lieber zeigte sich erfreut über die Verlängerung des Natursteigs über den Kreis Altenkirchen. Durch die vielen Bahnhöfe entlang der Siegstrecke seien die Wanderer in kurzer Zeit mitten im „Wander-Paradies“ vor den Ballungsräumen des Rheinlands und von Rhein-Ruhr. Hier könne man die Flucht aus dem Alltag antreten, „entschleunigen“ und stressfrei in seine Heimat wieder einkehren.
Der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises Sebastian Schuster betonte, dass bei der Verwirklichung des Natursteigs Sieg bis an die Grenzen des AK-Kreises alle Verantwortlichen an einem Strang gezogen hätten. Zur Erinnerung: Vorreiter in Sachen Natursteig Sieg war 2011 der Rhein-Sieg-Kreis. Zwischen Bitzen und Siegburg können Wanderer seitdem die Landschaft rund um die 115 Kilometer lange Strecke genießen, die mit dem Qualitätssiegel des Deutschen Wanderverbands ausgezeichnet ist.
Verantwortlich zeichnete sich hier das Projektteam "Natursteig Sieg" von der Wirtschaftsförderung des Rhein-Sieg-Kreises. Und 2013 hatte man Kontakt mit dem Kreis Altenkirchen aufgenommen. Das Ziel: Eine Wanderstrecke von der Quelle der Sieg bis zur Mündung. Zusammen mit der Regional- und Kreisentwicklung im Kreis Altenkirchen wurde aus der Idee schon bald ein gemeinsames Projekt, das nun realisiert wurde. Hinzu kamen die Verbandsgemeinden durch die der Natursteig führt, die Waldbesitzer, Naturschutzverbände und mittlerweile 14 ehrenamtliche Wegepaten, die in Mudersbach auf die Bühne geholt wurden, um ihnen Respekt zu erweisen. Grundsätzlich habe die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten „Top“ geklappt, wie Berno Neuhoff von der Kreisverwaltung betonte.

Und jetzt fehlt nur noch die Verlängerung über den Kreis Siegen-Wittgenstein.
Landrat Andreas Müller machte Hoffnung, dass es im Herbst 2016 so weit sein werde. In seinem Kreis werden noch drei weitere Etappen hinzu kommen, so dass der Fernwanderweg dann 250 Kilometer umfassen wird mit insgesamt 17 Etappen.

Im Gespräch mit dem Kurier hob der Vorsitzende des Bürger- und Verkehrsvereins Mudersbach die Bedeutung des Gesamtverlaufs bis zur Siegquelle hervor. Ulrich Merzhäuser war deutlich anzumerken, wie viel ihm das Projekt Natursteig bedeutet. Laut eigener Aussage hätte er sich damals für die Verlängerung ins Siegerland eingesetzt, auch aufgrund der Orientierung seines Dorfs hin nach Siegen. Unter der Federführung Merzhäusers wurde auch das Fest auf dem Otto-Helinghausen-Platz auf die Beine gestellt. Verschiedene Vereine präsentierten sich und sorgten für die Verpflegung der zahlreich erschienen Gäste. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die Siegtaler Musikanten, eine Kindertanzgruppe und die Chöre „Bel Canto“, „Pop Generation Siegen“ und „Happy Voices“.
Der Bürgermeister von Mudersbach Maik Köhler zog ein positives Fazit der Festveranstaltung: „Mudersbach hat sich von seiner besten Seite präsentiert.“ Er unterstrich angesichts der Erweiterung des Steigs, wie wichtig der Brückenschlag hin zum Siegerland sei. Für die Bürger der beiden Regionen entstehe so eine „Win-Win“-Situation. (ddp)

Infos über den Natursteig Sieg:
2011 wurde der Wanderweg im Rhein-Sieg-Kreis zwischen Bitzen und Siegburg eingeführt. Die Strecke wurde mit dem Qualitätssiegel des Deutschen Wanderverbands ausgezeichnet. Sie umfasst 115 Kilometer. Eine Erweiterung des Wanderwegs um 85 Kilometer im Kreis Altenkirchen ist nun freigegeben worden.
Perspektivisch ist eine Kooperation mit dem Kreis Siegen-Wittgenstein angedacht, so dass der „Natursteig Sieg“ von der Mündung (Kreis Rhein-Sieg) bis zur Quelle (Kreis Siegen-Wittgenstein) verläuft. Im Herbst 2016 soll es soweit sein.
Der Etappenverlauf im AK-Land: Fürthen über Wissen, Schönstein, Mittelhof, Dauersberg, Steineroth, Molzhain, Alsdorf, Herkersdorf (Imhäusertälchen), Katzenbach, Freusburg durch den Giebelwald bis nach Mudersbach.
Rund 55 Prozent der Wegstrecke sind deckungsgleich mit bestehenden Teilstrecken ( „Schuh-trifft-Schiene-Wegen“, „Druidensteig“ und „Botanischem Weg“). Innerhalb von Schutzgebieten liegen ca. 55 Prozent, wobei Naturschutzgebiete nicht betroffen sind. Die Erstausstattung von 60 000 Euro trägt der Westerwald-Touristik Service. Jedes Jahr werden für die beteiligten Verbandsgemeinden (Kirchen, Betzdorf, Gebhardshain, Wissen und Hamm) 15 785 Euro fällig für die Wegeinfrastruktur. Den gleichen Betrag gibt der Kreis jährlich für das Marketing aus.
       
 
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