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Nachricht vom 18.06.2015
Region
Armut und Schulden - Aktionswoche Schuldnerberatung
Wer in Vollzeit arbeitet damit aber seinen Lebensunterhalt nicht finanzieren kann, tappt schnell in die Schuldenfalle. Die Schuldnerberatung der Diakonie im Kreis Altenkirchen hilft den den Betroffenen. Ein existenzsichernder Lohn, Beihilfen für Niedriglohn-Empfänger sind unter anderem Forderungen der Diakonie und des DGB-Kreisverbandes zur Aktionswoche der Schuldnerberatung.
Symbolfoto: AK-KurierKreis Altenkirchen. Neben Arbeitslosigkeit ist immer häufiger prekäre Beschäftigung die Ursache für eine Überschuldung privater Haushalte. Das Diakonische Werk Altenkirchen und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Kreisverband Altenkirchen setzen sich für einen existenzsichernden Mindestlohn, einmalige Beihilfen für Niedriglohn-Empfänger und einen Rechtsanspruch auf Schuldnerberatung für alle ver- und überschuldeten Menschen ein.

Immer mehr Menschen in Deutschland und im Kreis Altenkirchen sind prekär beschäftigt und leben von einem Niedriglohn: Sie arbeiten in Minijobs, Leiharbeit, Teilzeit oder sind nur befristet oder über Werkverträge angestellt.

Studien zeigen, dass in Mini-Jobs, bei Leiharbeit, Werkverträgen oder Teilzeitbeschäftigungen oft besonders wenig verdient wird. Nicht nur bieten Mini-Jobs geringe berufliche Perspektiven, den Mini-Jobbern werden häufig grundlegende Arbeitnehmerrechte wie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Pausenzeiten und bezahlter Urlaub vorenthalten. Leiharbeitsverhältnisse werden zudem bereits nach weniger als drei Monaten wieder beendet oder sind so befristet, dass daraus – trotz Beitragszahlung - keine Ansprüche auf Arbeitslosengeld I mehr entstehen. Viele Beschäftigte pendeln daher unmittelbar zwischen prekären Arbeitsverhältnissen und dem SGB-II-Leistungsbereich (Hartz-IV).

Die damit einhergehenden Probleme sind in der Schuldnerberatung deutlich spürbar.

"Bereits kleine Krisen oder unvorhergesehene Ereignisse sprengen das knappe Budget von Menschen, die wenig verdienen", sagt Diakonie-Geschäftsführer Timo Schneider anlässlich der Aktionswoche Schuldnerberatung. "Eine kaputte Waschmaschine, ein defekter Kühlschrank oder eine hohe Heizkostennachzahlung können dann in die Schuldenfalle führen."

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) - Kreisverband Altenkirchen - unterstützt diese Forderungen. "Um ergänzende Transferleistungen zu vermeiden, brauchen wir einen Mindestlohn, der mindestens für eine vollzeitarbeitende Person zum Leben ausreicht. Die 8,50 Euro sind nur ein Einstieg, die Höhe muss regelmäßig überprüft und angepasst werden", sagt Bernd Becker, Vorsitzender des DGB im Kreis Altenkirchen, der insgesamt beklagt, dass die Arbeitnehmereinkommen im Kreis im Vergleich zu den Nachbarkreisen zu niedrig sind.

Überschuldete Menschen, die in prekären Beschäftigungsverhältnissen arbeiten, benötigen dringend Beratung und Unterstützung durch eine qualifizierte Schuldnerberatung, wie sie die Diakonie im Kreis Altenkirchen anbietet.

Die Schuldner- und Insolvenzberatung des Diakonischen Werks Altenkirchen sitzt im Stadthallenweg 16 in Altenkirchen, Telefon: 02681-8008-20 und im Kirchplatz 8 in Kirchen, Telefon: 02741-9387-51. Weitere Informationen erhalten Sie auch unter www.diakonie-altenkirchen.de und unter info@diakonie-altenkirchen.de.

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