AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 28.10.2008
Region
Wehner: Weiter in Wissen prüfen
Theoretische Führerscheinprüfungen sollen auf PC umgestellt werden. Davon könnte auch die Prüfungsstelle des TÜV Rheinland in Wissen betroffen sein. Dagegen will sich der Wissener Landtagsabgeordnete Thorsten Wehner wenden, wie er jetzt in einer Pressemittelung bekannt gab. Wehner: Die Prüfungsstelle in Wissen muss erhalten werden.
Wissen. Die Prüfungsstelle des TÜVs Rheinland im Katholischen Pfarrheim in Wissen, wo derzeit die theoretischen Führerscheinprüfungen durchgeführt werden, könnte von den geplanten Standortschließungen im kommenden Jahr betroffen sein. Darauf weist der Landtagsabgeordnete Thorsten Wehner hin. Hintergrund seien die jetzt vorgestellten Pläne des TÜVs Rheinland und der rheinland-pfälzischen Landesregierung, nach denen ab dem Jahr 2009 die theoretischen Prüfungen von der Papierform auf PC-Anwendungen umgestellt werden sollen.
Die nächsten Prüfungsstellen für Führerscheinerwerber aus dem Wissener Raum wären in Betzdorf, Altenkirchen oder Waldbröl. Mit der angekündigten Schließung will sich der SPD-Landespolitiker jedoch nicht ohne weiteres abfinden. Anlass zur Hoffnung gäben Gespräche des Verkehrsministeriums mit Vertretern des TÜVs und der Fahrlehrerverbände, die den Interessen des ländlichen Raums entgegen kämen.
"Unter bestimmten Voraussetzungen können auch an den eigentlich zur Schließung vorgesehenen Standorten weiterhin theoretische Führerscheinprüfungen abgenommen werden", erklärt Wehner. Dazu sei es aber notwendige Voraussetzung, dass eine Räumlichkeit für die PC-Prüfung gefunden werde, die ausschließlich durch den TÜV Rheinland genutzt und über einen für diesen Zweck vorhandenen Telekom-Anschluss verfügt. Auch sollte der Raum in Abhängigkeit von der Anzahl der Prüflingsplätze über eine Größe von mindestens 18 Quadratmeter verfügen.
Wehner hat sich aus diesem Grund an Bürgermeister Michael Wagener gewandt, um die Möglichkeiten der Bereitstellung entsprechender Räumlichkeiten prüfen zu lassen. "Im Interesse der Führerscheinprüflinge wäre es zu begrüßen, wenn am Standort Wissen eine solche Prüfungsstelle weiterhin vorgehalten werden könnte", so der Abgeordnete.
Hintergrund: In Rheinland-Pfalz finden jährlich alleine für Fahrerlaubnisse der Klasse B (früher Klasse 3) rund 50.000 theoretische Prüfungen statt, die vom TÜV Rheinland abgenommen werden. Laut Vorgaben des Bundesrechtes darf die Fahrstrecke zum Prüfungsstandort nicht länger als 25 Kilometer betragen. In Rheinland-Pfalz gilt darüber hinaus, dass jeder Führerscheinanwärter eine Prüfungsstelle mit öffentlichen Verkehrsmitteln in maximal 45 Minuten erreichen soll.
Wehner begrüßt grundsätzlich die neue Form der Prüfung am Rechner, weil es bei diesem Verfahren nicht mehr möglich sei, die Reihenfolge der Prüfungsfragen auswendig zu lernen und damit letztlich Chancen für mehr Verkehrssicherheit eröffnet würden. Hinzu komme, dass die Fragen besser verständlich seien und eine größere Prüfungsgerechtigkeit erwartet werden könne. Aus logistischen und datenschutzrechtlichen Gründen sei es zukünftig aber nicht mehr möglich, für Theorieprüfungen solche Räume zu verwenden, die in der übrigen Zeit für andere Nutzungen bereit stünden. Unter diesen Gesichtspunkten habe der TÜV Rheinland die Standorte bekannt gegeben, an denen ab Januar 2009 keine Theorieprüfungen mehr stattfinden würden. Neben Wissen sind dies im nördlichen Landesteil ebenfalls die Standorte Andernach, Bad Sobernheim, Bernkastel-Kues, Gerolstein, Hachenburg, Ingelheim, Kirn und Traben-Trarbach.
Nachricht vom 28.10.2008 www.ak-kurier.de