AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 20.09.2015
Region
VG-Feuerwehr Herdorf-Daaden übte gemeinsam
Am frühen Freitagabend, 18. September heulten Sirenen im Hellertal, kurz darauf ein Großeinsatz beim Autohaus Homrich und Neike am Hollertszug 7, wo sich schon zahlreiche Zuschauer eingefunden hatten, denn es handelte sich, wie so oft in diesen Tagen um eine Jahresabschlussübung.
Eines der Opfer hatte sich einen offenen Beinbruch zugezogen. Fotos: annaHerdorf. Die Löschzüge aus Daaden, Herdorf, Dermbach und Sassenroth traten gemeinsam in Aktion und waren mit gut 90 Einsatzkräften vor Ort. Mit dabei das DRK Herdorf mit weiteren zehn Helfern.

Laut „Drehbuch“ war folgende Aufgabe zu lösen: Im Werkstattbereich des Autohauses war es zu einer Verpuffung gekommen, das entstandene Feuer breitete sich zügig auf das Reifenlager aus. Im Außenbereich des Gebäudes wurden drei Verletzte vorgefunden, zwei weitere Personen wurden noch vermisst.

Bei Eintreffen der Freiwilligen Feuerwehren lag einer der Verletzten bewusstlos am Boden. Zwei andere standen derart unter Schock, dass sie vor den Wehrleuten davon liefen und sich erst einmal einfangen lassen mussten um anschließend zur Erstversorgung den Helfern des Roten Kreuzes übergeben werden zu können.

Währenddessen machten sich weitere Kameraden daran, mit Atemschutzausrüstung in der Werkstatt nach den beiden Vermissten zu suchen. Diese wurden kurz darauf herausgetragen. Einer hatte schwerste Verbrennungen an beiden Armen erlitten, der andere einen offenen Schienbeinbruch.

Zur gleichen Zeit bauten die anderen Feuerwehrleute die Wasserversorgung zur Brandbekämpfung auf. Dazu wurde zum einen Wasser aus einem Unterflurhydranten an der Einfahrt zum nahen Betonwerk entnommen. Außerdem zapften die Kameraden aus Dermbach und Sassenroth Wasser aus der nahen Heller ab. Allein dafür mussten 350 Meter Schläuche verlegt werden um das Wasser zum eigentlichen Einsatzort zu transportieren. Wasser wurde jedoch nicht nur zur Bekämpfung des Brandes benötigt sondern auch noch zur Kühlung eines am Gebäude befindlichen Gastanks.

Das hohe Aufkommen an Feuerwehrfahrzeugen und der große Einsatz an aktiven Feuerwehrleuten bedeuteten aber keineswegs, dass nicht auch für einen Ernstfall noch Kapazitäten vorhanden gewesen wären. Das HLF 10 von Herdorf und der RW 1 aus Daaden bildeten für die Dauer der Übung die Einsatzreserve für den Bereich der Stadt Herdorf mit seinen Stadtteilen Dermbach und Sassenroth. Außerdem versteht es sich ja von selbst, dass im Ernstfall eine Übung sofort abgebrochen würde und die Einsatzkräfte zu dem realen Unglücksort eilten.

Die zahlreichen Schaulustigen, die sich zur Schauübung eingefunden hatten, sind entgegen realer Einsätze, gern gesehene Beobachter. Bei der großen Gemeinschaftsübung waren dann auch alle Bürgermeister anwesend, sowohl VG Bürgermeister Wolfgang Schneider, als auch der Ortsbürgermeister von Daaden Walter Strunk und natürlich Stadtbürgermeister Uwe Erner. Die Einsatzleitung hatte Markus Löhr, der Wehrführer des Löschzuges Herdorf. Ebenfalls vor Ort war VG Wehrleiter Matthias Theis, während der Wehrleiter von Herdorf Heiko Lichtenthäler der Einladung zur Beobachtung einer Feuerwehrübung der Kameraden von Neunkirchen gefolgt war.

Theis zog zum Ende der Übung ein sehr positives Fazit. Die Kommunikation unter den einzelnen Kameraden habe prima funktioniert. Nach einer kurzen, knackigen Einweisung hätten alle eine gute Zusammenarbeit gezeigt, was ein Zeichen für das gute Miteinander der Feuerwehrleute von Herdorf und Daaden untereinander wäre. Lobende Worte fand Theis zudem für die „enge Verzahnung“ der Feuerwehr Herdorf mit der DRK Bereitschaft Herdorf, die beweise, dass die gegenseitige Unterstützung konsequent gelebt werde. Alles in Allem war der VG Wehrleiter sehr zufrieden mit dem Ablauf der Übung.

Wolfgang Schneider hob hervor, wie wichtig solche Übungen an bestehenden Objekten sind. So könnten sich die Einsatzkräfte mit den Räumlichkeiten vertraut machen, was für den Ernstfall von großer Bedeutung sei. Die unkomplizierte Zusammenarbeit beweise zudem, dass alle an einem Strang ziehen und den kameradschaftlichen Umgang miteinander. Auch Klaus Neike zeigte sich beeindruckt von dem Ablauf der Übung und konnte sich durchaus vorstellen für eine weitere Übung das Areal des Autohauses nochmals zur Verfügung zu stellen. (anna)
       
     
Nachricht vom 20.09.2015 www.ak-kurier.de