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Nachricht vom 16.10.2015
Region
Landfrauen wandelten auf Raiffeisens Spuren
Die Landfrauen Oberberg-Süd waren der Einladung der Landfrauen Wissen-Mittelhof-Katzwinkel gefolgt und besuchten den Raiffeisen-Geburtsort Hamm. Rund 60 Personen lernten das Leben und Wirken Raiffeisens kennen und waren vom Museum in Hamm beeindruckt.
Besuch im Raiffeisen-Museum Hamm. Foto: prWissen/Hamm. Vor einem Jahr waren die Landfrauen des Bezirkes Wissen-Mittelhof-Katzwinkel zu Gast bei den Landfrauen des Bezirkes Oberberg-Süd. Zu einem Gegenbesuch kamen die Landfrauen aus Nordrhein-Westfalen nun in´s Hämmscher Land. Die gemeinsame Veranstaltung war dem Leben und Wirken des Genossenschaftsgründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen gewidmet. Denn die Wiege des berühmten Sozialreformers, der weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus bekannt wurde, stand in Hamm/Sieg.

Udo Schmidt von der Verbandsgemeinde Hamm, zuständig für touristische Angelegenheiten, begrüßte die 60 Landfrauen und Männer vor dem Kulturhaus in Hamm und stellte den Ablauf des gemeinsamen Nachmittags vor. In zwei Gruppen führte er durch das Programm. So wurde den Landfrauen zunächst das Leben Raiffeisens, die wichtigsten Stationen seines sozialreformerischen Wirkens in einem dokumentarischen Filmbeitrag näher gebracht.

Danach wechselte die Kulisse und der Weg führte die Besucherschar in das benachbarte Raiffeisenhaus. Das im Jahr 1753 erbaute Haus ist das Geburtshaus von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der hier am 30. März 1818 als siebentes von neun Kindern geboren wurde, bis zu seinem 17. Lebensjahr in Hamm lebte und schließlich am 11. März 1888 in Heddesdorf starb. Der Weg führte durch das historische Gebäude mit seinen zahlreichen zeitgenössischen Exponaten und versetzte die Besucher in die von Armut, Hunger und Not geprägte Zeit Raiffeisens zurück.

Die sehr ausführliche und fachkundige Führung vermittelte den Landfrauen beim Gang durch die Räume des Museums einen einzigartigen Einblick in das Leben und Wirken des einheimischen Genossenschaftsgründers, das davon geprägt war, in Not geratenen Menschen zu helfen. Der von ihm gegründete „Flammersfelder Hülfsverein zur Unterstützung unbemittelter Landwirte,“ sein Wirken ab 1852, als er Bürgermeister in Heddesdorf wurde und die Gründung des „Heddesdorfer Wohltätigkeitsvereines“, standen ebenso im Mittelpunkt erklärender Ausführungen wie die Einrichtung einer Kreditkasse für die unteren Klassen. Hilfe zur Selbsthilfe war das Leitmotiv Raiffeisens, ein Gedanke, der bis in die heutige Zeit nicht an Bedeutung verloren haben dürfte.

Nach diesem informativen Teil der Veranstaltung besuchten die Landfrauen die im ausgebauten Speicher des Museums befindliche Puppenstuben-Ausstellung. Die Ausstellung historischer Puppenstuben, die ihresgleichen in der Region sucht, begeisterte die Besucher in gleicher Weise.

Die gemeinsame Veranstaltung der Landfrauen Wissen-Mittelhof-Katzwinkel und Oberberg-Süd endete schließlich mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken und mit vielen neuen Erkenntnissen über das Leben des berühmten Sozialreformers Raiffeisen. Die Geselligkeit sollte dabei auch nicht zu kurz kommen und so wurden auch weitere, grenzüberschreitende Veranstaltungen der beiden Landfrauen-Bezirke thematisiert.
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