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Nachricht vom 04.01.2016
Vereine
Harry Neumann tritt aus BUND aus
Harry Neumann, ehemaliger Landesvorsitzender des BUND Rheinland-Pfalz, tritt aus dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) aus. Er legt damit auch seine Funktion als Vorsitzender der Kreisgruppe Westerwald nieder. In einer persönlichen Erklärung erläutert er seine Beweggründe.
Harry Neumann. Foto: privat.Hachenburg. Neumann betont, Naturschutz sei und bleibe seine Herzensangelegenheit. Aber: „Wenn im BUND der Naturschutz, insbesondere in unseren heimischen Wäldern, Natura 2000-Gebieten, Landschaftsschutzgebieten und Naturparken verhandelbar wird, wenn der BUND in der Öffentlichkeit die sogenannte Energiewende und den Klimaschutz zum Maß aller Dinge erklärt und so die Umwandlung von Landschaften und Wäldern in Energieindustriegebiete rechtfertigt, ist das ein Weg, den ich nicht mehr mitgehe.
Ich akzeptiere es nicht, dass der Zweck die Mittel heiligt.

Ideologiefreie und unabhängige Naturschutzarbeit, die sich umfassend für Natur-, Arten- und Landschaftsschutz sowie Wälder als „Hotspots“ der Biologischen Vielfalt einsetzt, sei für Neumann beim BUND nicht mehr erlebbar. „Ganz im Gegenteil. Alleine in meiner Heimatregion Westerwald und auch in anderen Mittelgebirgslandschaften gibt es konkrete Beispiele, die belegen, dass originäre Naturschutzarbeit und der Schutz der Natur nicht mehr im Fokus des BUND stehen. Wer „Gemeinsame Erklärungen“ mit der Windindustrie abgibt und mit Investoren und Betreibern „Vereinbarungen“ trifft, ist meines Erachtens. nicht mehr unabhängig und nicht mehr glaubwürdig. Dies gilt besonders für den BUND Rheinland-Pfalz, in dessen Landesvorstand sogar ein Funktionär der Windenergie sitzt. Diese falsche und einseitige Politik führt zu einer flächendeckenden Natur-, Arten- und Landschaftszerstörung. Die großen Leistungen der Biodiversität für den Natur- und Klimaschutz sowie die massiven Folgen der industriellen Eingriffe für die Biologische Vielfalt werden völlig ausgeblendet.“

Neumann bedauert zudem, dass auch der Respekt vor abweichenden Meinungen für ihn im BUND nicht mehr erlebbar sei. Dies lasse für ihn nur einen Schritt zu: Ich trete aus diesem Verein aus. Es gibt glücklicherweise viele gleichgesinnte Naturschützer, die mein Grundverständnis von ernstgemeinter und unabhängiger Naturschutzarbeit teilen und die mich darin bestärken, mich konsequent und mit Herz und Leidenschaft weiter für den Natur- und Artenschutz einzusetzen. Ich habe mich als unabhängiger Naturschützer nur einem verpflichtet und zwar mich für den Erhalt und die Entwicklung von Landschaften, Wäldern, Wildtieren und Lebensräumen einzusetzen. Und das werde ich auch weiterhin tun.“

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