AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 29.01.2016
Region
Verbindungssteg am Regio-Bahnhof erhielt die Treppe
Jetzt nimmt der lang ersehnte Steg am Regio-Bahnhof Gestalt an. Die Stahltreppe wurde am Freitag, 29. Januar, in einer aufwändigen Aktion eingehängt. Jetzt nimmt das Bauwerk Gestalt an, und wenn alles weiterhin reibungslos läuft, können irgendwann Ende März die ersten Personen die Brücke nutzen. Ein Stahlbauwerk in Wissen, von einer Wissener Traditionsfirma gebaut.
Das Buchen-Team, von links: Rolf Buchen, Matthias Sänger, Lothar Weitershagen, Martin Buchen, zeigte die Freude als die Treppenkonstruktion reibungslos an ihren Platz gelangt war. Fotos: Helga Wienand-SchmidtDie Freude über die gelungene Einhebung der Treppe am Fußgängersteg am Regio-Bahnhof Wissen konnten Rolf Buchen und Sohn Martin sowie die Mitarbeiter Matthias Sänger und Lothar Weitershagen nicht verbergen. Das Einsetzen der sechs Tonnen schweren Stahlkonstruktion klappte reibungslos und auch das Team der Firma Falkenhahn und die Kranfirma Mudersbach waren hoch zufrieden. Natürlich auch Bürgermeister Michael Wagener und die örtliche Bauverwaltung.

„Ich bin erleichtert und es ist eine tolle Leistung aller Beteiligten“, sagte Wagener am eiskalten Freitagmorgen, 29. Januar, an der Baustelle. Die Treppe mit 13 Metern und rund 1,75 Metern Breite wurde in Wissen gefertigt. Die Stahlbaufirma Ernst Buchen hatte den Auftrag erhalten und ganze Arbeit geleistet. Die besondere Konstruktion war vorgefertigt worden, und in einem speziellen Schweißverfahren hergestellt worden. Dazu kam der Korrosionsschutz, den ein Subunternehmen fertigte.

Da fielen dann auch spontan die historischen Bezüge ein. Vor mehr als 100 Jahren gab es die Schmiede Buchen in Wissen, direkt neben der Kirche. Es war der Großvater von Rolf Buchen, der damals die Schmiede betrieb. Da wurden die Pferde beschlagen und die bäuerlichen Geräte repariert. Jetzt baute ein Traditionsunternehmen ein modernes Bauwerk in der Stadt, übrigens das Erste. Buchens haben zwar schon viele spektakuläre Konstruktionen gefertigt (FOC Montabaur/Lippstadt), aber nicht in der Heimatstadt.

Die Treppe lag nun fix und fertig auf dem LKW und der Mudersbach-Kran stand in Position. Die Herausforderung: Es war kein ebenes Bauteil das man einfach mal so an den Kranhaken nehmen konnte. Da musste sorgfältig ausgemessen werden, die Winkelfunktionen mussten stimmen und somit die Länge der Ketten. Nach einer Nachjustierung stimmte dann alles und die tonnenschwere Treppe schwebte zu ihrem Bestimmungsort. Die Deutsche Bahn hatte die Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die Oberleitungen Gleis 603 und 604 waren stromfrei.

Die Auflagevorrichtung aus Beton war fertig gestellt. Allein die Gründung mit 16 Bohrpfählen in zehn Metern Tiefe und einem Durchmesser von 80 Zentimeter verschlingt einen großen Anteil der gesamten Baukosten von etwa 1,4 Millionen Euro. Die geologischen Voraussetzungen für die teure Gründung schuf die Sieg mit ihrem Urstrombett vor vielen Millionen Jahren. Im hinterlassenen Sediment ist eine Tiefengründung für moderne Bauten unerlässlich. Das betrifft auch andere Bereiche der Stadt Wissen.

Der offizielle Baubeginn des Fußgängerüberweges mit Treppe und Aufzug war am 10. November 2015. Die Vorarbeiten liefen reibungslos und falls jetzt das Wetter keine weiteren Kapriolen schlägt soll Mitte März der Steg fertig sein. „Wir liegen gut in der Zeit und haben den Bauzeitenplan im Griff“, sagte Bauamtsleiter Karl-Heinz Henn. Es wird im Februar die Konstruktion über die Schienen eingehängt werden und dann kommen die Aufzugbauer zum Zuge sowie die Feinarbeiten, wie Geländer und vieles mehr. (hws)
       
     
Nachricht vom 29.01.2016 www.ak-kurier.de