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Nachricht vom 09.02.2016
Kultur
Wissener „Zuch“-Spektakel stimmte Petrus milde
AKTUALISIERT. Der Regen legte für den Wissener Veilchendienstagszug extra eine Pause ein. Und das aus gutem Grund. Denn die gut über 50 Gruppen und Motivwagen zeigten sich von ihrer besten Seite. Prinzessin Lisa I. konnte mehr als zufrieden sein – und das merkte man nicht nur ihr an.
Grund zur guten Laune hatte Prinzessin Lisa I.: Der Veilchendienstagszug konnte in Wissen bei relativ trockenem Wetter stattfinden. Fotos: Daniel PirkerWissen. Was für ein Spektakel. Über 50 Gruppen und Motivwagen verbreiteten am Veilchendienstag gute Laune in den Straßen Wissens. Auch wenn vielleicht nicht ganz so viele Besucher kamen wie in den Jahren davor – an den Straßenrändern wurde es bisweilen ganz schön eng. Klar ist: Wer nicht dort war, hat was verpasst. Zahlreiche Highlights bot der Wissener „Zuch“. Einige Beispiele von vielen:

Die Beschränkung auf nur eine Farbe (Grün), muss nicht eintönig wirken, sondern kann einen gelungenen Kontrast zum Grau der Wolken bilden, wie die Zugteilnehmer des KG „Fidel Jongen“ Pracht bewiesen. Karnevalstauglich setzten die Motivwagen der Scheuerfelder Kinderprinzessin Sarah I. oder von D.W.T. Wissen den Film „Die Eisprinzessin“ um. Einen ähnlichen Ansatz, aber anders umgesetzt, boten die jungen Frauen des Tanzstudios „Tanz(t)raum Balé“. Sie hatten sich in weiße Eisköniginnen verwandelt. „De Moorhöhner“ schenkten Wissen einen Hauch royalen Glanzes. Ihr Motto „God Save the Queen“ war Programm. Gleich mehrere Queen Elisabeths verbreiteten um den Motivwagen herum gute Laune. Grenadier Guards schwenkten stilecht den Union Jack.

Die „Schwanzschützen“ erweckten Wolfgang Petry aus seinen besten Zeiten gleich mehrfach zum Leben, inklusive Mähne und markantem Schnauzer. Einen ganz besonderen Zauber versprühten die „Mittelhofer Ladys“ als Feen und Elfen aus dem Mittelhofer Wäldchen. Kreativität bewies die „Wirsinggruppe“ mit ihren lebendigen Stehlampen. „Richis Chaostruppe“ trat subtil für ihr politisches Motto ein: „Egal ob schwarz oder weiß, wir mähen alle den gleichen Sch…“. Blickfang waren außerdem die Frauen des Damen-Clubs Balu, die sich in bunt-bezaubernde Würfel hüllten. Politische Forderungen haben ihren Platz auf Karnevalszügen. Das war der Ansatz der Initiative „Anschluss Zukunft“. Im karnevalistischen Ton warb der Motivwagen sarkastisch für eine bessere Verkehrsanbindung des AK-Landes mit der Forderung: „Flugschein für alle.. wenn’s nicht bald mit dem Straßenausbau vorangeht.“ „KC Volle Tolle meets Breitheit“ ließ sich von einem Kult-Brüderpaar der Videospielewelt inspirieren: Eine Horde Super-Marios und Luigis winkten aus einer Burg den Zuschauern zu. Blickfang war zudem der Motivwagen von W.K.F. Holschbach: Dabei handelte es sich um ein mit viel Detailliebe gefertigtes Bobby-Car, das der Beschreibung „Big“ mehr als gerecht wurde. Feucht-fröhliche Laune verbreiteten die Damen der „Sektvernichtungskompanie Wissen“ als ein Rudel grauer Mensch-Katzen.

Und das sind nur einige Beispiele eines an Höhepunkten nicht armen Veilchendienstagszugs. Natürlich dürfen auch nicht die zahlreichen befreundeten Karnevalsvereine samt Gefolge vergessen werden, die Wissen ihre Aufwartung machten, und das nicht selten gleich mit mehreren Wagen und Gruppen. So statteten beispielsweise das Scheuerfelder Prinzenpaar Franko I. und Petra I. der Siegstadt einen Besuch ab, oder auch der Altenkirchener Prinz Timo I. oder die Herkersdorfer Prinzessin Ulrike I..Mit dabei die KG Malberg und die Morsbacher Karnevalisten, die ja ihren Rosenmontagszug absagen mussten.

Für Furore und viel Spaß sorgten auch die Freunde aus der Partnerstadt Chagny. Wie immer mit Wagen und ihren besonderen Getränken aus dem fernen Burgund gehören sie seit Jahrzehnten in den Wissener Karneval. Die Wissener Karnevalsgesellschaft selbst ließ sich nicht lumpen und schloss mit zahlreichen eigenen Gruppen und Wagen den Zug ab.

Und klar: Musikalisch waren ebenfalls mehrere Kapellen vertreten, unter anderem die Bergkapelle Vereinigung Katzwinkel, die Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen oder auch die Bergkapelle Vereinigung Birken-Honigsessen.
Sie fügten sich angesichts ihrer Uniformen und Kostüme nahtlos in das farbenfrohe Spektakel ein. Und offenbar hatten die Zugteilnehmer auch Petrus beeindruckt: Kurz vor Beginn des „Zuchs“ hörte der Regen auf, um kurz nach Ende umso heftiger wieder loszulegen. (ddp)

       
     
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