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Nachricht vom 19.05.2016
Region
Lebenshilfe im Kreis Altenkirchen als Wegbegleiter
Für alle interessierten Personen veranstaltet die Lebenshilfe im Landkreis Altenkirchen eine Informationsveranstaltung rund um ihre Angebote im Bereich Hilfen für Kinder am Donnerstag, den 23. Juni, um 19 Uhr. Die Geschichte von Paula soll zeigen was heute möglich ist und Mut machen. Inklusion vom ersten Tag an mit Hilfe von kompetenten Partnern ist möglich und steht zur Verfügung. Paula bekam die Hilfe, die sie brauchte und nun freut sich auf die Schule.
Paula freut sich auf die Schule. Foto: LebenshilfeKreis Altenkirchen. „In den ersten Wochen glaubte ich, Paula habe unser Leben komplett durcheinandergebracht, doch das Gegenteil war der Fall. Sie hat es erst wieder gerade gerückt und uns gezeigt, worauf es wirklich ankommt. Meine Vorstellung von der perfekten Familie wurde neu definiert.“ Mit diesen Worten schildert Melanie Drogi ihre Gefühlswelt, nachdem sie erfuhr, dass ihre Tochter Paula Trisomie 21, das umgangssprachlich bekannte „Down-Syndrom“ hat.

Doch damit wurde sie zum Glück nicht alleine gelassen. Sie stellte einen Antrag auf Mobile Hausfrühförderung. Paula konnte so bereits ab dem dritten Lebensmonat von einer Heilpädagogin der Lebenshilfe im Landkreis Altenkirchen zu Hause, in ihrem gewohnten Lebensumfeld, betreut und gefördert werden. Natürlich wurden auch die Eltern im „Dschungel“ der Therapien, Arztbriefe und sonstigen bürokratischen Angelegenheiten nicht allein gelassen. Auch hier unterstütze die Heilpädagogin tatkräftig. Dies war der erste Kontakt von Familie Drogi mit der Lebenshilfe.

Als Paula zwei Jahre alt wurde, stellte sich für die Eltern die Frage, welche Form von Betreuung für ihre Tochter am besten wäre: der heilpädagogische Förderkindergarten der Lebenshilfe in Weyerbusch oder die wohnortnahe Kindertagesstätte? Die Eltern entschieden sich aufgrund des Angebotes sowie dem bereits bestehenden positiven Kontakt zur Lebenshilfe für den Förderkindergarten. Hier fühlte sich Paula von Anfang an sehr wohl. Sie wurde von erfahrenem Fachpersonal und durch die interdisziplinäre Arbeit der Therapeuten sehr gut gefördert und somit zunehmend selbständiger.

Im Alter von vier Jahren, entschieden die Eltern, dass Paula mit Unterstützung des Fachdienstes für Integrationspädagogik der Lebenshilfe die wohnortnahe Kindertagesstätte besuchen sollte. Für die Eltern war dieser Schritt sehr wichtig: Paula soll integriert werden und gleichaltrige Freunde in der Nachbarschaft finden. Also wurde Paula eine heilpädagogische Fachkraft an die Seite gestellt, um sie weiterhin individuell fördern und in die Kindertagesstätte integrieren zu können. Um Paula den Übergang in die Kindertagesstätte zu erleichtern, stellte die Lebenshilfe eine Fachkraft aus dem Förderkindergarten, um Paula im neuen Umfeld zu begleiten. Somit wurde der Übergang in die Kindertagesstätte für Paula leichter. Sie hatte jemanden „Vertrautes“ in ihrer Nähe. Sie schloss in der Kindertagesstätte wahre langanhaltende Freundschaften mit anderen Kindern.

Heute ist Paula 6 Jahre alt und entwickelt sich in allen Bereichen des Lebens sehr gut. Nach den Sommerferien wird sie die Bürgermeister-Raiffeisen-Grundschule in Weyerbusch (Schwerpunktschule) besuchen. Dort wird sie von einer Schulbegleiterin der Lebenshilfe unterstützt. Paulas bisheriger Lebensweg ist ein Beispiel von vielen Kindern und Familien, die die Lebenshilfe betreut. Es zeigt, dass der Weg in ein integriertes und selbstbestimmtes Leben nicht immer einfach, aber möglich ist. Die Entscheidung von Familie Drogi, die Lebenshilfe als zuverlässigen und kompetenten Partner an ihrer Seite zu haben, hat dazu beigetragen, dass Paula zu dem geworden ist, was sie heute ist: Ein offenes und fröhliches Mädchen, das selbstbewusst ihren Weg geht.

Mit Angeboten wie der Schulbegleitung oder dem Fachdienst für Integrationspädagogik nimmt die Lebenshilfe die Forderung der UN-Konvention nach Inklusion auf. Die gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft ist der Leitgedanke der Behindertenrechtskonvention. Dabei geht es nicht mehr um die Integration von „Ausgegrenzten“, sondern darum, allen Menschen die uneingeschränkte Teilnahme an allen Aktivitäten möglich zu machen. Nicht das negative Verständnis von Behinderung soll Normalität sein, sondern ein gemeinsames Leben aller Menschen mit und ohne Behinderungen.

Die Lebenshilfe im Landkreis Altenkirchen bietet eine Informationsveranstaltung rund um ihrer Angebote im Bereich Hilfen für Kinder am Donnerstag, den 23. Juni, um 19 Uhr in den Räumen der Integrativen Kindertagesstätte "Kleine Hände“, Wacholderweg 26 in Wissen-Schönstein.
Anmeldungen zur Infoveranstaltungen bis zum 20. Juni an Helga Kober, Telefonnummer 02742-96800820, E-Mail h.kober@lebenshilfe-ak.de.
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