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Nachricht vom 06.03.2009
Wirtschaft
Westerwald Bank trotzt der Krise
Die Westerwald Bank trotzt der Wirtschaftskrise. Dies machen die am Freitag veröffentlicheten Geschäftszahlen deutlich. Denn die Bilanz kann sich sehen lassen: Plus 6.9 Prozent auf 1,927 Milliarden Euro, Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit nach Risiko plus 7 Prozent auf 8,976 Millionen Euro.
Region. Während landauf, landab die Finanzinstitute über zurückgehende Ergebnisse, Wertpapier-Abschreibungen sowie wesentlichen Eigenkapitalbedarf berichten, zeigt sich die Westerwald Bank eG als starke und gesunde Bank in der Region des Westerwaldes. Das deutliche Wachstum der Kundeneinlagen um 6,4 Prozent auf 1,543 Milliarden Euro war ursächlich für die Veränderung der Bilanzsumme, die mit plus 6,9 Prozent auf 1,927 Milliarden Euro gesteigert werden konnte.
Bei einem Neukreditvolumen von über 266 Millionen Euro konnte das Kreditgeschäft 2008 mit einem Kundenkreditvolumen von insgesamt 1,245 Milliarden Euro auf hohem Niveau stabilisiert werden. Das gute Ergebnis der Bank begründete Vorstand Wilhelm Höser mit der konservativen Ausrichtung des Institutes. So bestehe ein ausgewogenes Verhältnis zwischen privaten und gewerblichen Krediten von jeweils etwa 50 Prozent. Mit über 11.000 gewerblichen Kunden sowie 140.000 Privatkunden verfügt die Bank über einen sehr hohen Marktanteil.
Als Volks- und Raiffeisenbank ist für die Westerwald Bank die Entwicklung des Kundenvolumens im genossenschaftlichen Finanzverbund bedeutend. Auch dieses konnte auch in 2008 nochmals um 2,1 Prozent auf über 3,870 Milliarden Euro ausgedehnt werden.
Ende 2008 waren 69.315 Mitglieder an der Westerwald Bank eG beteiligt (+ 0,7 Prozent).
Zur Ertragslage führte Höser aus, dass trotz der erhöhten Refinanzierungskosten das betriebliche Ergebnis der Westerwald Bank auf 8,976 Millionen Euro gesteigert werden konnte, ein Plus von 7 Prozent. Neben den "anderen Erträgen" waren hierbei eine Verbesserung des Provisionsüberschusses sowie ein striktes Kostenmanagement ursächlich, welches eine Reduktion der "anderen Verwaltungsaufwendungen" um etwa 900.000 Euro auf 13,363 Millionen Euro zur Folge hatte.
"Die Westerwald Bank war eindeutig ein Gewinner in der Krise", fasste Höser das Ergebnis zusammen. "Dies ist eine klare Bestätigung einer guten und intensiven Marktbearbeitung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die eine wirklich großartige Leistung gebracht haben", sagte der Vorstand.
Zur volkswirtschaftlichen Situation führte Höser aus, dass die Rezession im Westerwald erst in Einzelfällen spürbar angekommen sei. "Hier wirkt sich die mittelständische Unternehmerstruktur unserer Region ausgesprochen positiv aus. Die Mittelständler reagieren viel flexibler und schneller auf geänderte Wirtschaftsdaten." Damit sollte die aktuelle Krise weiterhin den Westerwald deutlich weniger als andere Regionen in Deutschland belasten. Zukunftsfähigkeit verlange jedoch auch von der Bank weiterhin ein striktes Kostenmanagement. Damit begründete Paul-Josef Schmitt die zum Jahresende beschlossenen Schließungen von fünf Geschäftsstellen der Bank. Hierbei handele es sich um Kleinststellen, die in Teilzeit geöffnet waren. Diese Stellen, so Schmitt, seien heute nicht mehr kostendeckend zu führen. Dennoch bedeute dies keinen Rückzug aus der Fläche. Die 34 personenbesetzten und 20 Selbstbedienungsstellen böten den Kunden nach wie vor kurze Wege zur Bank. "Die hohe Konkurrenz der Direktbanken, der Kampf um die Kundeneinlagen, zwingt uns, im Kostenbereich konsequent notwendige Maßnahmen umzusetzen", sagte Schmitt.
Für das Jahr 2009 wurde von Wilhelm Höser insgesamt eine ausgesprochen verhaltene Prognose gegeben. Die weltwirtschaftliche Lage sei schwierig, die großen Wachstumsmärkte der Vergangenheit hätten heute selbst erhebliche Probleme. Eine Stabilisierung des wirtschaftlichen Umfeldes werde von der Bank frühestens Ende 2009 erwartet.
"Gerade weil unsere Bank sich ausschließlich auf die Kunden in unserer Region des Westerwaldes konzentriert, war die Westerwald Bank von der internationalen Finanzmarktkrises nicht tangiert. Auch für 2009 erwarten wir wiederum ein zufriedenstellendes Ergebnis für unsere Bank", so Höser abschließend.
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Foto: Der Vorstand der Westerwald Bank (von links): Wilhelm Höser, Paul-Josef Schmitt, Markus Kurtseifer.
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